Vor mehr als 20 Jahren hat die Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern (LfL) erste Versuche zur optimierten Standraumverteilung bei Mais durchgeführt – mit einer Vielzahl von positiven Effekten. Zu dieser Zeit fehlte es jedoch an entsprechender Erntetechnik für den Maisanbau mit reduzierten Reihenabständen, wie sie bei der optimierten Standraumverteilung erforderlich sind.
Heute gestaltet sich die Maisernte dank der Entwicklung von reihenunabhängigen Maishäckslern und Pflückvorsätzen deutlich flexibler. Infolge des Klimawandels und der damit verbundenen Wetterextreme gewinnt die Förderung der Einzelpflanze zunehmend an Bedeutung. Das neue Forschungszentrum für Landwirtschaft in Trockenlagen in Schwarzenau hat daher unter Praxisbedingungen getestet, wie sich eine verbesserte Pflanzenverteilung bei Wassermangel auf den Ertrag und die Abreife von Silomais auswirkt.
Vorteile des Dreiecksverbands
Im Vergleich zur konventionellen Maisaussaat mit Reihenabständen von 75 cm wird bei der Aussaat im Dreiecksverband der Abstand zwischen den Reihen reduziert und die Ablage der Maiskörner in den benachbarten Reihen aufeinander angepasst. Dadurch verringert sich die Konkurrenz der Pflanzen untereinander, und die positiven Standraumeffekte nehmen zu.
Besonders in Trockenjahren fördert eine verbesserte Standraumverteilung die Wasser- und Nährstoffnutzungseffizienz der Pflanzen und reduziert gleichzeitig die Evaporation durch einen früheren Bestandesschluss. Weitere Vorteile von engeren Reihenabständen im Maisanbau sind ein erhöhter Erosionsschutz auf der Fläche und eine verstärkte Unkrautunterdrückung. Das Wurzelwachstum der Maispflanzen wird durch eine gleichmäßigere Pflanzenverteilung deutlich gesteigert.
Ergebnisse aus zwei Jahren On-Farm-Research
Durch eine gleichmäßigere Pflanzenverteilung mit der Aussaat im Dreiecksverband konnte bei Silomais ein durchschnittlicher Mehrertrag von 5 % in den beiden Jahren 2022 und 2023 erreicht werden. Dabei wurde in On-Farm-Versuchen auf Praxisbetrieben die Saatstärke zwischen 8 und 10 Pflanzen/m² variiert.
Aufgrund der positiven Standraumeffekte des Dreiecksverbands in der 50er-Maisreihe wurde bei einer Saatdichte von 8 Pflanzen/m² im Hitzejahr 2022 ein um 10 % signifikant höherer Trockenmasseertrag im Vergleich zur 75er-Reihe erzielt. Der Trockensubstanzgehalt der Maissilage war im Mittel der Versuche um 1,5 % signifikant niedriger als bei der herkömmlichen Aussaattechnik mit Reihenabständen von 75 cm. Eine gleichmäßigere Pflanzenverteilung verzögert somit die Abreife von Silomais und kann den optimalen Erntezeitpunkt in Trockenjahren erweitern.
Punktgenaue Kornablage
Voraussetzung für die gleichmäßige Verteilung der Pflanzen auf der Fläche ist eine exakte Ablage des Saatguts. Mit der aktuell am Markt vorhandenen Sätechnik ist es möglich, das Maiskorn zentimetergenau in der Saatreihe zu platzieren. Dadurch wird einerseits der Standraum der Pflanzen optimiert, andererseits bietet dieses Aussaatverfahren neue Möglichkeiten in der Unkrautkontrolle von Reihenkulturen. Durch die gezielte Ablage des Saatguts im Dreieck- oder Quadratverband kann beispielsweise diagonal oder über Kreuz gehackt werden. Ein gezielter Verbund von Maispflanzen ist heute dank GPS-Steuerung über die Maschinenarbeitsbreite hinaus auf dem gesamten Feldstück möglich.
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