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Forscher testen optimierte Standraumverteilung im Maisanbau

Forscher aus Schwarzenau testen unter Praxis­bedingungen, wie sich eine verbesserte Pflanzen­verteilung bei Wasser­mangel auf den Ertrag und die Abreife von Silomais auswirkt.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor mehr als 20 Jahren hat die Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern (LfL) erste Versuche zur optimierten Standraum­verteilung bei Mais durchgeführt – mit einer Vielzahl von positiven Effekten. Zu dieser Zeit fehlte es jedoch an entsprechender Ernte­technik für den Maisanbau mit reduzierten Reihen­abständen, wie sie bei der optimierten Standraum­verteilung erforderlich sind.

Heute gestaltet sich die Maisernte dank der Entwicklung von reihen­unabhängigen Mais­häckslern und Pflück­vorsätzen deutlich flexibler. Infolge des Klimawandels und der damit verbundenen Wetter­extreme gewinnt die Förderung der Einzelpflanze zunehmend an Bedeutung. Das neue Forschungs­zentrum für Land­wirtschaft in Trocken­lagen in Schwarzenau hat daher unter Praxis­bedingungen getestet, wie sich eine verbesserte Pflanzen­verteilung bei Wasser­mangel auf den Ertrag und die Abreife von Silomais auswirkt.

Vorteile des Dreiecksverbands

Im Vergleich zur konventionellen Maisaussaat mit Reihenabständen von 75 cm wird bei der Aussaat im Dreiecks­verband der Abstand zwischen den Reihen reduziert und die Ablage der Maiskörner in den benachbarten Reihen aufeinander angepasst. Dadurch verringert sich die Konkurrenz der Pflanzen untereinander, und die positiven Standraum­effekte nehmen zu.

Besonders in Trockenjahren fördert eine verbesserte Standraum­verteilung die Wasser- und Nährstoff­nutzungs­effizienz der Pflanzen und reduziert gleichzeitig die Evaporation durch einen früheren Bestandes­schluss. Weitere Vorteile von engeren Reihen­abständen im Maisanbau sind ein erhöhter Erosions­schutz auf der Fläche und eine verstärkte Unkraut­unterdrückung. Das Wurzel­wachstum der Maispflanzen wird durch eine gleichmäßigere Pflanzen­verteilung deutlich gesteigert.

Ergebnisse aus zwei Jahren On-Farm-Research

Durch eine gleichmäßigere Pflanzenverteilung mit der Aussaat im Dreiecks­verband konnte bei Silomais ein durch­schnittlicher Mehrertrag von 5 % in den beiden Jahren 2022 und 2023 erreicht werden. Dabei wurde in On-Farm-Versuchen auf Praxisbetrieben die Saatstärke zwischen 8 und 10 Pflanzen/m² variiert.

Aufgrund der positiven Standraumeffekte des Dreiecksverbands in der 50er-Maisreihe wurde bei einer Saatdichte von 8 Pflanzen/m² im Hitzejahr 2022 ein um 10 % signifikant höherer Trockenmasse­ertrag im Vergleich zur 75er-Reihe erzielt. Der Trockensubstanz­gehalt der Maissilage war im Mittel der Versuche um 1,5 % signifikant niedriger als bei der herkömmlichen Aussaattechnik mit Reihen­abständen von 75 cm. Eine gleichmäßigere Pflanzen­verteilung verzögert somit die Abreife von Silomais und kann den optimalen Ernte­zeitpunkt in Trocken­jahren erweitern.

Punktgenaue Kornablage

Voraussetzung für die gleichmäßige Verteilung der Pflanzen auf der Fläche ist eine exakte Ablage des Saatguts. Mit der aktuell am Markt vorhandenen Sätechnik ist es möglich, das Maiskorn zentimeter­genau in der Saatreihe zu platzieren. Dadurch wird einerseits der Standraum der Pflanzen optimiert, anderer­seits bietet dieses Aussaat­verfahren neue Möglichkeiten in der Unkraut­kontrolle von Reihen­kulturen. Durch die gezielte Ablage des Saatguts im Dreieck- oder Quadrat­verband kann beispielsweise diagonal oder über Kreuz gehackt werden. Ein gezielter Verbund von Maispflanzen ist heute dank GPS-Steuerung über die Maschinen­arbeitsbreite hinaus auf dem gesamten Feldstück möglich.

Ihre Meinung?

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