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Dezentrale Stromerzeugung

Freiflächen-PV: Strom in der Region behalten und verbrauchen

Warum in der Region erzeugter Strom dort auch eingesetzt werden sollte und wie das zum Vorteil von Flächeneigentümern, Landwirte, Kommunen und Bürgern gelingen kann.

Lesezeit: 3 Minuten

In ganz Deutschland entstehen derzeit neue Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Laut Roman Schönberger, Gesellschafter des Projektentwicklungsunternehmens Sonnenernte, wird dabei oft übersehen, dass der günstig produzierte Strom dieser Anlagen nicht in der Region verbleibe, sondern zentral eingespeist und teilweise hunderte Kilometer entfernt vermarktet werde.

Große Energieerzeuger und Stromversorger, die die Anlagen errichten, entscheiden sich laut Schönberger aktiv gegen eine regionale Verwendung des Stroms, sondern leiten diesen ins zentrale Netz ein oder verkaufen ihn durch Direktabnahmeverträge an hunderte Kilometer entfernte Unternehmen. Ein Problem dieser zentralisierten Stromvermarktung: An besonders sonnigen und windigen Tagen ist zu viel erneuerbarer Strom im deutschen Netz, weshalb die Überschüsse zur Netzentlastung teilweise zu Negativpreisen ins Ausland abgegeben werden müssen.

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Regionale Energiewende braucht regionale Vermarktung

Eine weitere Problematik ist für Schönberger die Nicht-Beteiligung der Region an der hier produzierten sauberen Energie: „Der Flächeneigentümer, der bewirtschaftende Landwirt, die Gemeinde und letztlich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden allesamt in die Planung neuer Photovoltaik-Freiflächenanlage einbezogen. Teilweise dauert die Realisierung einige Jahre und es entsteht hoher Aufwand für alle Beteiligten. Doch genau diese Beteiligten werden am Ende bei der Stromverteilung nicht berücksichtigt. Das ist absolut unfair und torpediert die Akzeptanz der regionalen Energiewende.“

Zwar gebe es Pachtzahlungen an die Eigentümer der Flächen und über kostspielige Agri-PV-Lösungen die Möglichkeit, die für Photovoltaik genutzte Fläche weiter zu bewirtschaften, aber Anwohner oder Unternehmen in direkter Nachbarschaft der Anlagen hätten bei diesen Verfahren de facto keine Vorteile davon.

Wie die Region an einer Freiflächenanlage beteiligt werden kann

Schönbergers Unternehmen Sonnenernte geht daher einen anderen Weg: Strom, der in den Anlagen vor Ort erzeugt wird, soll auch in der Region verbraucht werden. Möglich ist dieses Geschäftsmodell, weil Sonnenernte die Photovoltaik-Freiflächenanlagen nicht nur in Zusammenarbeit mit den Landwirten plant und errichtet, sondern auch selbst betreibt.

Im Rahmen der Stromvermarktung „reserviert“ das Unternehmen dann einen Teil der produzierten Energie für eine direkte Nutzung durch die Bürger, Landwirte und regionale mittelständische Unternehmen. Idealerweise vermarktet Sonnenernte hierbei 100 % der erzeugten Energie regional und erhöht damit die energetische Autarkie einer ganzen Region.

„Die Details der Strommenge halten wir mit den Parteien vertraglich fest. Auch für geplante Wasserstofferzeugungsanlagen oder den Betrieb von Power-to-Heat-Anlagen für lokale Wärmenetze lässt sich der Strom übrigens optimal nutzen. Unter dem Strich stehen hier Strompreise, die nur einem Bruchteil des deutschen Durchschnittspreises entsprechen. Damit fördern wir eine ganzheitliche regionale Energiewende, indem wir dezentrale Lösungen schaffen und ganz aktiv die Attraktivität von erneuerbaren Energien steigern“, so Schönberger.

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