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Wasserstoffwirtschaft

Kritik: Bundesregierung setzt immer noch zu sehr auf Wasserstoffimport

Die heimische Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien könnte Unabhängigkeit, Wertschöpfung und Netzstabilität sichern, zeigt der BEE in einer neuen Studie.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundesregierung hat in der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ die Potenziale heimischer Wasserstoffproduktion von 5 auf 10 Gigawatt (GW) nach oben korrigiert. Trotzdem droht in der Gesetzgebung weiterhin ein zu starker Fokus auf den Import, kritisiert der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE).

„Der Aufbau einer überdimensionierten Infrastruktur riskiert volkswirtschaftliche Fehlinvestitionen. Stattdessen sollte die Bundesregierung in der Wasserstoffstrategie alle Potenziale für Wasserstoffspeicher in Deutschland berücksichtigen.“

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Aus Sicht des BEE ist ein effizienter Einsatz erforderlich, d. h. vorrangig in den Bereichen, in denen keine direkte Versorgung durch erneuerbaren Strom möglich ist. „Die deutsche Industrie braucht große Mengen an klimaneutralen Molekülen, weshalb Wasserstoff nicht als Standard im Heizungskeller oder im elektrifizierbaren Verkehr landen sollte“, fordert die BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. Zudem müsse jetzt der Hochlauf in Deutschland starten.

„Szenarien des BEE zeigen, dass die heimische H2-Produktion aus Erneuerbaren Energien - von Ökostrom bis Bioenergie - einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs leisten kann und gleichzeitig zukunftsfähige Wirtschaftskraft ankurbelt“, so Peter.

Mehr Potenzial für die heimische Wirtschaft

Im Gegensatz zum Import biete die Produktion vor Ort enorme Potenziale für die Wertschöpfung sowie für innovative Geschäftsmodelle. Studien wie die des LEE NRW zeigten, dass die erwarteten Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland stetig sinken und zum Teil bereits jetzt unter den Importkosten liegen.

„Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, erneut wesentliche Wertschöpfungsketten der Energieversorgung anderen zu überlassen, jenseits der vielen technischen Probleme, die beim Import noch nicht gelöst sind“, so Peter. Wie gerade auf der Husum-Windmesse zu erleben, stellten sich vor allem die norddeutschen Bundesländer auf neue Wirtschaftszweige rund um grünen Wasserstoff ein.

Wichtig für das Energiesystem

Die Produktion von heimischem grünen H2 könne zudem einen echten Beitrag zur Stabilität des Energiesystems leisten. Dafür müsse sie systemdienlich ausgestaltet werden. „Wenn Elektrolyseure in den richtigen Zeitfenstern mit viel erneuerbarem Strom fahren, können sie zur Entschärfung von Netzproblemen und zur Verringerung von Netzausbaukosten beitragen“, berichtet Peter.

Der Gesetzgeber müsse deshalb eine sinnvolle Definition von Systemdienlichkeit gesetzlich verankern.

Lücke bei Wasserstoff aus Biomasse

„Bei der Wasserstoffproduktion aus heimischer Biomasse und vor allem der Herstellung von Wasserstoff-Derivaten weisen die Pläne der Bundesregierung ebenfalls eine Lücke auf“, beklagt Peter.

Diese sei zügig zu schließen, denn die Wasserstoffproduktion aus Biomasse biete gleich zwei Vorteile: Zum einen könne sie aufgrund der bestehenden Infrastruktur und vorhandenen Grundstoffen vergleichsweise einfach hochgefahren werden. Zum anderen könne im Rahmen der Weiterveredelung von Wasserstoff zu synthetischem Methan bei Nutzung von Kohlendioxid aus biogenen Quellen ein Produkt gewonnen werden, dessen Gesamt-Emissionen sogar negativ sind.

„Warum nicht hier und jetzt Bioenergie aus heimischer Produktion nutzen, statt irgendwann H2-ready durch Importe zu sein. Ressourcen und Technologien stehen vor Ort bereit“, betont Peter.

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