Der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Ernährung zeigt sich aktuell erneut in einer forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse. So ist 92 % der Menschen eine gesunde und nachhaltige Ernährung sehr wichtig. Der Speiseplan der Bürger ist allerdings selten so gesund gestaltet, wie sie es vorgeben.
Als Gründe dafür gaben 43 % der Befragten fehlende Zeit und Ruhe an. Es folgen mangelndes Durchhaltevermögen (37 %) sowie die schwierige Vereinbarkeit von gesunder Ernährung und Beruf (27 %).
Gut drei Viertel (77 %) räumen der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen großen Stellenwert ein. Am wichtigsten ist den Befragten jedoch der Genuss. Fast alle Menschen in Deutschland (99 %) sagen: Hauptsache es schmeckt.
Treue Fleischesser
Positiv aus Landwirtschaftssicht ist, dass bei den meisten Verbrauchern Fleisch auf den Teller kommt. Der Anteil der regelmäßigen Fleischesser ging seit der letzten TK-Ernährungsstudie 2017 nur leicht von 84 % auf 78 % zurück. Es gibt auch gar keinen Grund, kein Fleisch zu essen, wie ein Ernährungsexperte erklärt.
Auch vergrößerte sich der Anteil der Befragten, der sich überwiegend pflanzlich ernährt, im Vergleich zur Vorgängerstudie nur leicht - von 13 auf 17 %. 2 % ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und nur 1 % isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan.
Fragen zur Tierhaltung und -herkunft sowie der Einfluss von Tierwohllabeln auf das Kaufverhalten thematisiert die Studie übrigens nicht.