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Höfesterben

Es gibt nur noch 254.300 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland

Lesezeit: 3 Minuten

Der DBV-Situationsbericht nennt wieder die letztbekannten Zahlen zu der Anzahl der Höfe in Deutschland; die stammen aus 2022.

Demnach gab es damals 258.740 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 5 ha Fläche, einschließlich 19.800 Betrieben mit weniger als 5 ha LF, die auf Grund ihrer Tierbestände oder von Spezialkulturen zu den berichtspflichtigen Betrieben gehören.

Diese Betriebe bewirtschafteten 2022 rund 16,595 Mio. ha LF. Die durchschnittliche Flächenausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe erreichte 2022 64,1 ha LF. Auf Basis vorläufiger Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Betriebe im Jahr 2023 auf 254.300 zurückgegangen. Das sind gegenüber dem Vorjahr 4.400 Betriebe oder 1,7 % weniger.

Strukturwandel geht weiter

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nahm zwischen 2010 und 2022 um 40.400 auf 258.700 Betriebe ab. Das sind 13,5 % weniger. Pro Jahr entspricht dies einer Abnahmerate von 1,2 %. Damit scheint sich der landwirtschaftliche Strukturwandel etwas verlangsamt zu haben.

Denn in den Jahrzehnten zuvor lag die durchschnittliche jährliche Abnahmerate der Betriebe bei etwa 3 %, was statistisch alle 20 Jahre einer Halbierung der Zahl der Betriebe entspricht.

Bei der augenscheinlich rückläufigen Abnahmerate ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Grenze der statistisch erfassten Betriebe auf 5 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) angehoben worden ist. Unter der Annahme, dass die Zahl der seit 2007 nicht mehr erfassten Betriebe seitdem um die Hälfte bis zwei Drittel zurückgegangen ist, liegt die jährliche Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten 10 Jahren bei deutlich über 2 %.

Wachstumsschwelle verschiebt sich nach oben

Die sogenannte Wachstumsschwelle, unterhalb derer die Zahl der Betriebe ab- und oberhalb derer die Zahl der Betriebe zunimmt, steigt kontinuierlich an. Die Zahl der Betriebe in den Größenklassen unter 100 ha LF nimmt ab.

Die Zahl der Betriebe mit 100 ha und mehr hingegen nimmt zu, zwischen 2010 und 2022 bundesweit um 5.200 auf 38.000 Betriebe oder gut 15 % aller Betriebe. Diese Betriebe bewirtschaften etwa 62 % der LF in Deutschland. Im Niveau der Wachstumsschwelle gibt es allerdings regional große Unterschiede.

Regionale Unterschiede und betriebsspezifische Situationen

Bei regionaler Betrachtung wird ein Nord-Süd-Gefälle der Betriebsgrößen deutlich. Die Flächenausstattung allein lässt jedoch noch keine Aussage über die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu, die auch bei geringerer Flächenausstattung etwa durch den Anbau von Sonderkulturen, besondere Vermarktungsformen bzw. eine intensive Tierhaltung gegeben sein kann.

Während in Bayern und Baden-Württemberg aufgrund der früher angewendeten Erbaufteilung auf alle Nachfahren eher kleinere Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) von durchschnittlich etwa 37 ha verbreitet sind, weisen die Betriebe im Norden Deutschlands aufgrund des vermehrt angewendeten Anerbenrechts mit durchschnittlich 81 ha in Schleswig-Holstein und 74 ha in Niedersachsen eine deutlich größere Flächennutzung auf.

Die größten landwirtschaftlichen Betriebe gibt es nach wie vor im Osten Deutschlands, wo nach der Wende die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in entsprechend große Nachfolgebetriebe überführt wurden. An der Spitze bei den Betriebsgrößen liegen Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 275 ha LF pro Betrieb und Sachsen-Anhalt mit 269 ha LF pro Betrieb.

Enormer Strukturwandel in der Tierhaltung

Die amtliche Statistik zählt im Halbjahresrhythmus die Viehbestände in Deutschland. Nach den Mai-Ergebnissen 2023 hält der starke Strukturwandel in der deutschen Nutztierhaltung weiterhin an. Mit diesem Strukturwandel einher geht eine deutliche Abstockung der Viehbestände in Deutschland.

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