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topplus Jahresbericht 2023

Friesland Campina: Weniger Umsatz und keine Nachzahlung

Dieser Jahresbericht löst wohl wenig Begeisterung aus: Der Umsatz von Friesland Campina ist 2023 um 7,1 % gesunken. Das Nettoergebnis liegt bei -149 Mio. €. Lieferanten erhalten keine Nachzahlungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Molkereigenossenschaft Friesland Campina hat 2023 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € erwirtschaftet (-7,1%). Das Betriebsergebnis betrug 75 Mio. €. Das ist im Vergleich zu 2022 (471 Mio. €) ein Rückgang von 84,1 %. Das Nettoergebnis belief sich auf −149 Mio. € gegenüber 292 Mio. € im Jahr 2022. Wegen des negativen Jahresabschlusses werden die Milcherzeuger keine Nachzahlung erhalten. Das zeigt der jetzt veröffentlichte Jahresbericht. Darin spricht die Molkerei von einem schwierigen Jahr.

Geringere Kaufkraft

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Die Genossenschaft sag sich 2023 mit herausfordernden Marktbedingungen konfrontiert. Das Betriebsergebnis von 75 Mio. € sei durch die Differenz zwischen dem Garantiepreis für Mitgliedermilch und Marktpreisen für Basismolkereiprodukte, den Verkauf teurer Bestände auf einem Markt mit niedrigeren Preisen und ungünstige Wechselkursauswirkungen negativ beeinflusst worden. Als weitere Faktoren nennt Friesland Campina den Kaufkraftverlust der Verbraucher in sinkenden Absatzmengen und geringere Gewinnspannen bei Markenprodukten.

"Die Betriebsergebnisse standen unter starkem Druck, insbesondere in unseren weltweiten Geschäftsbereichen Verbrauchermilchprodukte und Trading. Im Gegensatz dazu hatten die Business Groups Specialised Nutrition und Ingredients ein gutes Jahr, was jedoch nicht ausreichte, um die enttäuschenden Ergebnisse der beiden anderen Business Groups auszugleichen", sagt der CEO der Royal FrieslandCampina N.V., Jan Derck van Karnebeek.

Negatives Nettoergebnis

Auch für das deutlich gesunkene Nettoergebnis findet die Genossenschaft Gründe: Höhere Zinssätze und ungünstige Wechselkursauswirkungen wirkten sich negativ aus. Hinzu kamen Ausgaben für einmalige Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 136 Mio. € zur Umsetzung Strategie Expedition 2030. 58 Mio. € zahle Friesland Campina für die Beendigung eines langfristigen Vertrags. Ausgaben von 30 Mio. € stehen im Zusammenhang mit höheren Kosten für den Umtausch von Fremdwährungen in Nigeria.

"Infolgedessen erhalten unsere Mitglied-Milchviehhalter:innen keine Barnachzahlung. Das ist enttäuschend, gerade in Anbetracht der gestiegenen Kosten für unsere Mitglieder und Kosten für weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Milchviehbetrieben", sagt van Karnebeek.

Weniger Mitglieder, weniger Milch

Die Gesamtmenge der angelieferten Mitgliedermilch sank im Jahr 2023 gegenüber 2022 um 1,4 % von 9.502 Mio. kg auf 9.369 Mio. kg. Die Zahl an Mitgliedsbetrieben ist von 9.927 auf 9.417 im Jarh 2023 gesunken.

Im Jahr 2023 erhielten die Milcherzeuger einen Milchpreis von 48,08 Cent/kg Milch. Das waren 16,2 % weniger als im Vorjahr.

Aussichten für 2024

Auf dem Markt im kommenden Jahr blickt die Genossenschaft verhalten: Die Milcherzeugung in den wichtigsten Milch exportierenden Regionen wird weiterhin unter Druck stehen. Die erwartete Nachfrage nach Milchprodukten wird weltweit leicht zunehmen. Angesichts anhaltender Konflikte und der geopolitischen Instabilität in verschiedenen Teilen der Welt werden die Kosten für Rohstoffe, Verpackungsmaterial und Transport voraussichtlich steigen.

2024 soll im Zeichen der Einführung der Strategie Expedition 2030 und einer neuen Organisationsstruktur mit sieben spezialisierten Business Groups stehen. Die Expedition 2030 und die angekündigten jährlichen Einsparungen sollen die Inflation ausgleichen und sich positiv auf das Endergebnis auswirken. "Aufgrund der unsicheren Marktbedingungen geben wir keinen konkreten Ausblick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Jahr 2024", so das Unternehmen.

Aufgrund der unsicheren Marktbedingungen geben wir keinen konkreten Ausblick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Jahr 2024.
Friesland Campina

In diesem Jahr eröffnete FrieslandCampina ein neues Produktions- und Vertriebszentrum in Cikarang, Indonesien, für die Produktion von gesüßter Kondensmilch für Indonesien und andere südostasiatische Länder. Außerdem wird derzeit eine neue Produktionsstätte in Bandar Enstek in Malaysia gebaut.

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