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Mais Verkauf: So viel darf CCM kosten

Der Mais steht vielerorts gut. Angesichts der durchwachsenen Getreideerträge ist der Zukauf von CCM für Schweinemäster in diesem Jahr eine echte Alternative.

Lesezeit: 5 Minuten

Unsere Autoren: Annika Frank und Bernd Westerfeld, Landwirtschaftskammer NRW

Auch 2023 ist ein spezielles Maisjahr. Start und Jugendentwicklung verzögert aufgrund des nassen und kalten Frühjahrs, trotz Junitrockenheit keine nachhaltigen Schäden. Begünstigt durch die Niederschläge im Juli und August entwickelte sich der Mais zuletzt sehr gut. Das sollte insgesamt mindestens für eine durchschnittliche Maisernte reichen.

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Doch lohnt sich der Zukauf für Mäster bzw. der Verkauf für Ackerbauern? Wir haben anhand einer Weizen-Sojaschrot-Mischung den Wert des CCMs abgeleitet. Stehen dem Einzelbetrieb andere Futterkomponenten zur Verfügung, muss er mit seinen Preisen neu rechnen.

Alle Werte der Kalkulation werden netto dargestellt. Um den Bruttopreis zu erhalten, müssen beim Verkauf 9 % Umsatzsteuer aufgeschlagen werden. Bei den Kosten ist die Umsatzsteuer von 19 % für Trocknung und Lohnunternehmer zu berücksichtigen.

Der ausgehandelte Preis hängt stark von der persönlichen Erwartung an die Futterpreise ab. Um ­Ärger zu vermeiden, sollten Verkäufer und Käufer folgende Punkte beachten:

  • Gewicht und Qualität der geernteten Menge sollten festgehalten werden.
  • Der Preis für CCM sollte vor der Ernte vereinbart werden, ebenso der zugrunde liegende Trockensubstanz-Gehalt (TS). Auch Zu-und Abschläge für trockenere oder feuchtere Ware sollten vorher festgelegt werden.

Wann lohnt es sich für Mäster, CCM zu kaufen?

Schweinemäster, die einen Anhaltspunkt für den Wert von CCM suchen, können sich am Futterwert einer Ration aus Weizen und Sojaextraktionsschrot orientieren. Übersicht 1 zeigt den Vergleichspreis unterschiedlicher CCM-Qualitäten frei Trog bei Weizenpreisen zwischen 20 und 24 €/dt. Darin sind 0,75 €/dt für das Mahlen des Weizens bereits berücksichtigt. Unterstellt wird CCM mit einem niedrigen Rohfasergehalt von 3,5 % in der Trockensubstanz (TS).

CCM-Mischungen benötigen höhere Sojaanteile als Getreiderationen, um den geringeren ­Eiweißgehalt des CCM auszugleichen. Preisbasis beim Sojaschrot sind 48,70 €/dt. Steigt der Sojapreis um 5 €/dt, muss das CCM rund 0,15 €/dt günstiger werden – und umgekehrt.

In der Regel wird CCM ab Feld zugekauft. Ernte und Einlagerung gehen zulasten des Käufers. Je höher der Ertrag, desto geringer sind die Kosten je Tonne CCM, wie Übersicht 2 zeigt.

Nach Abzug von Ernte- und Einlagerungskosten erhält man den Preis, den der Mäster maximal ab Feld zahlen darf, um günstiger zu füttern als mit einer reinen Getreidemischung. Entscheidend ist dabei der Weizenpreis. Steigt oder fällt dieser um 1 €/dt, so ändert sich der Wert für CCM je nach TS-Gehalt um 0,7 bis 0,8 €/dt.

Andererseits beeinflussen Ertrag und Qualität des CCMs den Preis. Übersicht 3 zeigt, dass die Spanne im Extrem mehr als 5 €/dt CCM beträgt.

Wichtig: Bei unseren Berechnungen sind wir davon ausgegangen, dass nur die Spindelspitzen mitgeerntet werden. Je höher der Spindelanteil ist, desto niedriger fällt der Vergleichswert aus.

Mäster müssen bei ihrem Angebot bedenken: Der Arbeitsaufwand ist bei CCM-Fütterung höher als bei reiner Getreidemast. Zudem vermindern Silierverluste die Erntemenge, sodass den Schweinen weniger Futter zur Verfügung steht.

Ackerbauer: CCM oder Körnermais?

Verkäufer von Mais fragen sich, womit sie unterm Strich besser fahren: Verkauf von CCM ab Feld? Oder auf eigene Kosten ernten und Körnermais verkaufen?

Gegenüber dem CCM-Verkauf ab Feld muss der Verkäufer zusätzlich mindestens die Kosten für Drusch, Transport und Trocknung abdecken. Zudem verschiebt sich die Ernte rund zwei bis drei Wochen nach hinten. Dadurch kann die Befahrbarkeit der Böden und die Bestellung der Folgefrucht zum Problem werden.

Entscheidend für die Verhandlungen ist der Preis für Körnermais im Herbst. Bei der Kalkulation wurden 23 €/dt netto angesetzt. Bei diesem Preis muss der Verkäufer von CMM mindestens die Erlöse erzielen, die in Übersicht 4 ausgewiesen werden.

Dabei sind Trocknungskosten von 0,20 €/dt für jeweils 1 % Erntefeuchte unterstellt. Die Trocknung erfolgt nach marktüblichem Schema auf 15 bis 12 % Restfeuchte. Bei der Trocknung von 63 % TS auf 85 % TS verliert der Körnermais Gewicht – nicht nur Wasser, sondern auch organische Bestandteile. In unserer Kalkulation haben wir das mit einem Umrechnungsfaktor von 1,35 berücksichtigt. Die Kosten der Körnermaisernte sind mit 225 €/ha angesetzt worden.

Übersicht 5 verdeutlicht den Rechengang: Bei einem Körnermaisertrag von 80 dt/ha (85 % TS) erlöst der Landwirt 1840 €/ha. Davon muss er 225 €/ha Erntekosten bezahlen sowie 843,6 €/ha für Trocknung und Substanzverlust. Unterm Strich bleiben ihm nur 771,40 €/ha.

Alternativ könnte der Landwirt 114 dt/ha CCM verkaufen mit 63 % TS. Auf Basis der Kalkulation in Übersicht 4 müsste er mindestens 6,77 €/dt für CCM erlösen, um mit Körnermais gleichzuziehen.

Ein Vergleich der Übersichten 3 und 4 zeigt, dass Verkäufer und Käufer Spielraum für Preisverhandlungen haben. Allerdings ist insbesondere Übersicht 5 nur eine grobe ­Orientierungshilfe, da zurzeit keine verlässlichen Preise für Körnermais vorliegen.

Durch die Trocknungskosten und die teils komplexen Abrechnungsmodalitäten für Körnermais ist die Situation schwierig einzuschätzen. Ist die Trocknung 1 Cent/dt/% teurer, sinkt der Auszahlungspreis für Körnermais um 0,40 €/dt. Hier muss jeder Betrieb individuell mit den Konditionen seines Abnehmers rechnen. •

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