Paratuberkulose ist eine unheilbare, meldepflichtige Infektionskrankheit bei Rindern. Erkrankte Tiere zeigen eine sich langsam entzündende Darmschleimhaut, langanhaltenden Durchfall und verenden in der Regel.
Es soll jedoch eine genomische Region für die Anfälligkeit von Rindern für die Erkrankung geben: Das deutsch-französische Zuchtunternehmen Synetics hat seit August einen Zuchtwert veröffentlicht, der Bullen kennzeichnet, die eine hohe Resistenz gegenüber Paratuberkulose vererben. Erreicht ein Bulle einen definierten Schwellenwert, sind seine Nachkommen weniger anfällig für diese Erkrankung. Die Daten beruhen auf rund 2.000 französischen Betrieben mit den Rassen Holstein und Normannen.
Gibt es diesen Zuchtwert auch in Deutschland?
Auf Basis des deutschen Zuchtwertschätzsystems gibt es diesen Wert nicht: „Deutsche Synetics-Bullen basieren auf rein genomischen Zuchtwerten aus dem französischen Schätzsystem mit französischen Daten“, sagt Dr. Stefan Rensing von den Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung (vit). In Deutschland gibt es lediglich in Niedersachsen eine Untersuchungspflicht für Paratuberkulose. „Bislang bestand aber keine Nachfrage nach einem derartigen Index“, so Rensing.