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Trends in der Futtervorlage: Intelligent und automatisch

Automatische Fütterungssysteme fahren mittlerweile selbstständig zum Futterlager. Die Elektrifizierung der Geräte ist einer der Trends. Apps können auch ältere Maschinen smarter machen.

Lesezeit: 5 Minuten

SCHNELL GELESEN
Fütterungsroboter können den Arbeitsalltag flexibler machen. Außerdem legen sie häufiger Futter vor und mischen sehr homogen. Das kann Leistungen im Stall steigern.
Die Elektrifizierung ist einer der Trends im Bereich der Fütterungstechnik. Die Hersteller statten z.B. Selbstfahrer mit Elektro- statt Verbrennermotoren aus.
Der NIRS-Sensor kann auch bei der Futtervorlage helfen. Das Beladen des Mischers per Trockenmasse ist ein Beispiel dafür.

Wo es früher noch einfache Futterverteilgeräte gab, ist der Futtermischwagen mittlerweile das am weitesten verbreitete Gerät. Die Mischergrößen reichen heute bis zu Kapazitäten von 30 t Futter, bei vier Schnecken. Selbstfahrer lassen sich bei wachsenden Herden besser rechnen. Im Vergleich zum „Fremdbefüller“ sprechen viele Praktiker von einem Zeitvorteil und genauerem Füttern.

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Automatische Fütterungsysteme erreichen die Praxis

Vom Futtermischwagen aus geht die Entwicklung weiter. Automatische Fütterungssysteme gewinnen an Bedeutung. Die Vorteile: homogenere Mischungen, mehrmalige tägliche Futtervorlage, mehr Flexibilität für den Landwirt, Nutzung des im Betrieb produzierten Stroms. Auch wenn man die Technik in immer mehr Ställen sieht, ist es nicht für jeden Betrieb die Lösung. Vor allem hohe Anfangsinvestitionen, aber auch betriebliche Strukturen, bremsen die Euphorie.

Unterscheiden muss man bei den automatischen Systemen zwischen denen mit Bunkern bzw. Vorratslagerung und denen, die sich eigenständig beladen, mischen und austragen. Bei den geteilten Lösungen lagern verschiedene Futtermittel in Vorratsbunkern oder Hallen, die dann entweder per Radlader oder Schlepper mit losem Futter oder mit Blöcken befüllt werden. Einige Hersteller sprechen sogar von einem Anstieg der Verkaufszahlen bei Siloblockschneidern.

Anschließend wird der Mischbehälter automatisch beladen und trägt das Futter eigenständig zu den Tieren. Die Mischer fahren entweder an Schienensystemen oder selbstständig zum Trog. Letztere können mithilfe von Magneten im Boden und/oder Lidar-Sensoren auch ohne mechanische Führung fahren und eignen sich besser für Höfe mit vielen verschiedenen Stallgebäuden. Diese Geräte benötigen aber einen Akku für das Austragen der Ration.

Um auch die Futterentnahme zu automatisieren, entwickeln die Ingenieure die Maschinen weiter. Kuhn hat mit dem Aura z.B. einen Futtermischwagen samt Fräsarm im Programm, der sich das Futter selbst aus dem Silo holen kann, mischt und anschließend vorlegt. Der Aura navigiert per umfangreicher Sensorik, RTK-Signal und Kamerasystemen über den Hof. Allerdings bietet Kuhn die Lösung momentan nur mit Verbrennermotor.

Weniger Diesel-, mehr Elektro-Antriebe

Verbrennermotor ist ein gutes Stichwort. Auf den Höfen ist es oft leichter, Prozesse zu elektrifizieren als auf dem Acker. Denn die Steckdosen sind in unmittelbarer Nähe und das Füttern geschieht meist zu regelmäßigen Zeiten.

Siloking stellte vor einigen Jahren mit dem E-TruckLine einen Selbstfahrer als Fremdbefüller mit einem rein elektrischen Antrieb vor. Nun bringt der Hersteller mit dem ETruck 2012 eine Neuauflage. Die Batterietechnik wechselt von Blei-Säure auf Lithium-Ionen. Die Behältergrößen liegen je nach Ausstattung zwischen 12 und 20 m³, wobei das kleinste Modell als einziges mit nur einer Mischschnecke kommt. Für die Schnecken setzt Siloking auf 80 kW-Elektromotoren, der Fahrantrieb arbeitet mit einem 82,6 kW-Motor.

Auch Strautmann hat seinen Selbstfahrer mit Fräsarm, den Sherpa, mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Keine Abgase im Stall und leise Maschinen sind Vorteile der Technik.

Faresin wird in Hannover ebenfalls einen rein elektrischen Selbstfahrer zeigen. Der Behälter ist 14 m³ groß. Für die Mischschnecke sowie die Fräse stehen jeweils 45 kW-Elektromotoren zur Verfügung. Für den Fahrantrieb sorgt ein 51 kW-E-Motor, der den PF Full Electric auf maximal 20 km/h beschleunigt.

Alte Technik smarter machen

Nicht immer muss es gleich neue Technik sein, um genauer füttern zu können. Apps und smarte Wiegesysteme helfen beim Beladen des Futtermischwagens. Ein weiterer Bildschirm oder das Handy zeigen die Füllmenge auch im Ladefahrzeug an. Damit ist das lästige Drehen der Anzeige am Wagen Geschichte. Noch genauer wird es, wenn man Fütterungslisten einprogrammiert, was allerdings nichts Neues ist.

Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, Waage und App über z.B. Bluetooth oder WLAN miteinander zu verbinden. Dann lassen sich am PC erstellte Listen in die App übertragen, man kann sie mit den Mitarbeitern teilen und anschließend die Fütterung auch auswerten. Das gibt z.B. Aufschluss darüber, wie genau man gearbeitet hat oder wie lange die Mischzeiten (bei entsprechender Maschinenausstattung) waren.

Eine neue Partnerschaft gehen John Deere und DeLaval ein. Sie gründen das Milk Sustainability Center (MSC). Dies ist ein „digitales Ökosystem“ mithilfe dessen Milchviehhalter unter anderem ihre Nährstoffeffizienz überwachen können. Die cloudbasierte Anwendung sammelt vorrangig Daten und soll bei bestimmten Auswertungen helfen. Bei entsprechender Autorisierung werden Daten vom DeLaval Plus System und dem John Deere Operations Center automatisch in das MSC übernommen. Das sind unter anderem Parameter wie Milchleistung oder geerntete Futtermengen je Schlag mit den entsprechenden Inhaltsstoffen.

Wissen, was im Futter ist mit NIRS

Die NIRS-Technik nutzt man bereits bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern oder der Ernte. Da liegt es nah, die Entwicklung auch beim Füttern einzusetzen. Dabei kann es vor allem um die zu ladende Trockenmasse gehen. Folgendes Beispiel: An einem trockenen Sommertag liegt der TS-­Gehalt des Futters im Silo bei 34 %. Regnet es stark, kann der Wert deutlich sinken. Trotzdem belädt man den Wagen nach Gewicht. Das führt zu Schwankungen bei der Futteraufnahme.

Misst man nun z.B. beim Abfräsen mit dem Selbstfahrer direkt den TS-Gehalt des Futters, kann man den Mischer immer mit der errechneten Trockensubstanzmenge befüllen. Eine Lösung dazu ist z.B. der EvoNIR von AP Sensortechnik. Faresin setzt auf einen NIRS-Sensor, der in der Behälterwand integriert ist und die Homogenität der Mischung überwacht.

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