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Greentec Scorpion 630 Plus: Ein Ausleger, viele Möglichkeiten

Mit dem Scorpion bietet Greentec einen Ausleger, der mit unterschiedlichen Werkzeugen vielseitig einsetzbar ist. Wir haben den 630 Plus bei der Gehölzpflege sowie beim Mulchen eingesetzt.

Lesezeit: 6 Minuten

Für den Ausleger Scorpion von Greentec gibt es verschiedene Anbaugeräte: Heckenschneider, Astsägen, Hecken-/Astscheren, Mulcher, Wildkrautbürste, Grabenfräse und Balkenmäher. Damit lässt sich die Maschine das ganze Jahr über einsetzen. Eine Reihe an Ausstattungsmöglichkeiten sowie Automatikfunktionen erleichtern zudem die Arbeit. Die Funktionen konnten wir beim Mulchen und beim Heckenschnitt ausgiebig testen.

SCHNELL GELESEN

Der Ausleger Scorpion von Greentec lässt sich mit verschiedenen Anbau­geräten ausstatten und bei Pflegearbeiten, wie dem Heckenschnitt oder dem ­Mulchen einsetzen.
Der große Schwenkbereich des Arms ermöglicht ein vielseitiges und angenehmes Arbeiten. Die Bedienung per Joystick ist nach einer Eingewöhnungsphase gut.
Die Maschine ist aufgrund der recht ­hohen Anschaffungskosten vor allem für den überbetrieblichen Einsatz interessant.

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Reichweiten von 3,30 m bis 8,30 m

Die Scorpion-Baureihe umfasst sechs Größen. Vom kleinesten Modell 330 bis zum größten, dem 830. Die Modellnummer gibt dabei gleichzeitig die ungefähre Reichweite in Zentimetern an. Während für den 330 Fahrzeuge ab 1,5 t reichen, braucht es beim größten Modell mindestens 8 t schwere Schlepper. Der von uns eingesetzte 630 Plus gehört damit zur oberen Klasse.

In der S-Variante setzt Greentec auf eine „einfache“ Hydraulik mit 230 bar Systemdruck, in der Plus-Ausführung sind es 315 bar. Außerdem gehört das doppelte Drehgelenk Rotor Flex bei den Plus-Maschinen zur Serienausstattung.

Den 630 gibt der Hersteller für Traktoren ab 5 t Eigengewicht frei. Wir hatten die Maschine an einen Fendt 720 Vario mit ca. 7,8 t Fahrzeuggewicht gekoppelt und würden aufgrund der einseitigen Belastung der Schlepperhinterachse einen Traktor dieser Größenklasse empfehlen.

Mehr zu den Messwerten und Gewichten lesen Sie in unserem Systemvergleich.

Wie der Scorpion-Ausleger an den Traktor montiert wird

Beim Scorpion setzt Greentec auf ein spezielles Vierpunkt-Montagesystem, welches individuell auf den jeweiligen Schlepper angepasst ist. Angebaut wird der Ausleger zunächst in den Unterlenkern des Schleppers. Dazu kommen zwei Traversen, die jeweils an zwei Punkten am Gerät befestigt sind.

In unserem Fall setzte Greentec auf eine K80-Pfanne für den unteren Koppelpunkt und einer Zugöse für den oberen. Die Pfanne liegt in einem Vierkantprofil und ist in Längsrichtung beweglich. Sie dient als zusätzliche Seitenstabilisierung. Die Zugöse oben ist fest montiert und hält das Gerät über das Zugmaul des Schleppers. Durch dieses System schafft es Greentec, den Ausleger versteift an den Schlepper zu koppeln.

Wie der Scorpion-Ausleger angetrieben wird

Der Ausleger hat eine eigene Bordhydraulik, die per Zapfwelle angetrieben wird. Bei der Hydraulikanlage setzt der Hersteller auf eine 60 cm³ Kolbenpumpe von Danfoss mit einer Förderleistung von bis zu 125 l/min. Der 220 l große Hydrauliktank ist linksseitig montiert und dient gleichzeitig als Gegengewicht. Darüber ist der elektrisch betriebene Ölkühler platziert.

