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Niedersächsischer Weg: Pflanzenschutzeinsatz soll bis 2030 um ein Viertel runter

Erreicht werden soll das neue Reduktionsziel unter anderem durch die Ausweisung von Gewässerschutzstreifen sowie durch spezifische Auflagen in Naturschutz- und FFH-Gebieten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Beteiligten des Niedersächsischen Wegs haben sich auf eine verbindlichen Reduktionsstrategie für chemische Pflanzenschutzmittel geeinigt. Deren Einsatz soll bis 2030 um mindestens 25 % gesenkt werden, um einen messbaren Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Als Ausgangswert gilt das Mittel der Wirtschaftsjahre 2015/16 bis 2020/21. Für Mitte 2024 ist eine erste Evaluierung geplant.

Bündel an Maßnahmen

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Die Strategie beinhaltet ein Bündel an Maßnahmen – sowohl im Ordnungsrecht, als auch durch Anreize und Förderungen. Die Reduzierung der Flächen, auf denen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, wird unter anderem durch die Ausweisung von Gewässerschutzstreifen sowie durch spezifische Auflagen in Naturschutz- und FFH-Gebieten umgesetzt.

So gilt in Niedersachsen auf Dauergrünlandflächen das Verbot der Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Naturschutzgebieten und in Landschaftsschutzgebieten, die ein Natura-2000-Gebiet sichern. Über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union werden ab diesem Jahr außerdem mit den Ökoregelungen freiwillige Maßnahmen angeboten. Landwirte erhalten zum Beispiel eine Förderung, wenn sie auf Blühstreifen oder -flächen auf Ackerland auf Pflanzenschutzmittel verzichten.

Präzisionslandwirtschaft soll Pflanzenschutz einsparen

Die Reduktionsstrategie setzt aber auch auf technischen Fortschritt g. Große Einsparungspotenziale versprechen sich die Partner beispielsweise von digitalen und sensorbasierten Aufbringungsverfahren. Diese und weitere Technologien sollen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Praxis-Labor Digitaler Ackerbau auf dem Praxisbetrieb der Domäne Schickelsheim erprobt und weiterentwickelt werden.

Das Land Niedersachsen will sich außerdem beim Bund dafür einsetzen, dass die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Haus- und Kleingärten zügig zu beenden.

Staudte: Weiter ambitionierte Ziele setzen

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte zeigt sich mit den Ergebnissen der neuen Vereinbarung zufrieden: „Die nun vorgelegte Reduktionsstrategie ist als Ergebnis des komplexen Abstimmungsprozesses ein guter Aufschlag, da wir in Niedersachsen nun zügig mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen beginnen können.“

Sie betont aber auch, dass sich die Beteiligten nicht darauf ausruhen können, sondern sich weiter ambitionierte Ziele setzen müssen. „Wenn wir im Rahmen der geplanten Evaluationen feststellen, dass wir das Reduktionsziel bereits erreicht haben, werden wir gemeinsam auch über eine Anpassung der Zielvorgaben sprechen müssen“, stellte die Grünen-Politikerin klar.

Löhr: Pflanzenschutz ist kein Selbstzweck

Der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Ulrich Löhr, wies gleichwohl darauf hin, dass die Landwirte auch in Zukunft auf wirksame, bezahlbare und praxistaugliche Möglichkeiten zum Pflanzenschutz angewiesen sind, wenn die Ernährungssicherheit gewährleistet bleiben soll. Chemischer Pflanzenschutz ist ihm zufolge kein Selbstzweck der Landwirtschaft, sondern dient diesem Zweck.

Laut Löhr ist es daher im ureigenen Interesse der Bauern, daran ambitioniert mitzuwirken, dass negative Auswirkungen auf die Umwelt bestmöglich vermieden werden. Nach seiner Darstellung hält das Landvolk die nun vereinbarten Reduktionsziele für sehr ehrgeizig, aber erreichbar. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Politik den Landwirten Innovationen wie die Neuen Züchtungsmethoden mit „Deutschlandgeschwindigkeit“ zur Verfügung stellt, betonte der Verbandsvize.

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