Nach dem Hochwasser - Sauerstoffmangel verursacht gelbes Getreide
Nach den lang anhaltenden Niederschlägen und Überschwemmungen zum Jahreswechsel zeigen sich nun Gelbfärbungen beim Getreide. Betroffen sind vor allem schwere Böden. Was ist jetzt zu tun?
Auf vielen Flächen zeigen sich die Getreidefelder gelb schimmernd. Vermehrt sind Schläge mit schweren Böden betroffen.
Der Grund ist laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW), dass die jungen Getreidepflanzen vielfach unter Sauerstoffmangel leiden. Gründe seien die hohe Bodenfeuchte und Bodenverdichtungen, die bei der Bodenbearbeitung oder der Saat entstanden sind.
Ein Indiz dafür ist, dass vor allem Vorgewende betroffen sind. "Herrscht im Boden bzw. in der Rhizosphäre Sauerstoffmangel, können Nährstoffe nicht so gut aufgenommen werden und die Blätter verfärben sich", sagt Christin Böckenförde von der LWK NRW. Auf solchen Feldern sind die Pflanzen auch ohne Herbizide gestresst.
Herbizide verschlimmern die Situation
Wurden Herbizide eingesetzt, kann dies die Situation zusätzlich verschärfen, denn die Pflanzen müssen die Wirkstoffe aktiv abbauen. Dies führt z.B. bei einer Maßnahme mit Diflufenican dazu, dass sich das Getreide weiß verfärbt. Auch Diflufenican in Kombination mit Aclonifen (z.B. Mateno Forte Set) verursachen aufgehelltes Getreide.
Maßnahmen mit dem Wirkstoff Flufenacet hingegen führen eher dazu, dass das Getreide im Wuchs zurückbleibt. Einen Einsatz von Stomp erkennt man nicht an einem aufgehellten Bestand, sondern an einem ausgedünnten. Dieser zusätzliche Stress durch Herbizideinsätze kann, muss aber nicht auftreten.
"Bezüglich Mangan haben wir bislang noch keine Mangelsymptome beobachten können", sagt Böckenförde. In der Regel trete dieser eher auf leichteren, humosen Standorten auf die „puffig“ sind, sprich dort, wo viel Sauerstoff an den Wurzeln vorliegt. "Die Niederschläge der letzten Wochen haben aber eher dazu geführt, dass sich die Böden gesetzt haben – wie stark es auf bekannten Flächen zu Mangelsymptomen kommt bleibt abzuwarten" so Böckenförde.
Falsche Ablagetiefen können ebenfalls ein Grund sein
Eine Aufhellung kann außerdem durch folgende weiteren Faktoren erklärt werden:
1. Das Korn wurde zu flach abgelegt: Dann kommt es verstärkt mit Herbizidwirkstoffen in Kontakt. Betroffen sind wiederum eher schwere Standorten (Ackerfuchsschwanz-Standorte), da hier mit mehr Diflufenican gearbeitet wird.
2. Das Korn wurde zu tief abgelegt: Muss sich der Keimling durch 7 bis 8 cm Boden oder mehr arbeiten, kostet ihm das Energie. Das zeigt sich ebenfalls aufgehellte Blätter Gut zu erkennen ist dieses Symptom in Übergangsbereichen der Säbreiten anhand von streifigen „Wülsten/Hügeln“.
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Auf vielen Flächen zeigen sich die Getreidefelder gelb schimmernd. Vermehrt sind Schläge mit schweren Böden betroffen.
Der Grund ist laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW), dass die jungen Getreidepflanzen vielfach unter Sauerstoffmangel leiden. Gründe seien die hohe Bodenfeuchte und Bodenverdichtungen, die bei der Bodenbearbeitung oder der Saat entstanden sind.
Ein Indiz dafür ist, dass vor allem Vorgewende betroffen sind. "Herrscht im Boden bzw. in der Rhizosphäre Sauerstoffmangel, können Nährstoffe nicht so gut aufgenommen werden und die Blätter verfärben sich", sagt Christin Böckenförde von der LWK NRW. Auf solchen Feldern sind die Pflanzen auch ohne Herbizide gestresst.
Herbizide verschlimmern die Situation
Wurden Herbizide eingesetzt, kann dies die Situation zusätzlich verschärfen, denn die Pflanzen müssen die Wirkstoffe aktiv abbauen. Dies führt z.B. bei einer Maßnahme mit Diflufenican dazu, dass sich das Getreide weiß verfärbt. Auch Diflufenican in Kombination mit Aclonifen (z.B. Mateno Forte Set) verursachen aufgehelltes Getreide.
Maßnahmen mit dem Wirkstoff Flufenacet hingegen führen eher dazu, dass das Getreide im Wuchs zurückbleibt. Einen Einsatz von Stomp erkennt man nicht an einem aufgehellten Bestand, sondern an einem ausgedünnten. Dieser zusätzliche Stress durch Herbizideinsätze kann, muss aber nicht auftreten.
"Bezüglich Mangan haben wir bislang noch keine Mangelsymptome beobachten können", sagt Böckenförde. In der Regel trete dieser eher auf leichteren, humosen Standorten auf die „puffig“ sind, sprich dort, wo viel Sauerstoff an den Wurzeln vorliegt. "Die Niederschläge der letzten Wochen haben aber eher dazu geführt, dass sich die Böden gesetzt haben – wie stark es auf bekannten Flächen zu Mangelsymptomen kommt bleibt abzuwarten" so Böckenförde.
Falsche Ablagetiefen können ebenfalls ein Grund sein
Eine Aufhellung kann außerdem durch folgende weiteren Faktoren erklärt werden:
1. Das Korn wurde zu flach abgelegt: Dann kommt es verstärkt mit Herbizidwirkstoffen in Kontakt. Betroffen sind wiederum eher schwere Standorten (Ackerfuchsschwanz-Standorte), da hier mit mehr Diflufenican gearbeitet wird.
2. Das Korn wurde zu tief abgelegt: Muss sich der Keimling durch 7 bis 8 cm Boden oder mehr arbeiten, kostet ihm das Energie. Das zeigt sich ebenfalls aufgehellte Blätter Gut zu erkennen ist dieses Symptom in Übergangsbereichen der Säbreiten anhand von streifigen „Wülsten/Hügeln“.