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Biogasmesse und Kongress

Biogas: „Die intelligenteste Technik unter den Erneuerbaren“

Vom 31. Januar bis 1. Februar trifft sich die Branche auf den Biogas-Infotagen in Ulm. Über 130 Aussteller und über 30 Referenten aus Forschung, Entwicklung, Wissenschaft und Praxis sind angemeldet.

Lesezeit: 5 Minuten

„Biogas ist unverzichtbar und im Mix der erneuerbaren Energieträger die intelligenteste ihrer Art“: Thomas Hartmann, Energieberater und Vorsitzender von renergie Allgäu e.V. hat keinen Zweifel an der Bedeutung und Zukunftsfähigkeit der Biogastechnik. Am Mittwoch und Donnerstag, 31. Januar und 1. Februar 2024, veranstaltet der Kemptener Verein für erneuerbare Energien die Biogas-Infotage in der Messe Ulm. Von jeweils 10 bis 17 Uhr dreht sich hier in drei Messehallen und drei Vortragsforen alles rund um die vielfältigen Möglichkeiten aus der Biomasse-Vergärung. Über 130 Aussteller und gut drei Dutzend renommierte Referenten aus Forschung, Entwicklung, Wissenschaft und Praxis sind angemeldet, rund 1500 Fachbesucher werden erwartet.

„Flexibel und saisonal steuerbar“

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„Biogas ist die einzige Erzeugungsart, die flexibel und saisonal steuerbar und gleichzeitig speicherbar ist“, begründet Energie-Experte Thomas Hartmann sein Plädoyer für die Biomasse-Vergärung. Und gerade letzteres werde auf dem Weg hin zur Energiewende immer wichtiger: „Wir brauchen Speichermöglichkeiten in ungeahnter Größe!“ Während diese Komponenten bei Wind- oder Sonnenstromanlagen extra gebaut und finanziert werden müssen, sei das bei Biogas durch Speicher und Fahrsilos automatisch gegeben. „Damit ist diese Technologie auch im Vergleich mit den eigentlich günstigeren Erzeugungsarten wie Sonne oder Wind wieder wettbewerbsfähig und wirtschaftlich interessant.“

Großes Interesse an Wärmenetzen

Umso mehr, als Biogas weit mehr kann, als Strom zu erzeugen. Vor allem im Bereich der nachhaltigen Wärmeerzeugung kommt der Technologie eine immer größere Bedeutung zu. „Gerade vor dem Hintergrund des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erlebt die Branche eine enorme Akzeptanzsteigerung“, berichtet renergie-Fachberater Felix Hofele über ein enorm gestiegenes Interesse an innovativen Nahwärmekonzepten.

Die Energiekrise der vergangenen Monate mit gestiegenen Gaspreisen und der Angst vor der fossilen Abhängigkeit habe ebenso ihren Teil dazu beigetragen. Allein im vergangenen Jahr haben er und seine Kollegin Isabel Rues von renergie Allgäu 34 neue Netze oder Netzerweiterungen projektiert und bearbeitet. (Mehr dazu im Vortrag am Mittwoch, 31. Januar, 15 Uhr, Praxisforum „Wärmenetze mit BEW-Förderung“) Viele weitere Anfragen liegen wegen der aktuellen Haushaltssperre auf Eis.

Viel Bürokratie

„Politischen Störfeuer machen der Branche das Leben schwer“, berichtet Biogas-Fachmann Alexander Lehr aus seiner Beratungspraxis. (Mittwoch, 31. Januar, 11.30 Uhr, Praxisforum „Aktuelles aus der Biogasberatung“). Immer mehr gesetzliche und bürokratische Auflagen wie zum Beispiel die Nachweispflicht für Treibhausgasreduzierung (RED III) belasten und verunsichern die Betreiber. So sehr, dass mitunter sogar über das Abschalten der Anlage nachgedacht wird. „Die Biogaserzeuger brauchen das politische Signal, dass sie gebraucht und gewollt sind“, erzählen Alexander Lehr und seine Kollegen Jenny Knittel und Konrad Gruber von der enormen Resonanz auf das angehobene Höchstgebot, das in den beiden Ausschreibungen 2023 zu einer Rekordzahl an Ausschreibungen geführt hat.

