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Landwirt-Imker-Partnerschaft

Erster Preis für Energiepflanzen-Honig aus Unterfranken

60 Landwirte bauen in Rhön-Grabfeld auf 130 ha den Veitshöchheimer Hanfmix für Biogasanlagen an. Die Blühmischung ist ein Paradebeispiel für die Kombination aus Energieerzeugung und Artenvielfalt.

Lesezeit: 3 Minuten

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat die drei besten Partnerschaften beim Wettbewerb „Landwirte.Imker.Miteinander“ ausgezeichnet. Der erste Preis geht dieses Jahr ins nördliche Bayern: Margit Ziegler aus Merkershausen und Annette Seehaus-Arnold aus Burglauer, die auch Präsidentin des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund ist, setzen schon seit 2017 die jetzt preisgekrönte Idee um. Denn beide – Bäuerin und Imkerin – haben an nahrungsreichen Blühflächen und bestäubenden Insekten ein besonderes Interesse. Weil eine nachhaltige Landwirtschaft stabile, blütenreiche Ökosysteme braucht, fördert das Bayerische Landwirtschaftsministerium gelungene Partnerschaften zwischen Bienenhaltern und Bauern mit der Auszeichnung.

Perfekte Kombi für Hanfmix-Honig

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Die Voraussetzungen für eine solche Partnerschaft sind in Rhön-Grabfeld ideal: 60 Landwirten bauen hier seit 2017 auf 130 ha Flächen für Biogasanlagen den Veitshöchheimer Hanfmix an, einer mehrjährige Energiepflanzenmischung, die beides kann: Biodiversität und Biogas. Dabei kam den beiden Gewinnerinnen die Idee mit dem regionalen Honig: „Wir wollten an eine perfekte Kombination, die den Mehrwert dieser einzigartigen Blühmischung noch unterstreicht.“ Denn die wird in den „BiogasBlühfeldern“ einerseits zur regionalen Biogaserzeugung genutzt, hat aber durch ihre besondere Wildpflanzenmischungen eine immens aufbauende Wirkung auf den Bestand an Insekten: Im Hanfmixfeld sammeln neben Honigbienen auch 57 Wildbienenarten, von denen 18 auf der Roten Liste Bayerns stehen.

Bestäubungsleistung für Bauern – Schutz für Niederwild

„Wir Imker profitieren von der artenreichen Nektar- und Pollenquelle und für die Landwirte bedeuten mehr Insekten eine bessere Bestäubungsleistung und damit auch bessere Menge und Qualität der Früchte“, betont Seehaus-Arnold vom Berufsimkerverband. Auf den Flächen werden keine Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt. Die 30 verschiedenen Wild- und Kulturpflanzen versorgen nach der Mahd mit einer Nachblüte die Insekten noch einmal mit Pollen, wenn andere Agrarkulturen bereits abgeerntet sind. Der Wiederaufwuchs bietet außerdem Nistplatz und Schutz, auch für Niederwild, Rebhühner und andere Vögel.

„Den regionalen "Veitshöchheimer-Hanfmix-Honig" erzeugen wir seit 2018, sozusagen als Projekt im Projekt.“ erklärt die Imkerin. Das Biogasfeld ist eine Gemeinschaftsarbeit von Landwirten, die Alternativen gesucht haben für artenarme Maisfelder. Agrokraft, Bayerischer Bauernverband und BUND Naturschutz in Bayern sind die Projektträger.

Klimastabiler Blütenmix

Die Samenmischung wurde von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) als Biogasblühmischung entwickelt und in ersten Jahren wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen: 158 Wildbienenarten, davon 49 auf der Roten Liste, zwei in Bayern vom Aussterben bedroht, 388 Schmetterlingsarten davon 57 auf der Roten Liste. Auch zahlreiche gefährdete Vogelarten wie Bekassine, Bluthänfling und Neuntöter suchen hier Schutz. Und mit dem Klimawandel kann die Mischung auch umgehen, weil Pflanzen wie Dill, Muskatellersalbei, Amaranth und Eseldistel, der Wasserknappheit, dem Bodenverlust und einer CO2-Anreicherung entgegenwirken.

Förderung im KULAP

„Man bekommt zwar weniger Biomasse und auch die Gasausbeute ist auch deutlich geringer als bei Mais“, so Landwirtin Ziegler. Um den Anbau aber trotzdem interessant zu machen, wird er seit 2023 im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme „K52 Wildpflanzenmischungen“ mit 450 €/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen gefördert.

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