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topplus Kleiner Lader − ganz groß

Weidemann Teleskoplader T4512 im top agrar-Test

Der Teleskoplader T4512 von Weidemann ist von den Maßen her extrem kompakt gebaut. Aber seine Leistung und Hubhöhe sind dafür ganz groß. Wir haben den Lader im Stall und auf dem Hof ausführlich getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

Mit dem T4512 stellte uns die Firma Mauch aus Burgkirchen in Oberösterreich das kleinste von sechs Teleskoplader-Modellen der Firma Weidemann für einen Test zur Verfügung. Der Hersteller hebt die Kombination aus Hubhöhe, Breite und Maschinenleistung, gepaart mit Allradlenkung und -antrieb hervor.

Extrem wendiger Lader

Wie wendig der kleine Teleskoplader mit seinem Gewicht unter 3.000 kg und einer Nutzlast von 1.250 kg ist, haben wir gleich zu Beginn gemessen. Damit ist er auch Pkw-Anhängertauglich.

Der Innenradius liegt bei nur 1,15 m, nicht zuletzt durch seine Vierradlenkung. Beim Austesten mit einer 1,8 m- Schaufel haben wir einen Außenradius von 3,70 m an der Schaufelkante gemessen. Das ist aus unserer Sicht sogar extrem wendig. Trotz seiner kompakten Maße kommt er mit seinem Hubarm aber hoch hinaus, und zwar auf eine Hubhöhe von 4,53 m.

Zwei Motorvarianten

Beim Motor kann man sich zwischen zwei Typen von Yanmar entscheiden. Der Standardmotor hat 25 PS, in unserer Testmaschine war der größere mit 45,3 PS verbaut. Dieser erfüllt die Abgasstufe V und benötigt dafür kein ADBlue, sondern nur einen Dieselpartikelfilter, der sich automatisch bei Bedarf ausbrennt. Dieser hat laut Hersteller die höchste Lebensdauer in seiner Klasse. Bei der kleineren Motorisierung wird noch keine Abgasnachbehandlung benötigt.

Der durchschnittliche Verbrauch lag bei unseren verschiedenen Arbeiten auf dem Hof bei 2 l/h, dies empfanden wir als sehr gut.

Durch seine niedrige Bauweise ist der Einstieg in die Kabine sehr angenehm, da keine Stufen zu steigen sind. Die Kabine bietet normalerweise ausreichend Platz − außer man ist etwas stärker gebaut, dann wird es doch etwas eng.

Die Übersicht über alle Bedienelemente, nach vorne an den Hubarm und zu der Werkzeugaufnahme, ist ausgezeichnet. Auch die Rundumsicht ist für einen Teleskoplader sehr gut gelungen. Klassisch beeinträchtigt der Teleskoparm bei gewissen Hubhöhen den Blick auf die rechte Seite etwas. Die bei der österreichischen Firma Lugstein produzierte Kabine ist mit einer Belüftung und einer Heizung ausgestattet. Auf Wunsch ist auch eine Klimaanlage erhältlich.

Etwas hoch war für unseren Geschmack vor allem beim Starten im kalten Zustand der Geräuschpegel in der Kabine.

Getriebe mit vier Fahrmodi

Mit dem elektronisch geregelten Fahrantrieb ec Drive (Electronic Controlled Drive) kann die Maschine komplett bedarfsgerecht gefahren werden. Der Antrieb verfügt über verschiedene Fahrmodi: Der Auto Modus sorgt für die gewohnte 100 %-Performance der Maschine.

Beim Eco Modus wird die Drehzahl nach Erreichen der gewünschten Geschwindigkeit auf 2.200 U/min abgesenkt. Das spart Treibstoff und senkt den Geräuschpegel.

Darüber hinaus gibt es noch den Anbaugeräte-Modus und den M-Drive-Modus, diese beiden Fahrmodi sind speziell für den Einsatz von hydraulisch betriebenen Anbaugeräten bzw. die optimierte Ausführung des Y-Ladezyklus konzipiert.

Außerdem hinaus verfügt der T4512 über eine elektronische Parkbremse. Diese bietet sowohl eine Auto-hold- als auch Hill-hold-Funktion. Die Bremse wird automatisch aktiviert, wenn die Maschine stillsteht, die Fahrtrichtung auf neutral gestellt wird oder der Fahrer den Sitz verlässt. Desgleichen wird die Parkbremse automatisch gelöst, wenn die Maschine über das Gaspedal in Gang gesetzt wird.

