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Steckbrief

Buchweizen-Anbau: So funktioniert's

Die glutenfreie Getreidealternative enthält wertvolle Inhaltsstoffe, der ackerbauliche Aufwand ist niedrig. Trotzdem gibt es Herausforderungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum) war in Deutschland bis vor 100 Jahren eine häufige Kultur. Wichtige Anbauländer sind heute u. a. Polen, Russland und China. Mit seinen stärkehaltigen Körnern gehört das Knöterichgewächs zu den Pseudogetreiden.

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Die Sortenwahl richtet sich nach der Nutzungsrichtung: Es gibt spezielle Sorten für die Körnernutzung und solche zur Gründüngung bzw. als Biogassubstrat.

Standort und Fruchtfolge

Buchweizen ist genügsam und gedeiht besonders auf leichten und auch auf sauren Böden. Staunasse und tonige Standorte sind weniger geeignet. Grundsätzlich ist er recht trocken­tolerant, eine Dürre während des Auflaufens kann laut dem Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) jedoch zum Absterben führen. Böden mit hohen Reststickstoffgehalten befördern Lager- und Abreifeprobleme.

Buchweizen ist selbstverträglich und eine gute Vorfrucht, da er den Boden gut durchwurzelt und unkrautfrei hinterlässt. Aber Vorsicht: Durch ungekeimte Ausfallkörner kann er selbst zum Unkraut auf dem Acker werden.

Aussaat

Buchweizen ist sehr frostempfindlich. Daher fällt die Aussaat in den Mai und Juni. Die Aussaatstärke liegt laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) bei 150 bis 400 Körnern/m².

Das Saatbett sollte flach gelockert und gut abgesetzt sein, damit die Keimlinge schnell Wasser erreichen. Das LTZ rät deshalb zum Anwalzen des Saatbetts. Die Körner werden in 2 bis 3 cm Tiefe abgelegt, der übliche Reihenabstand beträgt 10 bis 15 cm.

Pflanzenschutz

In der Nischenkultur sind nur wenige chemische Pflanzenschutzmittel zugelassen, darunter u. a. Glyphosat vor der Aussaat.

Bei einem sauberen Saatbett sind laut dem LTZ Augustenberg aber keine mechanischen oder chemischen Bekämpfungsmaßnahmen ­nötig. Buchweizen erreicht den Reihenschluss schnell und unterdrückt Un­kräuter danach gut. Probleme mit Krankheiten sind laut dem TFZ nicht bekannt.

Auf Flächen mit Nematodenbefall gilt das Pseudogetreide als Gesundungsfrucht.

Düngung

Der Buchweizen kommt mit wenig Dünger aus. Besonders wichtig ist eine verhaltene Stickstoffdüngung, um die Lagergefahr zu reduzieren. Von Wirtschaftsdüngern rät das LTZ wegen der schwer kalkulierbaren Nährstoffnachlieferungen ab. Als Orientierungswerte gibt es je 60 bis 80 kg/ha N, P2O5 sowie K2O an.

Ernte

Die Vegetationsdauer ist mit rund 120 Tagen kurz. Er blüht lange und reift anschließend ungleichmäßig ab. Die Korn­erträge schwanken – sie liegen zwischen 10 und 30 dt/ha. Die Ernte mit üblicher Druschtechnik fällt in den September, wenn etwa 70 bis 80 % der Samen reif sind und die Feuchtegehalte unter 30 % liegen. Anschließend sollte man das Erntegut schonend auf 14 % Feuchte trocknen.

Als Biogassubstrat erzielt er als Zweitfrucht 50 bis 80 dt/ha TM und lässt sich hierfür bereits nach 60 bis 90 Tagen ­Vegetationsdauer ernten.

Nutzung und Vermarktung

Die glutenfreien Körner eignen sich vor allem als Getreidealternative für Menschen mit Zöliakie. Zudem enthalten sie u. a. Lysin, ­Vitamin E und resistente Stärke, die den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen lässt. Buchweizen kommt v. a. in den osteuropäischen und asiatischen Küchen häufig auf den Tisch. Die Körner lassen sich u. a. zu Nudeln, über Pfannkuchen bis hin zu Bratlingen verarbeiten.

Die Marktpreise für ungeschälte Öko-Ware liegen im mehrjährigen Mittel bei bis zu 120 €/dt. Sie schwanken sehr stark. Vor der Verarbeitung ist Schälen beim Buchweizen Pflicht. Die geschälte Ware kann auch deutlich ­höhere Preise erzielen. Allerdings gibt es hierzulande nur zwei Schälmühlen.

Was denken Sie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Buchweizen gesammelt? Bauen Sie ebenfalls eine Nischenkultur an?

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