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Hersteller kontert Kritik

Glyphosatgegner behaupten, Bayer unterschlägt negative Studien

Pflanzenschutzgegner werfen Bayer und Co. vor, wichtige Studien zur angeblichen Gefährlichkeit von Glyphosat zurückzuhalten. So kontert Bayer.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Verein „Pestizid Aktions-Netzwerk“ (PAN) aus Hamburg macht intensiv Stimmung gegen Pflanzenschutzmittel. Zuletzt empörten sich die Kritiker über die geplante Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis 2033 in der EU. Dies sei ein „Affront gegen die öffentliche Meinung“ und ignoriere die wissenschaftlich untermauerten Bedenken unabhängiger Wissenschaftler, hieß es.

Zusammen mit dem Verein „GLOBAL 2000“ wirft PAN u.a. Bayer vor, Studien zur Sicherheit von Glyphosat verheimlicht zu haben, berichtet Agra Europe. Der Staatsanwaltschaft Wien schickten sie daher kürzlich eine Sachverhaltsdarstellung mit der Aufforderung, angebotene Beweise zu erheben und den Sachverhalt auf seine strafrechtliche Relevanz zu prüfen. Sie werfen der Bayer AG und anderen Herstellern vor, unvorteilhafte Studien und Daten nicht vorgelegt zu haben. Besonders die angeblichen krebserregenden und neurotoxischen Effekte von Glyphosat hätten die Firmen verschwiegen.

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Die EFSA hatte im neuesten Gutachten aus dem Juli festgestellt, dass aus wissenschaftlicher Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine erneute Zulassung des Herbizidwirkstoffs bestehen. Bei der Risikobewertung der Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie auf die Umwelt seien „keine kritischen Problembereiche“ festgestellt worden.

Bayer: „Wir stehen für sichere Lösungen im Pflanzenschutz

Auf seiner Homepage reagiert Bayer und stellt klar, dass man alle relevanten Studien eingereicht habe, die für das wissenschaftliche Dossier erforderlich waren. Die Kritik sei ein Versuch, die Zulassungsbehörden zu diskreditieren.

Die Landwirte bräuchten effektive Pflanzenschutzmittel gegen Unkraut, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten, um auf weniger Land genug zu produzieren. Man verkaufe nur solche Produkte, die die strikten internen Sicherheitsbewertungen, die Sicherheitsstandards des jeweiligen lokalen Marktes und diejenigen der Mehrheit der weltweit anerkannten Zulassungsbehörden erfüllen, erklärt Bayer auf seiner Homepage.

In den vergangenen Jahren habe man zugehört und von kritischen Stakeholdern wie dem PAN gelernt, heißt es weiter. Es sei ein gemeinsames Ziel, die höchsten Sicherheitsstandards für Landarbeiter und Verbraucher anzuwenden. Nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt wolle das Unternehmen reduzieren. Aber eine dogmatische Herangehensweise an Themen wie die Klassifizierung von Pestiziden funktioniere nicht, so der Hersteller Richtung PAN.

Mit Nachdruck widerspricht Bayer der Methodik hinter der so genannten „Highly Hazardous Pesticides“-Liste (HHP) von PAN. Listen wie diese zielten darauf ab, gute, nützliche und sichere Pflanzenschutzmittel mit solchen in einen Topf zu werfen, die wirklich ein Risiko darstellen können. Dies ist aus Bayers Sicht auch ein Versuch, die international anerkannten und wissenschaftlich validierten Kriterien zu untergraben, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) akzeptiert werden.

„Wir stellen die Studie in Frage, weil PAN eine Methodik entwickelt hat, die die international anerkannten Kriterien der FAO zur Kategorisierung eines Pflanzenschutzmittels als HHP ignoriert. Leider vertritt PAN damit eine ideologische Sichtweise, die das Ziel untergräbt, die höchsten Sicherheitsstandards für Landarbeiter und Verbraucher anzuwenden und nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu reduzieren“, schreibt Bayer.

Ohne fundierte Risikobewertungen wird jede Gefahr gleich behandelt

So ist beispielsweise Glyphosat dem Bericht zufolge eines der Pestizide, das von PAN fälschlicherweise als HHP identifiziert wird. Glyphosat erfüllt nicht die von der FAO festgelegten Kriterien. Diese Ansicht wird von Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt stark unterstützt.

Keine einzige Gesundheitsbehörde, die für die Risikobewertung und die Identifizierung von HHPs zuständig ist, betrachtet Glyphosat als HHP. Ohne wissenschaftlich fundierte Risikobewertungen wird jede Gefahr gleich behandelt, so Bayer. Dies führe letztlich dazu, dass die wirklich relevanten Risiken nicht mehr gesehen werden und die Prävention zu kurz kommt – worunter die Menschen leiden werden.

Der Druck auf das Ernährungssystem ist laut Bayer zu hoch und die Zeit für die Entwicklung neuer Lösungen zu knapp, als dass die Gesellschaft es sich leisten könnte, bei dieser Debatte immer wieder in die alten Gegensätze zu verfallen.

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