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topplus Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft

Unbefriedigende Ergebnisse: Die ZKHL AG Milch pausiert

Ziel der ZKHL ist es, mehr Geld auf die Höfe zu bekommen. Dazu schlossen sich Vertreter des Handels nach Demonstrationen mit Landwirten zum Austausch zusammen. Das bisherige Ergebnis: Unbefriedigend.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Arbeitsgruppe Milch der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) ruht! Vor rund einem Jahr hatten sich Vertreter von Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Molkereien und Landwirtschaft zusammen getan, um einmal im Monat spezifische Themen in den Arbeitsgruppen (AG) Milch, Schwein und Herkunft zu diskutieren. Die Ergebnisse des vorherigen Agrardialogs sind in die AG mit eingeflossen. Wir haben mit Günther Felßner vom Bayerischen Bauernverband und mit Lars Kaper vom Netzwerk Agrar über die Hintergründe der angekündigten Pause gesprochen.

Wie ist der aktuelle Stand der ZKHL-Arbeitsgruppe Milch?

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Felßner: Das zeitliche Engagement aller Beteiligten ist hoch, konkrete Ergebnisse sind jedoch bislang in der AG Milch nicht festzustellen. Das ist eine unbefriedigende Situation! Auf Vorschlag aller landwirtschaftlichen Vertreter in der Arbeitsgruppe pausieren deshalb die Treffen für zunächst drei Monate.

Warum die Pause?

Kaper: Inhaltlich gibt es derzeit keine Themen, die dazu führen, dass die Stellung des Erzeugers verbessert wird bzw. dass mehr Geld auf die Höfe kommt.

Felßner: Wir können nicht feststellen, dass die Bauerndemonstrationen vor mittlerweile zwei Jahren das Bewusstsein aller Akteure für dringenden Handlungsbedarf geschaffen haben. Die Arbeitsgruppen der ZKHL sind keine Beschäftigungstherapie. Vielmehr werden alle miteinander an den Ergebnissen gemessen! Die Pause soll allen die Möglichkeit geben, über das „ob“, „wann“ und „wie“ konkreter Lösungsansätze nachzudenken.

Welche Vorschläge haben Sie als landwirtschaftliche Vertreter konkret in den vergangenen Monaten gegenüber dem LEH gemacht und was waren die Reaktionen darauf?

Kaper: Der Vorschlag aus dem Agrardialog über eine Branchenvereinbarung kostendeckende Preise für die landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten, wurde vom Bundeskartellamt einkassiert. Wir haben aber auch zu einer Vielzahl weiterer Themen, meist auf Vorschlag der landwirtschaftlichen Vertreter, beraten: Definition und Organisation der LEH-Haltungsform, Verfügbarkeit GVO-freier Futtermittel und Überlegungen zur Definition nachhaltiger Futtermittel, politische Forderungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit oder Definition der Herkunftskennzeichnung im Milchsektor.

Felßner: Die Beratungen zeigen, dass es wertvoll ist, sich auf Augenhöhe auszutauschen. So werden die Bedürfnisse und Herausforderungen jeder Stufe der Lebensmittelkette klarer. Dabei dürfen wir jedoch nicht stehen bleiben. Im Moment herrscht unter den landwirtschaftlichen Vertretern das Gefühl vor, dass Vorschläge abmoderiert werden, wenn sie nicht ohnehin klar abgelehnt werden.

In diesem Modus können wir nicht weiterarbeiten! " - Günther Felßner

Welche Perspektive hat die ZKHL AG Milch?

Kaper: Die Arbeitsgruppen benötigen klar formulierte Aufträge, um Ergebnisse erzielen zu können. Diese Aufträge müssen vom Steuerungskreis und vom Vorstand der ZKHL ausgehen. Es muss ein zeitlicher Rahmen gesteckt und ein gemeinsamer Wille zu Einigungen vorhanden sein. Für die AG Milch bedeutet das, dass alle Beteiligten weiter aufeinander zugehen müssen.

Was würde im Falle des Scheiterns passieren?

Felßner: Die Erwartung der demonstrierenden Landwirte vor zwei Jahren war klar: Angemessene Wertschätzung für die heimischen Lebensmittel, auch finanziell! Durch einseitige Produktionsauflagen verlagert sich die landwirtschaftliche Produktion ins Ausland. Damit ist niemandem geholfen, auch nicht der Umwelt, dem Tierwohl oder dem Klima. Die Frage des Scheiterns stellt sich deshalb noch nicht. Alle Akteure der Kette bleiben gefordert, ernsthaft an Lösungen interessiert zu sein. Werden wir diesem Anspruch mit der ZKHL-AG Milch nicht gerecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Demonstrationen der landwirtschaftlichen Unternehmen.

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