Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus In-vitro Fleisch

Laborfleisch bis zu 25 mal umweltschädlicher als Fleisch aus Tierhaltung?

Eine aktuelle Studie untersucht die Umweltbilanz von Laborfleisch und das Ergebnis fällt kritisch aus. Grund dafür der hohe Energiebedarf. Die Forscher kritisieren ältere Studien als zu positiv.

Lesezeit: 2 Minuten

Forscher der University of California haben die Umweltbilanz von sogenanntem Laborfleisch untersucht. Sie blickten dabei nach eigenen Angaben so genau auf den gesamten Herstellungsprozess wie kaum eine andere Studie zuvor. In der durchgeführten Lebenszyklus-Analyse rechneten die Wissenschaftler dafür den Energiebedarf aller nötigen Produktionsschritte hoch. Ein Ergebnis: Vor allem die Herstellung und Aufreinigung des Nährmediums, in dem Laborfleisch wachsen soll, zieht die Umweltbilanz des künstlich hergestellten Fleisches nach unten. Unterm Strich könnte Kulturrindfleisch 4- bis 25-mal so viel CO2-Äquvivalente pro Kilo Fleisch freisetzen wie Rindfleisch aus Tierhaltung, wenn die heutigen Labormaßstäbe in den nächsten Jahren auf industrielles Level angehoben werden.

Nährmedium äußerst aufwendig

Das Wichtigste zum Thema Perspektiven dienstags, alle 14 Tage per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Vor allem die Herstellung der Nährflüssigkeit und ihrer Bestandteile wie Zucker (Glukose), Aminosäuren, Vitamine, Wachstumsfaktoren, Salze und Mineralstoffe sei energieintensiv, so die Forscher. Diese Bestandteile müssen mit pharmazeutischer Qualität gereinigt werden, um insbesondere Verunreinigungen durch Bakterien und ihre Giftstoffe, die Endotoxine, auszuschließen. Diese Aufreinigung ist ressourcen- und kostenintensiv, so die Wissenschaftler, da sich die Endotoxine nur schwer separieren lassen. Auch die Aufreinigung von Wachstumsfaktoren aus Tierzellen sei durch aufwendige Verfahren wie Ultrafiltration besonders energieintensiv.

Bisherige Forschung zu positiv

Die Wissenschaftler widersprechen in ihrer Studie aktiv vorangegangenen Analysen, in denen die Bewertung des CO2-Fußabdrucks von Laborfleisch um einiges positiver ausfiel. Sie wiesen "hohe Unsicherheiten" etwa in Bezug auf die Endotoxin-Problematik auf und seien trotzdem "als klare Beweise für die Nachhaltigkeit von Laborfleischherstellung" zitiert worden. "Die bestehende Laborfleisch-Literatur liefert keine zuverlässigen Schätzungen zu den Umweltauswirkungen der aktuellen oder kurzfristigen Laborfleisch-Produktion."

Erst Technologie weiterentwickeln, bevor mehr investiert wird

Die Studienmacher schlagen vor, dass zuerst Kernfragen beantwortet werden müssten, bevor weiter in die Skalierung der Laborfleischproduktion investiert wird. Es müsse erst eine umweltfreundlichere Methode für die Endotoxin-Entfernung gefunden werden. Alternativ könnten Zellmedien entwickelt werden, denen Endotoxin-Kontakt nichts ausmacht.

Wer die Studie im Ganzen lesen möchte, findet sie hier.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.