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Maisbeulenbrand: Ein ungebetener Gast

Gesunde und ertragreiche Maispflanzen sind das Ziel - Maisbeulenbrand ist nicht gerne gesehen. Tipps zur Ernte, zum Silieren und Verfüttern von befallenen Planzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Mais ist im Endspurt für die Ernte. Doch trockengestresste Plfanzen versuchen nach plötzlich hohen Regenfällen kompensatorisch zu wachsen. Wenn die wachsende Wirtspflanze schwächelt, Spaltöffnungen offen sind und eine verstärkte Zuckerakkumulation im Stängel und auf dem Weg zum Kolben stattfindet, steigt das Risiko für Maisbeulenbrand. Der parasitäre Pilz kann viele Jahre im Boden ausharren und nach einiger Zeit wieder aktiv werden.

Je nach Befallsgrad senkt Maisbeulenbrand den Ertrag und schränkt den Futterwert ein.

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  • Je 10 % Befallsgrad sinkt der Trockenmasseertrag (TM) um bis zu 20 %.
  • Der Kolbenanteil an der Gesamtpflanze sinkt um ca. 10 %-Punkte.
  • Zudem ist die weitere Abreife gestört bzw. völlig ausgebremst.
  • Der TM-Gehalt der Körner ist dann oft bis 8 %-Punkte niedriger als im parallel stehenden gesunden Kolben.

Da der Pilz leichtverfügbare Kohlenhydrate aus Stängel und Kolben zum Wachstum nutzt, sinkt bei befallen Pflanzen auch der Energiegehalt. Es steigen Faser-, Protein- und Aschegehalte. Bayerische Versuche haben eine Energieverlust von über 1 MJ NEL je kg TM bei Befall von mehr als 50 % nachgewiesen. Um den genauen Futterwert der Maispflanzen zu bestimmen, könnnen Landwirte eine nasschemische Laboruntersuchung veranlassen.

Wann ernten?

Es ist nicht möglich, den Befall zu bekämpfen. Ob eine vorzeitige Ernte sinnvoll ist, hängt vom Reifestadium, vom Befallsgrad und von den betrieblichen Gegebenheiten ab. Wer den Mais an Milchkühe verfüttert, sollte milchreife Bestände nur dann ernten, wenn der Befallsdruck über 20 % steigt. Die niedrigen TM-Gehalte (ca. 25 %) und die geringe Energiedichte provozieren sonst eine zu geringe Veredlungsleistung und auch die Sickersaftbildung.

Teigreife Beständen können Landwirte bereits bei einem Befall von über 10 % ernten. Hier fällt der Futterwertzuwachs durch die weitere Reifung geringer aus, als der Verlust durch die Brandpilze zunimmt. Wer Maissilage in einer Biogasanlage verwertet, kann bei 25 % TM-Gehalt in der Gesamtpflanze sofort ernten. Sonst ist der Gasverlust durch den Beulenbrandbefall größer als durch die vorzeitige Ernte.

Aus phytosanitärer Sicht empfehlen Experten, bei spätestens 30 % TM zu ernten. Das soll das Aufplatzen der Brandgallen verhindern und die Sporenlast im Boden reduzieren.

Aerob instabile Silagen

Das Konservieren von befallenem Mais ist kaum beeinträchtigt. Bei höherem Pilzdruck verschlechtert sich jedoch die aerobe Stabilität der Silage. Belastete Silage ist nur halb so lange an der Luft stabil als vergleichbare Silage ohne Beulenbrand. Siliermitteln unterstützen, um die aerobe Stabilität der Silage fördern. Auch weitere Maßnahmen rduzieren die spätere Erwärmung der Silage:

  • kurz häckseln (4-6 mm),
  • intensiv verdichten,
  • eine Silierreife von mindestens 40 Tagen einhalten,
  • kleine Anschnittsflächen,
  • hoher Entnahmevorschub oder möglichst im Winterhalbjahr verfüttern.

Achtung beim Verfüttern

Der Pilz ist nicht toxisch. Weder bei Wiederkäuern noch bei Monogastriern wurden Vergiftungsfälle nachgewiesen. Teilweise kann Beulenbrand jedoch hautreizend und durchfallprovozierend wirken und die Futteraufnahme reduzieren. Unklar ist, ob es an dem Brandpilz selbst an Sekundärinfektionen mit Schimmelpilzen liegt.

Das Verfüttern von frischen Maispflanzen mit einer Befallsrate von über 20 % ist nicht zu empfehlen. Silage aus stark beulenbrandgeschädigtem Silomais (>30 % Befallsrate), sollte mit max. 0,75 kg TM je 100 kg Körpergewicht an hochtragende Tiere und gar nicht an Frischmelker verfüttert werden. Der TM-Anteil an der Gesamtration sollte 30 % nicht überschreiten.

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