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topplus Eutergesundheit im Blick

Kühe selektiv trockenstellen: Leitkeime im Euter kennen

Im Sommer steigt das Risiko für erhöhte Zellzahlen. Bei manchen Kühen sind antibiotische Trockensteller notwendig, doch nicht bei allen. Wie kann selektives Trockenstellen gelingen?

Lesezeit: 2 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen.

Ohne Antibiotika trocken­stellen? Wie geht das? Immer mehr Milchviehhalter beschäftigen sich mit dieser Frage. Voraussetzung ist eine gute Eutergesundheit auf Herdenebene. ­Aufschluss geben die Daten der Milchleistungsprüfung (MLP). Regel­mäßige bakteriologische Untersuchungen von Euterentzündungen sind sinnvoll.

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„Der erste Schlüssel zum selektiven Trockenstellen ist, dass ich meine Leit­keime kenne“, erklärte Dr. Mark Holsteg, Tierarzt beim Rinder­gesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW. In der Veranstaltung „Wenn das Euter nicht mehr kann“ von Fokus Tierwohl vergangene Woche nannte er als weiteres wichtiges Kriterium für das selektive Trockenstellen eine geringe Neuinfektionsrate in der Trockenstehphase. Außerdem sind niedrige Zellzahlen und eine möglichst geringe Milchleistung vor dem Trockenstellen wichtige Aspekte.

Eutergesundheit

Um die Eutergesundheit ihrer ­Kühe vor dem Trockenstellen zu beurteilen, haben Landwirtinnen und Landwirte mehrere Möglichkeiten:

  • Zellzahlen aus der MLP,
  • Schalmtestergebnis zum Trockenstellen,
  • Bakteriologische Untersuchung von Viertelgemelksproben in einem Mastitislabor vor dem Trocken­stellen,
  • Mastitis-Schnelltest.

Beispielhaft erklärte Dr. Mark ­Holsteg: Wenn die Kühe laut MLP weniger als 100.000 Zellen/ml aufweisen und der Schalmtest negativ ist, können Milchviehhalter auf ­einen antibiotischen Trocken­steller verzichten. Dann reiche der Einsatz von Zitzenversieglern oder anderen Alternativen.

Richtige Anwendung

Bei den internen Zitzenversieglern kommt es auf die richtige An­wendung an. Der Tierarzt betonte: „Ein Zitzenversiegler kann hygienische Mängel nicht ausgleichen.“ Landwirte sollten vermeiden, die Dosen auf den Melkstandboden zu legen oder Tuben im Wasser auf­zuwärmen. Wichtig sei zudem, für jede Kuh neue Handschuhe zu benutzen.

Generell riet Holsteg den Teilnehmern, schrittweise in das selektive Trockenstellen einzusteigen: Mit einzelnen Tieren starten und Erfahrungen sammeln.

Vorgehen auf Haus Riswick

Die Milchviehherde im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Riswick in Kleve wird bereits selektiv trockengestellt. Die Mitarbeiter dort stellen Kühe selektiv trocken, wenn

- sie in der letzten MLP weniger als 150.000 Zellen/ml hatten,

- der Schalmtest unauffällig ist,

- keine klinische Mastitis in den letzten drei Monaten auftrat,

- sie in keinem MLP-Ergebnis in den letzten drei Monaten mehr als 500.000 Zellen hatten und

- nicht mit Staphylococcus ­aureus infiziert sind.

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