Viele Lehren aus dem Schweinestall, lassen sich auch auf die Geflügelhaltung übertragen. In beiden Ställen gibt es viel Technik, wo sich einige Energiefresser verstecken können.

Strom sparen

Auch in Geflügelstallanlagen gibt es oft noch 58-Watt-Neonröhren. Mit LED-Röhren können Sie den Stromverbrauch um rund 60 % reduzieren. Und bald gibt es die klassische Neon-Röhre sowieso nicht mehr zu kaufen.

Auch veraltete oder nicht effizient eingestellt Abluftventilatoren sind wahre Stromfresser. In älteren Anlagen befinden sich häufig mit Kraftstrom betriebene Ventilatoren. In Anbetracht der Stromverbrauchskosten und der zu erwartenden Strompreise sind diese nicht mehr tragbar. Energieeffiziente Ventilatoren mit FU-Technik sind auch in der Geflügelhaltung ein deutlicher Gewinn.

Neben den Stromeinsparungen, kann sich auch die eigene Stromerzeugung positiv im Geldbeutel bemerkbar machen. Gerade Geflügelställe sind oft aufgrund ihrer Gebäudegröße und ihrer zentrierten Anordnung von Abluftanlagen am Stallende – technisch gesehen –für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV) prädestiniert. Auf einer ­üblichen Geflügelhalle mit einer Grundfläche von etwa 1 700 m² sind heute ­Installationen von bis zu 400 KW möglich – sofern ein entsprechender Anschluss vorhanden ist. Durch die Installation einer am Bedarf orientierten PV-Eigenversorgungsanlage lässt sich der über das Jahr gemittelte Zukauf von Strom je nach betrieblichen Gegebenheiten um bis zu 50 % reduzieren.

Vor einer möglichen Installation sollten Sie unbedingt die Tragfähigkeit von Hallenkonstruktionen durch eine Fachperson prüfen lassen.

Wärme sparen

Auch bei der Lüftungs- und Heizungssteuerung lassen sich Parallelen zum Schweinestall ziehen. Nicht exakt arbeitende Sensoren bilden oft die Grundlage von sogenannten Jojo-Effekten zwischen Heizung und Lüftung, die zu nicht unerheblichen Wärmeverlusten führen können.

Kontrollieren Sie zum einen die Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren. Zudem ist auch hier der Regelbereich, in welchem die Lüftung und Heizung anspringen, zu überprüfen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Einrichterfirma dabei mit einzubeziehen.

In Geflügelställen können auch Wärmerückgewinnungsanlagen für ein höhere Energieeffizienz sorgen. Sie können die Primär-Wärmeenergie in einem wesentlichen Umfang zurückgewinnen, wenn das zuvor gebildete Wärmepotenzial aus beispielsweise einer Gasheizung mit Tauscherfläche wieder in das Stallgebäude effektiv eingebracht werden kann. Dabei ist auf die technische ­Verträglichkeit von Lüftung, Heizung und Wärmerückgewinnung zu achten. Auch genehmigungsrechtliche und auch brandschutztechnische Aspekte müssen Sie berücksichtigen. Als positiver Nebeneffekt tritt dabei eine aktive Luftentfeuchtung im Stallraum ein, wodurch sich sehr positive Minderungen von Ammoniak- und Geruchsemissionen einstellen.

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S E R I E

Sparen kann man überall!

Die Gaskrise scheint abgewendet, die Strompreise sinken ebenfalls und doch lässt sich in vielen Bereichen noch Energie einsparen. Hier die wichtigsten Tipps für Landwirte.

Die Panik ist verflogen. Im letzten Sommer stieg der Gaspreis in nie gekannte Höhen. Es gab sogar Sorgen, dass es in Deutschland nicht genügend Energie für alle über den Winter gäbe. Weil die Regierung kurzerhand Gas zugekauft hat – wenn auch teures – viele Verbraucher ihren Verbrauch senkten und ein milder Winter folgte, ging es viel glimpflicher aus als erwartet. Die Preise für Gas sind von zeitweise astronomischen 40 ct/kWh auf heute wieder um 9 ct/kWh gesunken. Gleiches gilt für Strom und Öl. Und doch haben die Preise bisher nicht mehr das Vorkrisenniveau erreicht und es ist fraglich, ob sie das je wieder werden. Daher lohnt es sich, zum einen gegebenenfalls Ihre Tarife zu überprüfen, und zum anderen Ihren landwirtschaftlichen Betrieb einmal durchzuchecken und Sparpotenziale zu nutzen. Das kann von Temperaturregelung in Schweineställen, zur Kühlung bei der Melkanlage bis zum Spritverbrauch der Maschinen gehen. Wir haben für Sie die besten Tipps zum Energie sparen aus allen Bereichen zusammen gestellt. Damit lässt sich noch immer bares Geld sparen!