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Biokraftstoffe für Lkw, Traktoren, Schiffe und Busse

Bio-LNG aus der Uckermark: Erste Anlage kurz vor dem Start

In Parmen (Brandenburg) hat die Ruhe Unternehmensgruppe ihre zweite Produktionsanlage für Bio-LNG errichtet. Weitere acht Anlagen an verschiedenen Standorten sollen folgen.

Lesezeit: 3 Minuten

In den meisten landwirtschaftlichen Betrieben wird Biogas zur Stromerzeugung genutzt. Die neue Anlage der Ruhe Unternehmensgruppe wird, so wie ihr Schwester-Standort in Darchau, stattdessen anteilig Bio-LNG („Bio Liquefied Natural Gas“) produzieren. Nach Angaben der Ruhe Unternehmensgruppe wird die Anlage eine Kapazität von 7,5 t pro Tag haben. Mit dem Kraftstoff aus lokaler Produktion soll die Region rund um den Standort versorgt werden. Die Inbetriebnahme ist für Ende November geplant.

Im vergangenen Jahr hatte Ruhe die deutschlandweit erste Kompaktanlage in Darchau bei Lüneburg gestartet, die täglich bis zu 2,5 t klimaneutralen Kraftstoff für Lkw und Traktoren herstellt. Im Jahr 2024 will die Ruhe Gruppe weitere acht Anlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 60 t Bio-LNG pro Tag an Kundenstandorten und eigenen Standorten der Gruppe umsetzen. Dieses Modell könne durch seine kompakte Bauart zum Vorbild für viele Agrarbetriebe in Deutschland und Europa werden.

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Mit dem grünen Treibstoff können Lkw, Traktoren, Schiffe und Busse klimafreundlich angetrieben werden. Der Biokraftstoff aus landwirtschaftlichen Reststoffen kann laut Ruhe für viele Landwirte ein neues Geschäftsmodell darstellen.

Einspeisung ins lokale Tankstellennetz

Die Zertifizierung der drei beteiligten Biogasanlagen in Parmen nach den Kriterien des REDCert EU-Systems hat Ruhe nach eigenen Angaben bereits abgeschlossen. Über das Tankstellennetz eines Partnerunternehmens soll das Bio-LNG in einem regionalen Umkreis in den deutschen Verkehr gebracht werden.

Eine Teilmenge will der Unternehmensbereich Ruhe Agrar, der sich innerhalb der Gruppe auf das Management von landwirtschaftlichen Betrieben sowie von Biogasanlagen konzentriert, zum Betrieb eigener Fahrzeuge nutzen. Technisch entsprechend ausgestattete Lkw wurden bereits angeschafft bzw. umgerüstet.

„Verkehrswende aktiv mitgestalten“

Unternehmensgründer und Gesellschafter Kunibert Ruhe will mit der zweiten Modellanlage ein weiteres Zeichen für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs setzen. „Mit dem phasenübergreifenden Zukunftskonzept für Biogas können wir die Verkehrswende aktiv mitgestalten“, so Ruhe.

„Wir wollen der Branche mit unserer Initiative auch den dringenden Rückenwind für lokal produzierte, dezentrale und erneuerbare Energien geben. Mit diesem Projekt wird erstmalig in Deutschland über ein eigenes Mikrogasnetz zur Verknüpfung von mehreren Biogasanlagen dezentral Bio-LNG produziert. Dies ist ein weiterer Meilenstein für die Biogasbranche“, so Ruhe.

Die Aufbereitung und Verflüssigung am Standort in Parmen wird über ein Mikrogasnetz von acht Kilometern zwischen den Biogasanlagen in Fürstenhagen und Parmen und von rund sechs Kilometern zwischen den Biogasanlagen Fürstenwerder und Parmen mit zusätzlichem Rohgas versorgt.

Negative CO2-Bilanz von Bio-LNG

Vorteil der Veredelung von Biogas: Die CO2-Bilanz der Nutzung von Bio-LNG als Treibstoff fällt negativ aus, wenn Abfallprodukte wie Gülle und Mist aus Betrieben in der Region für die Herstellung eingesetzt werden. Durch die Nutzung des beim Gärprozess freiwerdenden Methans wird verhindert, dass dieses in die Atmosphäre gelangt.

Die Energiedichte von Bio-LNG ist hoch – ein Kilogramm Bio-LNG enthält laut Ruhe etwa 1,4-mal mehr Energie als ein Liter Diesel. Der fortschrittliche Kraftstoff habe das Potenzial, eine jährliche Menge von ca. 3,8 Mio. l Dieseltreibstoff zu ersetzen und damit rund 27.000 t CO2äq einzusparen.

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