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Damit Resistenzen im Ackerbau nicht ausufern​

Resistenzen sind im Ackerbau allgegenwärtig. Ob der Sensitivitätsverlust vermehrt bei Pathogenen oder Unkräutern auftritt und mit welcher Intensität, ist regional sehr unterschiedlich.

Lesezeit: 3 Minuten

„Resistenzen sind bestenfalls zu verlangsamen, verhindern können wir sie nicht mehr“, sagt Dr. Dirk M. Wolber von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, kürzlich auf einer Adama-Veranstaltung in Bonn. Die Entwicklung von Herbizidresistenzen sei ein natürlicher Prozess. Gründe, die das Auftreten wahrscheinlicher machen sind laut dem Experten:

  • Der Einsatz von Herbiziden gegen Unkraut- bzw. Ungrasarten mit sehr hohen Vermehrungsraten,
  • hohe Unkraut- bzw. Ungrasdichten sowie
  • ein seltener Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkorten.

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Wichtig für das Resistenzmanagement ist laut Wolber fundiertes Wissen über das lokale Auftreten, die betroffenen Arten und die Anbausysteme. Welche Arten in Niedersachsen stark resistenzgefährdet sind weiß Wolber sehr genau. So ist z.B. Kamille im gesamten Bundesland stark resistenzgefährdet, Hundskerbelhingegen in einigen Landkreisen im Norden und Nordosten nicht. Auch Ackerfuchsschwanz und Windhalm seien als problematisch einzustufen. „Hier ist es nicht mehr ein entweder Fuchsschwanz oder Windhalm, sondern sehr häufig treten beide Arten auf der selben Fläche auf.“

Um die Resistenzentwicklung zu verlangsamen seien flankierende pflanzenbauliche Maßnahmen wichtig. „Und das nicht erst in der Zukunft, sondern sofort“, bekräftig Wolber. Dazu zählen z.B. eine weite Fruchtfolge, eine späte Saat und der Wechsel von Wirkstoffen.

Ist Weidelgras bald der Ackerbaufeind Nr. 1?

Dass es bei den Ungräser nicht mehr nur um Ackerfuchsschwanz geht, sondern immer häufiger Weidelgräser - vor allem das Welsche Weidelgras (Lolium multiflorum) - den Landwirten zusetzen, verdeutlichte Dr. Dominik Dicke vom Regierungspräsidium Gießen.

Laut Dicke machen die Eigenschaften das Weidelgras im Ackerbau zum Problem, die es für den Ackerfutterbau prädestinieren. Dazu zählen:

  • eine enorme Konkurrenzkraft durch eine schnelle und starke Entwicklung,
  • eine hohe Samenproduktion (bis 2.000 Samen je Pflanze),
  • eine kaum ausgeprägte Samenruhe,
  • ein ganzjähriges Auflaufen,
  • eine zügige Selektion von herbizidresistenten Populationen sowie
  • eine gewisse Widerstandsfähigkeit weit entwickelter Pflanzen gegenüber Herbiziden.

Botschaften an die Praxis

Gerade die Gefahr der Selektion wenig sensibler Weidelgräser und die Robustheit gegenüber Herbiziden erfordern auch beim Weidelgras ganzheitliche Bekämpfungsstrategien. „Wenn Weidelgras auf ihren Flächen problematisch ist, sollten Sie Kulturen mit weiten Reihenabständen nach Möglichkeit nicht mehr anbauen“, sagt Dicke.

Hinsichtlich der Bodenbearbeitung sollte man Altpflanzen mit der Stoppelbearbeitung abtöten oder zumindest schwächen. „Es hilft auch den Pflug einmal in der Fruchtfolge einzusetzen.“

Bei der Bestandesführung sind Frühsaaten von Winterungen genau wie Fehlstellen im Bestand oder am Feldrand ein absolutes No-Go. Gegebenenfalls kann es Laut Dominik Dicke auch Sinn machen die Saatstärke zu erhöhen. Auf garkeinen Fall sollte man mit reduzierten Herbizidaufwandmengen arbeiten. „Denken Sie aber unbedingt an den Wirkstoffwechsel und planen Sie Bodenherbizide im Herbst fest ein“, sagt Dicke.

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