„Es passiert genau das gerade, was so viele befürchtet haben. Wir kommen überhaupt nicht ins Ernten rein, weil es immer wieder regnet. Die Leute sind so verzweifelt, dass sie sogar nass ernten.“ Das sagt Getreidebauer Christian Lohmeyer (45) aus Hoya an der Weser in einem Video bei Facebook, dass derzeit im Netz seine Runde macht. Dort lässt er seinem Zorn freien Lauf.
So könne von Brot-Getreide kaum mehr noch die Rede sein, aber zum Glück sei das ja immer noch hochwertiges Tierfutter. Aber das wolle die Politik ja auch nicht mehr, beklagt sich der Landwirt. Gegenüber der Bildzeitung erklärt er seinen Frust: „Die Fleischproduktion ist komplett auf dem Rückzug. Tierhaltung wird abgeschafft, weil u.a. Rinder den Klimawandel befeuern sollen. Wir schaffen alles ab und kaufen stattdessen aus dem Ausland, wo systematisch aufgebaut wird. Die bauen Ställe mit EU-Geldern.“
Auch der Krieg in der Ukraine habe unmittelbar mit der Nahrungsmittel-Produktion zu tun. Lohmeyer: „Der größte Bio-Weizen-Importeur für Deutschland ist die Ukraine. Ich habe Zweifel, dass sich gerade irgendjemand in der Ukraine darum kümmert, ob der Bio-Standart eingehalten wird.“
Oberlehrer Deutschland
Das sehen laut der Bildzeitung auch andere Landwirte so. Jobst Dismer aus Sarstedt bei Hannover beispielsweise beklagt, dass die Politik alles platt mache. „Deutschland will als 'Heile Welt Museum' den Oberlehrer spielen, während um uns herum andere munter übernehmen und eben genauso produzierte Produkte liefern, wie wir es nicht mehr erlauben. Die Bürger werden an der Nase herumgeführt.“
Auch Lohmeyer ist sich sicher, dass die Politiker in ihrer Blase sitzen. Die Regierung um Kanzler Scholz habe im Handumdrehen den kleinen Mann hintenherum mit dem Energie-Irrsinn enteignet. Die alten Häuschen sind nicht mehr zu verkaufen, Sanierungen unbezahlbar, sagte das Mitglied der Freien Wähler der Bild.