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Oft unterschätzt

Landwirtschaft ist riesiger Wirtschaftsfaktor - Diese Zahlen sollten Verbraucher kennen!

Auch wenn Deutschland kein reines Agrarland mehr ist, so ist der Produktionswert nach wie vor hoch. Der Sektor ist eine wichtige Größe der deutschen Wirtschaft, die Summen sind beträchtlich.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Land-, Forstwirtschaft und Fischerei ist als Teil der Volkswirtschaft in Deutschland nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsbereich. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung machte 2022 zwar nur 1,0 % und an den Erwerbstätigen nur rund 1,2 % aus, doch ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft wesentlich größer. Das zeigt der aktuelle Situationsbericht des DBV.

Die deutsche Land-, Forstwirtschaft und Fischerei erzielte 2022 einen Produktionswert von 79,5 Mrd. €. Das ist erheblich mehr als der Produktionswert des gesamten deutschen Textil-, Bekleidungs- und Schuhgewerbes mit 21,8 Mrd. €, des Papiergewerbes mit 41,3 Mrd. € oder der pharmazeutischen Industrie mit 61,8 Mrd. €.

Einkäufe der Landwirtschaft stützen die übrige Wirtschaft

Nicht zu unterschätzten ist auch, dass die Landwirte viele Betriebsmittel, Investitionsgüter und Dienstleistungen nachfragen. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe aus Handel, Handwerk und Gewerbe, die wirtschaftlich stark mit der Landwirtschaft verbunden sind.

Viele Höfe nutzen darüber hinaus eine breite Palette von Dienstleis­tungen. Diese reichen von der Beratung über Wartungsarbeiten bis hin zu Tiergesundheits- und Qualitätsüberwachung. Die produktionsbedingten Ausgaben der deutschen Landwirtschaft betrugen 2022 55,9 Mrd. €, wovon 12,1 Mrd. € auf Investitionen in Bauten und Maschinen entfallen. Zu den betriebsbedingten Ausgaben kommen u. a. die privaten Konsumausgaben der Land- und Forstwirte hinzu, die sich 2022 auf 8,6 Mrd. € beliefen.

Volkswirtschaftliche Eck­daten Agrar 2022

Produktionswert: 79,5 Mrd. € (+ 26,2 % gegenüber 2021)

Bruttowertschöpfung: 35,7 Mrd. € (+ 38,2 % gegenüber 2021)

Erwerbstätige: 557.000 Personen (- 0,5 % gegenüber 2021)

Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen: 64.045 € (+ 39,3 % gegenüber 2021)

Jeder 10. Arbeitsplatz steht mit dem Agribusiness in Verbindung

Das Agribusiness im ursprünglichen Sinn umfasst die gesamte Lebensmittelkette und damit alle Schritte von der landwirtschaftlichen Urproduktion bis zum Verbraucher: Die Landwirtschaft gewinnt mit Produktionsmitteln aus den vorgelagerten Wirtschaftsbereichen die pflanzlichen und tierischen Rohstoffe, die vom Ernährungsgewerbe, also dem Handwerk und der Industrie, weiterverarbeitet werden. Hinzu kommen der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel und die Gastronomie.

Das Agribusiness im ursprünglichen Sinn umfasste 2022 insgesamt 4,6 Mio. Erwerbstätige und damit jeden 10. Arbeitsplatz in Deutschland. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze ist im ländlichen Raum angesiedelt. Der Erwerbstätigenanteil der Landwirtschaft am gesamten ursprünglichen Agribusiness beträgt gut 11 %. Das bedeutet: Einem landwirtschaftlichen Arbeitsplatz stehen acht weitere Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen gegenüber.

Landwirtschaft als Schlüsselbranche im Agribusiness

Neben der Weiterverarbeitung zu Lebens- und Futtermitteln gewinnen weitere Formen der stofflichen und energetischen Nutzung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse an Bedeutung. Dadurch nehmen die Verflechtungen der Landwirtschaft mit anderen Wirtschaftsbereichen zu. Diese werden im erweiterten Agribusiness im Sinne der von der Fachhochschule Südwestfalen definierten „Kernbioökonomie“ abgebildet.

Danach ist die volkswirtschaftliche Bedeutung des Agribusiness noch wesentlich größer. Sie umfasst die gesamte Biomasseproduktion und sämtliche Formen der nachgelagerten stofflichen und energetischen Weiterverarbeitung und Nutzung. Der Erfassungsrahmen des ursprünglichen Agribusiness wird dabei vollständig eingeschlossen.

Das so definierte erweiterte Agribusiness erwirtschafte 2022 mit 299 Mrd. € 8,5 % der volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung und stellte mit 5,3 Mio. Personen 11,6 % der Arbeitsplätze in Deutschland. Mit zahlreichen attraktiven Ausbildungsberufen und -plätzen stellt das erweiterte Agribusiness etwa 10 % der Ausbildungsplätze in Deutschland. 2022 starteten rund 160.000 junge Menschen im erweiterten Agribusiness in ihr Berufsleben.

Landwirtschaftlicher Erwerbs­tätigenanteil bei 1,2 %

2022 übten in Deutschland 557.000 Personen oder 1,2 % aller Erwerbstätigen ihre überwiegende Erwerbstätigkeit in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei aus. Knapp 36 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft sind als eigenständige Unternehmer tätig. Der Anteil der Landwirte an den Selbständigen in Deutschland beläuft sich auf 5,1 %. Gemessen am gesamten Arbeitsvolumen der deutschen Wirtschaft beträgt der Anteil der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 1,5 %.

Die Arbeitsproduktivität der Landwirtschaft ist stark gestiegen

Gemessen an der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen hat der Agrarsektor in Deutschland seine Produktivität in den letzten 20 Jahren enorm gesteigert (+ 72 %). Zum Vergleich: Im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft stieg die Produktivität um 47 %. In absoluten Zahlen bleibt jedoch ein Abstand zu anderen Wirtschaftsbereichen.

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