Markt für Post-EEG-Anlagen

„Wenn die Vergütung stimmt, dann stimmt auch die Motivation“, bestätigt Florian Weh, Geschäftsführer von renergie Allgäu, die Beobachtung seiner Mitarbeiter. Mit dem Bürgerstrommarktplatz cells energy hat er vor vier Jahren eine Plattform geschaffen, die Anlagenbetreibern die Möglichkeit zum Mehrerlös durch Direktvermarktung eröffnet. (Mittwoch, 31. Januar, 14 Uhr, Innovationsforum, „cells energy Marktplatz – Innovative Geschäftsmodelle für die Zeit nach dem EEG“) „Wir brauchen jeden einzelnen Erzeuger, um die dringend notwendige Energiewende zu schaffen“, erklärt Florian Weh – und appelliert an die Politik, die Branche entsprechend zu unterstützen. Beispielsweise durch eine gezielte Förderung von landwirtschaftlichen Kleinanlagen, die mit der Vergärung von Gülle nicht nur ihren Beitrag zur erneuerbaren Energieerzeugung leisten, sondern auch zum Klimaschutz. „Diese CO2-Minderung muss honoriert werden“, fordert Florian Weh.

Rechtliche Tipps für Praktiker

Wie aber stehen dafür die Zeichen? Fachanwalt Dr. Helmut Loibl beleuchtet an beiden Messetagen die aktuelle rechtliche Lage der Biogasbranche, weist auf Möglichkeiten und Risiken hin und gibt aus juristischer Sicht Tipps und Anregungen dafür, wie sich die Anlagenbetreiber für die Zukunft aufstellen können. (Mittwoch, 31. Januar, 12 Uhr, Praxisforum; Donnerstag, 01. Februar, 15 Uhr, Praxisforum). Dabei spricht der Regensburger Experte von der Ausschreibung über die Direktvermarktung bis hin zum Zusammenschluss von Anlagen für die kollektive Biomethanaufbereitung und Einspeisung ins Erdgasnetz unterschiedlichste Varianten an.

Neue Geschäftsmodelle und Effizienzsteigerung

Ähnlich zukunftsorientiert, aber auf wissenschaftlicher Basis, gestalten sich die Vorträge im Wissenschaftsforum, das die Universität Hohenheim betreut. Hier geht es um Themen wie Reststoffverwertung und Fasergewinnung (Mittwochvormittag) , um neue Erkenntnisse in der Güllevergärung (Mittwochnachmittag), um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung (Donnerstagvormittag) und digitale Prozessüberwachung (Donnerstagnachmittag).

Kurzreferate der Aussteller

Im Innovationsforum, wie gewohnt zwischen den Messeständen in Halle 2 positioniert, präsentieren Aussteller in kurzen Impulsvorträgen ihre neuesten Produkte und Angebote. „Damit schaffen wir für unsere Fachbesucher ein niederschwelliges Angebot, sich in wenigen Minuten einen ersten Überblick zu verschaffen, der dann im direkten Gespräch am Stand vertieft und erweitert werden kann“, erklärt Monica Lehmkuhl, Messe-Veranstalterin bei renergie Allgäu, das Konzept dieser Kurzreferate.

Die Biogas-Infotage 2024 von und mit renergie Allgäu finden am Mittwoch, 31. Januar und Donnerstag, 01. Februar, jeweils von 10 bis 17 Uhr in der Messe Ulm statt (Böfinger Straße 50, 89073 Ulm). Weitere Infos: renergie-allgaeu.de

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