Es gibt auch einen Knopf, mit dem man die Bremse lösen oder anziehen kann. Dies macht sich in der Praxis bezahlt, denn die Maschine steht immer sicher und es besteht keine Gefahr, dass der Lader unbeabsichtigt ins Rollen gerät.

Die Maschine kann in zwei Geschwindigkeiten geordert werden. Einmal bis 20 km/h und einmal, so wie unsere Testmaschine, mit 30 km/h. Bei beiden Varianten kann die Geschwindigkeit zusätzlich per Knopfdruck in zwei Bereiche unterteilt werden.

Bedienung und Komfort

Der T4512 lässt sich über Joystick und über die beiden Fußpedalen bedienen. Am Joystick befinden sich alle Funktionen, die man benötigt, um den Hubarm und die Werkzeuge zu bedienen. Zusätzlich wird die Fahrtrichtung damit gewechselt.

Das Lenkrad kann in der Neigung und Höhe verstellt werden, um eine gute Sitzposition zu erreichen. Leider wird dadurch der Abstand zwischen Lenkrad und Joystick klein. Wenn man den Joystick nach links neigt, stößt dieser mit dem Lenkrad zusammen. Hier sehen wir Verbesserungspotenzial. Dazu merkt die Firma Mauch Folgendes an: Es gibt auch eine technische Lösung, um hier Platz zu schaffen.

Weidemann verbaut bei allen Teleskopladern sein Fahrerassistenzsystem VLS (Vertical Lift System). Es ermöglicht eine flüssige und sichere Arbeitsweise und unterstützt die Arbeit durch eine teilautomatische Teleskopierbewegung. Es stehen hier drei Modi zur Verfügung (Schaufelmodus, Stapelmodus und manueller Modus).

Beim Heben fährt der Teleskoparm im oberen Bereich nur bei eingeschaltetem Stapelmodus automatisch aus. Beim Senken fährt er im oberen Bereich beim Stapel- und Schaufelmodus automatisch ein. Dadurch wird gewährleistet, dass die Last immer dicht an der Maschine bleibt und diese sicher steht.

Der Lader bietet drei Lenkarten: Eine Allradlenkung für volle Wendigkeit, eine Vorderachslenkung für eine sichere Fahrt auf der Straße und eine Hundeganglenkung, um Seitwärtsfahrten zu ermöglichen. Damit ist man für alle Anforderungen stets gut bedient.

Praktischer Schnellwechsel

Dank des hydraulischen Schnellwechselsystems lassen sich Anbaugeräte bequem tauschen. Zusätzlich war unsere Testmaschine mit ecs (Easy Coupler System) ausgestattet. Damit werden hydraulisch angetriebene Anbaugeräte einfach über die Geräte-Verriegelung automatisch gekoppelt. Somit braucht man nicht abzusteigen, um die Ölschläuche anzuschließen. Dies funktioniert sehr gut.

Der T4512 verfügt auch über einen Umkehrlüfter, der mit einem Knopfdruck eingeschaltet wird. Damit kann der Lüfter während der Fahrt gereinigt werden.

Die Hubkraft des T4512 konnte überzeugen. Dagegen war der Einrollwinkel in Verbindung mit der mitgelieferten Staplergabel etwas gering. Der Pendelwinkel in der Hinterachse beträgt ±7°, dieser könnte aber etwas höher sein. Im Gelände ist er damit hin und wieder an seine Grenzen gestoßen. Dazu merkt die Firma Mauch an: Es gibt für solche extremen Geländeverhältnisse eine 100 %-Differenzialsperre in beiden Achsen.

Einfache Wartung

Die Zugänglichkeit zur Kontrolle von Flüssigkeiten und Filtern ist sehr gut. Die Kühler werden durch das feine Sieb der Motorhaube sehr gut geschützt. Durch den Umkehrlüfter ist ein Ausblasen nur sehr selten nötig. Alle Schmierpunkte sind sehr gut zugänglich. Der Dieseltank könnte allerdings etwas größer sein.

Vor- und Nachteile

+ Sehr wendig

+ Getriebe

+ Bedienung

+ 30 km/h-Ausführung

– Einrollwinkel bei der Testgabel

– Geräuschpegel Kabine bei Kaltstart

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