Unter den Hauben findet sich auch die gesamte Ventiltechnik und Elektroniksteuerung. Über einen Drehschalter lässt sich zwischen zwei Ölfördermengen (50 und 85 l/min) wechseln, die je nach Anbaugerät einzustellen sind. Der Hersteller empfiehlt zwischen 500 und 750 Zapfwellenumdrehungen, um genügend Ölförderleistung für das Anbaugerät und die Auslegersteuerung gleichzeitig zur Verfügung zu stellen. Mit 600 Umdrehungen pro Minute war auch das Mischen verschiedener Funktionen problemlos möglich.

Wie der Scorpion-Auslager bedient wird

Den Ausleger bedient man über einen elektronischen Joystick von Danfoss, der vier proportionale und ein schwarz-weiß-Ventil ansteuert. Nach etwas Eingewöhnungszeit ist die Bedienung einfach und logisch. Wir kamen damit gut zurecht und konnten zügig arbeiten.

Zusätzlich gibt es noch eine Bedienbox für weitere Funktionen. Dazu gehört z.B. die Einzelbedienung des Auslegers. Die parallele Ansteuerung des zweigeteilten Arms bezeichnet der Hersteller als Hybrid-Arm-System. Mit dem recht großen Schwenkbereich von 155° lässt sich der Ausleger auch in eine angenehme Sichtposition aus dem rechten Kabinenfenster bewegen, ebenso ist aber auch das Arbeiten auf schmalen Wegen möglich – dann aber mit weit nach hinten stehendem Ausleger.

Weitere, gute Funktionen sind Rotor Flex, Auto Flex und AHC:

  • Rotor Flex beschreibt das doppelte Drehgelenk. Dabei ist an der Geräteaufnahme ein weiteres Drehgelenk montiert, damit z.B. beim Mulchen mit weit nach vorn geschwenktem Arm das Anbaugerät weiterhin gerade zur Längsrichtung arbeitet. Es bietet einen Drehbereich von 270° und ermöglicht z.B. auch das Mulchen bei Rückwärtsfahrt – sehr hilfreich etwa in spitzen Ecken.
  • Für das Auto Flex ist im Gerätekopf ein Sensor montiert, der dauerhaft die Position des Kopfes erfasst. Die Steuerung justiert dann über einen Zylinder nach – aber etwas träge. Die Funktion ist vor allem beim Schneiden von Hecken hilfreich, denn so bleibt das Anbaugerät auch beim Ein- und Ausschwenken des Arms lotrecht und man braucht nicht ständig nachzujustieren.
  • AHC steht für Auto Height Control. Diese Funktion nutzten wir bei unseren Einsätzen mit dem Mulcher. Die automatische Höhenkontrolle sorgt dafür, dass der Mulcher den Bodenkonturen folgt, ohne in der Luft zu schweben oder zu tief in den Boden zu greifen. Über den Druck in den Hydraulikzylindern des Auslegers kann AHC kontinuierlich nachsteuern. Den „Auflagedruck“ stellt man über einen Drehregler auf der Bedienbox ein.

Für den Wechsel der Anbaugeräte gibt es eine Schnellwechselplatte samt Hydraulikkuppler. Für rotierende Werkzeuge sind eine Druck- und eine Rücklaufleistung sowie eine Leckölleitung zu kuppeln. Linear geführte Werkzeuge, wie z.B. eine Astschere, kommen mit einer Druck- und einer Rücklaufleitung aus.

Hinter der linken Abdeckung über dem Öltank findet sich zudem ein Kugelhahn, um zum Kuppeln die Leitungen drucklos zu stellen. Für den Straßentransport sind vier Absperrhähne zu schließen, die die Funktionen des Arms verriegeln. Wir empfehlen, diese auch z.B. nachts zu schließen, denn im Test sackte der Arm samt Anbaugerät ansonsten nach einiger Zeit schon mal ab.

Wie sich mit dem Scorpion-Ausleger arbeiten lässt

Sowohl mit der Astsäge wie auch mit dem Mulcher war die Arbeit mit dem Scorpion sehr angenehm, was vor allem an dem großen Schwenkbereich des Auslegers liegt. Das doppelte Drehgelenk ist eine hilfreiche Ausstattung, vor allem beim Mulchen. So kann man auch bei der Rückwärtsfahrt mähen und spart unnötige Wege.

Das Ganze hat aber auch seinen Preis: In Testausstattung stehen für den Scorpion 59.160 € (ohne MwSt.) in der Preisliste. Die Säge kostet weitere 10.340 €, der Mulcher ist für 10.450 € zu haben. Da braucht es schon ordentlich Auslastung.

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