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topplus Tipps aus der top agrar-Redaktion

Wie Sie den Pflug richtig einstellen und Diesel sparen

Besonders bei wechselnden Traktoren, ist es schwierig, den Pflug immer passend einzustellen. Wir zeigen Ihnen die richtige Einstellreihenfolge, um Kraftstoff zu sparen.

Lesezeit: 7 Minuten

SCHNELL GELESEN
Bis zu 35 % Diesel lassen sich von schlechter zu optimaler Einstellung beim Pflügen sparen.
Auch bei schönem Pflugbild ist häufig noch einiges an Einsparpotenzial vorhanden.
Reifendruck, Zugpunkt , Neigung, Fahrgeschwindigkeit und Dungeinleger haben großen Einfluss auf den Verbrauch.

Das Pflugbild sieht vermeintlich gut aus. Manchmal bringt schnelleres Fahren einen ebenen Oberboden. Das ist aber nicht immer sinnvoll. Besser ist eine optimale Einstellung des Pfluges, denn diese bietet besonders beim Kraftstoffverbrauch noch einiges an Einsparpotenzial. In verschiedenen Tests konnten wir bis zu 35 % Diesel sparen. Um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen, sollte man die folgende Einstellreihenfolge einhalten. Wir zeigen Ihnen, was Sie an Ihrem Pflug und Traktor justieren sollten.

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Welchen Unterschied Ballast und Reifendruck machen

Ballastieren Sie den Traktor in der Front. Neben einem sicheren Fahrverhalten auf der Straße sorgt das Gewicht für mehr Traktion und dient als Gegengewicht für die EHR-Regelimpulse. Der Traktor sollte mit angehobenen Anbaupflug etwa eine Gewichtsverteilung von 40 zu 60 % (vorne zu hinten) haben.

Den Reifendruck so niedrig wie möglich wählen. Beachten Sie dabei die Traglasten der Reifen. Die Reifentabelle des Herstellers gibt Aufschluss darüber. Noch komfortabler geht es für viele Fabrikate mit der App „Agro Tyre Pressure“. Hier sind verschiedene Reifen unterschiedlicher Hersteller gelistet und man bekommt einen schnellen Überblick der zulässigen Lasten und Drücke. In einem Test konnten wir bei einer Druckreduzierung von 2 auf 1 bar 17 % Kraftstoff sparen.

Drehen Sie die Hubstreben möglichst kurz, um dem Pflug genug Platz beim Drehen zu geben. Beide Hubstreben müssen gleich lang sein. Stellen Sie die Seitenstabilisatoren so ein, dass die Unterlenker sich in Arbeitsposition frei bewegen können.

Worauf Sie beim Anbau des Pflugs an den Traktor achten sollten

Die Unterlenker sollten für eine gute Zuglinie und einen schnellen Einzug zum Pflug hin etwas ansteigen. Meist lässt sich die Unterlenkerwelle in zwei Positionen verschrauben bzw. es gibt mehrere Bohrungen für den Unterlenkerbolzen.

Achten Sie darauf, dass die beiden Unterlenker zum Pflug hin auseinanderlaufen. Von oben betrachtet bilden die Unterlenker dann ein Trapez. Sind die Unterlenker sehr breit am Getriebeblock befestigt, muss gegebenenfalls eine breitere Unterlenkerwelle bzw. breitere Koppelpunkte montiert werden, denn ansonsten könnten die Unterlenker an die Innenanschläge am Block des Traktors anstoßen.

Steigt der Oberlenker zum Pflug nur flach an, arbeitet die Regelhydraulik besser. Sie hebt den Pflug bei Regelimpulsen gleichmäßig aus und überträgt das Gewicht besser auf die Traktorhinterachse. Auch die benötigte Hubkraft ist dadurch geringer. Doch die ­flache Position geht auf Kosten der Hubhöhe. Wählen Sie die höchste Oberlenkerbohrung am Traktor aus, bei der der Pflug noch ohne Probleme frei Drehen kann.

Ob man den Oberlenker im Fest- oder Langloch am Pflugturm koppelt, entscheidet die Position des Stützrades. Ist das Stützrad hinten bzw. weit hinten montiert, kann man den Oberlenker im Langloch fahren. Dann zieht der Pflug schneller ein. Bei der Arbeit in der Furche muss der Bolzen aber vorne im Langloch anliegen, um die Regelimpulse direkt auf den gesamten Pflug zu übertragen. Ist das Stützrad weiter zur Mitte montiert, bietet sich das Festloch an. So fängt der Pflug nicht an zu kippeln.

Wie Sie die Arbeitsbreite richtig einstellen

Die gefahrene Arbeitsbreite sollte man vom Traktor und den Bodenbedingungen abhängig machen. Stellen sie den Pflug so breit, das der Traktor ihn bei schwierigen Bedingungen noch mit 6 km/h ziehen kann. Schneller als 10 km/h sollten Sie nicht fahren, auch wenn der Traktor mehr hergibt. Verschleiß und Verbrauch steigen überproportional an.

Bilden sich große Schollen, kann eine kleinere Arbeitsbreite sinnvoll sein, damit die dann kleineren Schollen sich später besser zerkleinern lassen. Bei einer mechanischen Schnittbreitenverstellung müssen die einzelnen Pflugkörpersegmente am Rahmen versetzt werden. Das ist zeitaufwendig. Hydraulische Schnittbreitenverstellungen spielen hier ihren Vorteil aus. Das ist vor allem bei wechselnden Böden interessant. Die Grundeinstellungen eines solchen Pflugs nehmen sie bei mittlerer Arbeitsbreite vor.

