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Trends in der Erntetechnik: Smart, wartungsfreundlich und störungsfrei

Hoher Durchsatz ist einer der Ansprüche an Feldhäcksler. Hinzu kommen geringer Wartungsaufwand und Assistenzsysteme zur Fahrerentlastung. Ähnliches zeigt sich auch bei Großpackenpressen.

Lesezeit: 6 Minuten

SCHNELL GELESEN
Die Grasernte wird häufig mit dem Feldhäcksler erledigt. Die Hersteller stimmen ihre Pick-ups auf die hohen Leistungen der Erntemaschinen ab.
Wartungsfreundlichkeit ist ein zentrales Thema bei Erntemaschinen. Eine Lösung ist die neue Schleifeinrichtung für Krone Feldhäcksler, bei der man den Schleifstein nicht mehr nachstellen muss.
Quaderballenpressen werden mit immer mehr Sensoren ausgestattet. Außerdem bringen die Hersteller digitale Programme, um die Ballenlogistik zu optimieren.

In den letzten Jahren waren vor allem die Kornaufbereitung und die Steigerung der Motorleistung zentrale Themen bei den Feldhäckslern. In diesem Jahr präsentieren die Hersteller auf der Agritechnica eher Detailverbesserungen, die die Arbeit produktiver und weniger störungsanfällig machen sollen.

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Häckslerleistung beginnt beim Schwad

Es braucht großvolumige und breite Schwade, um auch PS-starke Feldhäcksler in der Grasernte optimal auslasten zu können. Kommt es gelegentlich zur Haufenbildung oder wird der Häcksler kontinuierlich auf Drückung gefahren, können Verstopfungen die Folge sein. Die Hersteller reagieren darauf mit Anpassungen an der Pick-up, am Rollenniederhalter und der Einzugsschnecke.

So bringt New Holland zur Messe mit der UltraFeed eine neue Version seiner Gras-Pick-up. Die Geräte gibt es in den Arbeitsbreiten 3, 3,5 und 4 m. Der Rollenniederhalter mit großer Walze soll die Schwaden optimal vorpressen, um auch leichtes Erntegut gleichmäßig einziehen zu können. Die Einzugsschnecke kommt jetzt mit Riemenantrieb, was das Wickeln des Futters um die Schnecke verhindern soll. Steigt die Last zu stark, rutscht der Riemen über und schützt so vor Überlast. Das Getriebe der Pick-up kann die Drehzahl bei Bedarf um 25 % erhöhen, um hohen Erntemengen gerecht zu werden. Die Zinken sollen sich jeweils in 90 Sekunden tauschen lassen. Für einen geringeren Wartungsaufwand gibt es zudem ein automatisches Schmiersystem.

Auch John Deere bringt mit der 35R eine neue Gras-Pick-up auf den Markt. Der Fokus der Entwickler beim Tochterunternehmen Kemper lag hier auf der Arbeitsbreite. So misst der Vorsatz auf der Straße maximal 3,50 m. Im Feld sammelt er 3,20 m breit. Viele leistungsstarke Feldhäcksler seien heute mit 900er-Reifen und einer Gesamtfahrzeugbreite von 3,50 m unterwegs. Somit ist die Pick-up genauso breit wie der Feldhäcksler, was auch das Manövrieren an engen Stellen vereinfacht.

„Wo die 35R durchpasst, kommt auch der Häcksler durch“, lautet die Devise. Die größten Vorteile sieht man im Feld bei Kurvenfahrten und Wendemanövern am Vorgewende. Breit angelegte Schwade sollen sich so leichter aufsammeln lassen. Die große Einzugsschnecke bewegt laut Hersteller auch große Futtermassen problemlos. Über einen kurzen Abstand zwischen Pick-up und Schnecke will man eine reibungslose Futterübergabe sicherstellen.

Auch bei den Maisvorsätzen hat Kemper einige Details verbessert. So ersetzt der Zusatz Pro bei den Serien 300 und 400 die Bezeichnung Plus. Ein Augenmerk lag auf den Pflanzenverlusten, die man jetzt mit einer neuen Zahnform an den Trommeln minimieren möchte. Die Zähne haben dazu eine Art Kralle, die die Stängel auch z.B. beim Herausfahren aus dem Bestand am Vorgewende sicher halten sollen. Engstellen im Förderkanal hat man beseitigt. Dieser wird nun zum Einzug hin kontinuierlich breiter. Zudem gestalteten die Ingenieure die Huben der Trommeln flacher, um im Lagermais die Pflanzen leichter darüber führen zu können. Komplettiert wird das Ganze durch neue HD-Bauteile, die die Haltbarkeit erhöhen sollen.

