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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Leserfrage

Welche Saat für späte Brachebegrünung nach Körnermais?

Ab 2024 müssen Sie 4% Ihrer Flächen „stilllegen“ (GLÖZ 8). Welche Saatgutmischung für eine Begrünung nach Körnermais noch infrage kommt, erklärt unser Experte.

Lesezeit: 3 Minuten

Frage:

Auf einen Großteil meiner ausgewählten Flächen plane ich die Pflichtbrache nach Körnermais, also wird die Aussaat nicht vor Ende Oktober sein. Eine Selbstbegrünung ist für mich keine Option, da ich eine starke Verunkrautung befürchte. Es handelt sich um sehr leichten Sand, also optimal für die Pflichtbrache. Was kann ich um die Zeit noch säen?

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Antwort:

Eine aktive Begrünung mit einer Saatgutmischung Ende Oktober nach der Ernte von Körnermais geht mit mehr oder weniger großen Risiken einher. Eine nahezu flächendeckende Begrünung und Bodenbedeckung von Konditionalitätenbrachen vor dem Winter, durch welche angesäten Arten auch immer, ist kurz vor dem Ende der Vegetationszeit selbst bei milder Witterung kaum mehr zu erwarten.

Einzig winterharte und schnell keimende Gräser wie Deutsches und Welsches Weidelgras können noch auflaufen. Allerdings ist das vor allem sehr konkurrenzstarke Welsche Weidelgras für die Begrünung von Brachen nicht zu empfehlen, da dieses im Folgejahr bzw. in Folgejahren zum Aussamen kommt und in nachfolgenden Kulturen schwer zu bekämpfen ist.

Sehr späte Saaten, auch von winterharten Gräsern wie Deutsches Weidelgras und Kleearten, bergen zum einen ein erhöhtes Auswinterungsrisiko, zum anderen aber ein hohes Risiko der Verunkrautung im zeitigen Frühjahr. Kleearten, wie auch der angesprochene Steinklee, haben zur Keimung und Entwicklung ein höheres Wärmebedürfnis als Gräser.

Risiko Verunkrautung

Selbst wenn auf angelegten Brachebegrünungen noch bis 31. März ein Schröpfschnitt möglich ist, bleibt das Risiko der Verunkrautung und des unzureichenden Feldaufgangs der Ansaaten aus dem vergangenen Spätherbst. Zudem ist auf den sehr leichten Sandstandorten immer auch mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit zu rechnen, sodass standortangepasste Unkräuter während der Vegetationszeit gegenüber Gräsern und Kleearten immer im Konkurrenzvorteil sind.

Um das Ansaatrisiko von Spätsaaten zu reduzieren, kann das zusätzliche Einmischen von relativ spätsaatverträglichen „Ammenarten“ sinnvoll sein. Das Beimischen von 2 kg/ha Gelbsenf (abfrierend) und 20 bis 25 kg/ha Grünroggen würden in diesem Verfahren eine unkrautunterdrückende und frostschützende Funktion übernehmen.

Um zu vermeiden, dass Grünroggens aussamt, muss dieser im Stadium des Schossens gemulcht werden. Dies ist Mitte bis Ende März der Fall. Gleichzeitig werden in diesem Arbeitsgang bereits höher wachsende Unkräuter bekämpft und zudem die Bestockung der Gräser gefördert.

Die Mischung ist entscheidend

Zu empfehlen ist eine Mischung von 60 % Rotschwingel (ausläufertreibend), 20 % Deutsches Weidelgras, 10 % Wiesenlieschgras, 10 % Weißklee. Die Saatmenge sollte gegenüber zeitigen Saaten um mind. 20 bis 30 % erhöht werden, d.h. mind. 30 bis 35 kg/ha. Eine solche Mischung eignet sich sowohl für Rotations- als auch für Dauerbrachen. In wassersensiblen Gebieten sollte der Klee durch Kräuter wie Spitzwegerich, Schafsgarbe u.a. ausgetauscht werden. Eine grundsätzliche Garantie des Gelingens gibt es bei diesem Verfahren allerdings nicht, sondern es ist lediglich eine Möglichkeit der Risikominderung.

Grundsätzlich sollte eine aktive Brachebegrünung frühzeitig geplant und zu einem Zeitpunkt ausgesät werden, dass eine gute Vorwinterentwicklung und unkrautunterdrückende Bodenbedeckung bis Vegetationsende erwartet werden kann.

Unser Experte: Hubert Kivelitz, Fachgebiet Grünland, Futterbau und Zwischenfrüchte, Landwirtschaftskammer NRW

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