Warum Sie die Arbeitstiefe an Folgefrucht und Bodenbedingungen anpassen sollten

Stimmen Sie die Arbeitstiefe auf die Folgefrucht und die Bodenbedingungen ab. Es zählt: So flach wie möglich, so tief wie nötig. Denn jeder Zentimeter mehr Arbeitstiefe heißt 100 m³ mehr Bodenbewegung pro Hektar und damit höherer Kraftstoffverbrauch. Die richtige Arbeitstiefe lässt sich erst einstellen, wenn man schon in der Furche fährt. Anders hingegen beim Onland-Pflügen.

Wenn möglich stellen Sie die EHR-Reglung während der Einstellfahrt auf Lage. Zuerst wird die Tiefe der EHR justiert, anschließend das Stützrad. Achten Sie darauf, dass bei der Hin- und Rückfahrt die Tiefe dieselbe ist. Die Oberlenkerlänge wird so eingestellt, dass der Pflugrahmen parallel zum Boden verläuft. Das Stützrad sollte lediglich als Tastrad dienen. Zieht das Rad selbst tiefe Spuren, muss man das Hubwerk etwas anheben.

Wie Sie mit der Pflugneigung Diesel sparen können

Die Neigung des Pflugs soll generell im rechten Winkel zur Bodenoberfläche stehen. Beim Pflügen quer zum Hang kann man die Neigung etwas in Richtung hangaufwärts stellen. Auch mit breiten Reifen kann man die Neigung bis zu 3° zum Gepflügten neigen. Dann räumen die Schare eine breitere Furche. Doch der Leistungsbedarf steigt. Besser sind spezielle Körper für eine breite Furchenräumung. Achten Sie auf eine gleich eingestellte Neigung auf beiden Seiten.

Wie Sie die Vorderfurchenbreite richtig einstellen

Bei den meisten Pflügen stellt man die Vorderfurche vor dem Zugpunkt ein. Mit richtiger Vorderfurchenbreite schneidet der erste Körper einen gleich großen Erdbalken wie die anderen Körper. Messen Sie dazu den Abstand zwischen den Körpern von der Anlage bis zur Scharspitze des nächsten Körpers.

Von der vorderen Furchenkante bis zur Anlage des ersten Pflügkörpers sollte der Abstand gleich sein. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die Vorderfurchenbreite anpassen. Das geht bei vielen Pflügen mechanisch über große Spindeln. Ein passender Schlüssel dazu findet sich meist am Pflugturm. Bei einigen sehr gut ausgestatteten Modellen ist die Einstellung der Vorderfurchenbreite auch hydraulisch von der Kabine aus möglich.

Wie Sie den Zugpunkt des Pflugs richtig einstellen

Beim richtig ballastierten Allradschlepper merkt man einen schlecht eingestellten Zugpunkt nicht. Dennoch sind Verschleiß und Verbrauch höher. Bis zu 15 % Dieseleinsparungen sind mit richtig eingestelltem Zugpunkt möglich.

Schalten sie probeweise kurz den Allradantrieb aus und beobachten, wohin der Traktor zieht. Ist der Pflug breiter als die Innenspur des Traktors, sollte der Traktor leicht zum Gepflügten ziehen. Der Oberlenker zeigt etwas zur ungepflügten Seite bzw. zur Mitte des Pfluges. Mit steigender Arbeitsbreite steht damit der Oberlenker in idealer Position nicht mehr gerade.

Onland-Pflüge laufen bei sechs und mehr Furchen hingegen wieder geradliniger hinter dem Traktor, da die Mitte des Pfluges gleich zur Mitte des Traktors ist. Der Oberlenker steht hier gerader als beim Pflügen in der Furche.

Warum sie die Vorschäler flacht einstellen sollten

Die Vorschäler sollte man grundsätzlich auf etwa 1/3 der Arbeitstiefe einstellen. Ist der Boden etwas lockerer bzw. schon vorgelockert, können die Vorschäler auch tiefer laufen. Mindestens benötigen die Schare etwa 5 cm festen Boden. Zu tief eingestellte Dungeinleger verschlechtern den Seitenhalt des Pfluges. Außerdem nimmt hier der Verschleiß auch deutlich zu. Muss man keine organische Masse einarbeiten, kann man die Dung­einleger auch komplett demontieren.

Wann sich der Einsatz eine Packers lohnt

Pflügt man mit Packer, verändert sich der Zugpunkt bedeutend. Um den Einfluss möglichst klein zu halten, sollte man den Packerarm so einstellen, dass der Packer möglichst dicht am Pflug läuft. Eine Anpassung der Zuglinie ist Pflicht.

In der Praxis findet man verschiedene Packersysteme. Dazu gehören die klassischen, gezogenen Packer. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen als Einfach- oder Doppelpacker. Diese Packer lassen sich zusätzlich noch um einen Nachläufer erweitern, um z.B. auf leichteren Böden direkt ein Saatbett zu schaffen.

Der Vorteil dieser Packer ist die gute Rückverfestigung des Bodens. Zum Transport benötigt man in der Regel aber einen zusätzlichen Traktor. Einige Praktiker nehmen die Packer an speziellen Frontgewichten mit zum nächsten Feld. Hier sind die Achslasten und Vorbaumaße aber oft deutlich überschritten.

Beim Transport haben deshalb am Pflug angebaute Packersysteme Vorteile. Die Tiefenwirkung ist aber meist geringer und das Maschinengewicht deutlich höher.

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