Immer scharfe Messer

Das regelmäßiges Schleifen der Häckselmesser sorgt für eine gleichbleibende Schnittqualität in allen Erntegütern. Für das automatische Nachstellen der Schleifeinrichtung am Feldhäcksler bekommt Krone von der DLG eine Silbermedaille. Bei dem neuen System sitzt der Schleifstein in einer Kunststoffummantelung.

Über ein Teleskopgewinde stellt sich der Schleifstein kontinuierlich nach. Im Gehäusedeckel ist die Nachstelleinrichtung befestigt und über einen Zahnkranz „klickt“ der Schleifstein bei jedem Schleifvorgang eine Umdrehung weiter. Der Kunststoff um den Schleifstein nutzt sich beim Schleifen mit ab. Durch diese Lösung erhöht Krone die Zyklen eines Steins um etwa das 5-fache. Das manuelle Nachstellen der Schleifeinrichtung soll damit während der Ente nicht mehr nötig sein.

Automatisches Pressen

Bei den Großballenpressen sind es in diesem Jahr vorrangig smarte Lösungen, die die Hersteller präsentieren. New Holland zeigt seine IntelliSense-Ballenautomatik. Die Kernkomponente ist ein LIDAR-Sensor vorne am Dach der Traktorkabine. Dieser detektiert einige Meter vor dem Schlepper das Schwad. Das zuvor über das Traktorterminal aktivierte System greift dann automatisch in die Lenkung ein und lässt das Gespann dem Schwad folgen. Kolbenlastsensoren komplettieren das Ganze, sodass der Ballen immer gleichmäßig gefüllt ist.

Zusätzlich erkennt der LIDAR-Sensor den Schwadquerschnitt und errechnet daraus die nötige Fahrgeschwindigkeit, um die Presse optimal auszulasten, aber nicht zu überlasten. Durch Eingreifen in die Lenkung deaktiviert man das System. IntelliSense ist für die BigBaler Plus- und BigBaler HD-Modelle ab 2024 verfügbar und funktioniert in Kombination mit Traktoren der Serie T7 LWB, T7 HD und T8 mit dem AutoCommand-Getriebe. Zusätzlich muss die Isobus-Klasse 3 zur Lenk- und Geschwindigkeitsregelung freigeschaltet sein. Das System lernt aber noch nicht, also zieht keine Rückschlüsse zwischen Schwadbild und tatsächlicher Rotorbelastung.

Logistik verbessern

Ballensammelsysteme an den Pressen können die Logistik deutlich produktiver gestalten. Unterscheiden lässt sich dabei zwischen einer Ablage nebeneinander (Krone) oder gestapelt übereinander. Bei den gestapelten Varianten kommen Lösungen spezialisierter Firmen zum Einsatz, wie z. B. der QuadroPac V von TST Technische Systeme GmbH. Die Maschine kann bis zu 5 Ballen aufeinander stapeln und lässt sich an alle marktüblichen Pressen koppeln. Die neueste Version trägt den Zusatz „i“, bei dem unter anderem ein Modul für die Nutzung einer Berge-App installiert ist.

Ebenfalls verbessern will Krone die Ballenlogistik. Dazu stellen die Emsländer die SmartBale-App vor. Eine Karte in der App zeigt alle gepressten Rund- und Quaderballen der Maschinen, die mit dem dazugehörigen „mykrone.green-Account“ verknüpft sind. Schwer auffindbare Flächen oder das Sammeln in der Nacht sollen damit vereinfacht werden.

Zusätzlich markiert die Anwendung z.B. nach einstellbaren Grenzwerten zu feuchte Ballen andersfarbig, um sie für die Lagerung sortieren zu können. Auch Ballengewichte schreibt die Presse mit und sendet sie zum Portal. Besitzen die Ballen bei entsprechender Ausstattung der Presse einen BaleTag (QR-Code und RFID-Chip, befestigt am Garn der Ballen) lassen sie die einzelnen Daten auch nach dem Sammeln noch rückverfolgen.

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