Unabhängig von Kraftstoffimporten zu sein und klimafreundlich Nahrungsmittel zu produzieren, ist Ziel des europäischen Forschungs- und Demonstrationsprojekts „ResiTrac“. In diesem Rahmen entwickelt John Deere einen Traktor, der die Anforderungen der Abgasstufe V erfüllt und mit nachhaltigem Pflanzenölkraftstoff aus heimischen Ölsaaten betrieben werden kann.
Den ersten von zehn dieser Traktoren hat John Deere nun an das Bayerischen Landwirtschaftsministerium (StMELF) übergeben. Der 6R 185 kommt auf das Bayerische Staatsgut Schwarzenau für zwei Jahre in den Praxistest. Dabei werden wiederkehrend Leistung, Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen des Traktors vom Straubinger Technologie- und Förderzentrum am Prüfstand und im Praxiseinsatz gemessen.
In 17 Jahren kein Diesel mehr in Bayerns Traktoren
Im Sinne des bayerischen Klimaschutzgesetztes soll bereits in 17 Jahren, im Jahr 2040, in keinem bayerischen Traktor mehr fossiler Dieselkraftstoff zum Einsatz kommen. StMEL-Amtschef Hubert Bittlmayer erklärte hierzu bei der Traktorübergabe: „Wir müssen bei den klimafreundlichen Antriebssystemen in der Land- und Forstwirtschaft einen deutlichen Schritt vorankommen und die erneuerbaren PS auf den Acker bringen.“
Biokraftstoffe alternativlos
Dr. Udo Scheff, Director Mid and Utility Tractor Engineering bei John Deere, verwies im selben Rahmen auf die europäischen Herausforderungen und die Vorzüge von Pflanzenölkraftstoff: „Das Jahr 2030 ist gewissermaßen morgen. Wenn wir bis dahin unsere CO2-Emissionsreduktionsziele „Fit for 55“ auch bei Landmaschinen erreichen wollen, sind Biokraftstoffe alternativlos. Reines Pflanzenöl ist der Kraftstoff, über den die Landwirtschaft selbst verfügen kann – eben Kraftstoff aus der Landwirtschaft für die Landwirtschaft.“
Gut zu Wissen: Gefördert vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT-Food) arbeiten im Projekt „Resilient Food Production with Green Tractors – ResiTrac“ John Deere mit dem Technologie- und Förderzentrum (TFZ), Straubing, der Berner Fachhochschule / Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH/HAFL), Schweiz und dem Versuchszentrum Laimburg, Italien, zusammen.