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Windstrom nutzen statt abschalten

Zwei neue Bausteine für grünes Wasserstoffprojekt „eFarm“ in Nordfriesland

Das Unternehmen GP Joule hat mit weiteren Beteiligten den Produktionsstandort Dörpum offiziell eröffnet und den Spatenstich für die grüne Wasserstofferzeugung in Langenhorn vorgenommen.

Lesezeit: 3 Minuten

eFarm Nordfriesland erreicht weitere Meilensteine: Das 2016 geplante Projekt steht mit der offiziellen Eröffnung des Produktionsstandortes Dörpum und dem Spatenstich für die Wasserstoffproduktion am Standort Langenhorn kurz vor der Finalisierung. Das feierten am Donnerstag Langenhorns Bürgermeister Olde Oldsen, Bordelums Bürgermeisterin Susanne Bahnsen, Kreispräsident Frank Zahel, André Steinau, Geschäftsführer der eFarm, sowie weitere Gesellschafter und Projektinvolvierte der eFarm Nordfriesland.

Mit der offiziellen Eröffnung des Produktionsstandortes in Dörpum werden über 35 t grüner Wasserstoff pro Jahr produziert und für die emissionsfreie Mobilität zur Verfügung gestellt. Susanne Bahnsen, Bürgermeisterin der Gemeinde Bordelum: „Bereits jetzt decken Dörpum und die gesamte Gemeinde Bordelum ihren Strombedarf bilanziell vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Jetzt können wir mit der reichlich vorhandenen Windkraft hier bei uns noch mehr machen – und sie in Form von grünem Wasserstoff an die nächstgelegenen Wasserstofftankstellen exportieren.“

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Das Projekt eFarm schafft laut GP Joule Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Region, indem es einen sichtbaren Nutzen für die breite Bevölkerung erzielt. Es wirkt netzdienlich im Energiesystem, weil es Überschussstrom nutzt und vorhandene Kapazitäten besser auslastet. Beide Faktoren helfen, die Energiewende zu beschleunigen.

eFarm Nordfriesland – von der Konzeptidee zum Leuchtturmprojekt

Aus der 2016 geborenen Konzeptidee, mit Windkraft aus der Region tankbaren grünen Wasserstoff direkt vor Ort zu produzieren, ist nach weniger als fünf Jahren Realität geworden: Im August 2021 nahm die eFarm Nordfriesland den Regelbetrieb auf. Zwischen der Idee und der tatsächlichen Realisierung lagen eine Machbarkeitsstudie, diverse Fördermittelanträge und jede Menge Arbeit an den Baustellen vor Ort. Aber auch echte Höhepunkte, wie zum Beispiel die Einweihung des ersten Produktionsstandortes in Bosbüll durch den damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer oder die Auszeichnung mit dem Deutschen Mobilitätspreis in der Kategorie „Veränderung“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im Jahr 2022.

Fünf Elektrolyseure

Mit dem symbolischen Spatenstich in Langenhorn und der Eröffnung in Dörpum begibt sich das Projekt nun auf die Zielgerade. Voraussichtlich Ende 2023 wird das ursprüngliche Konzept vollständig umgesetzt und die eFarm Nordfriesland mit fünf Elektrolyseuren an vier Produktionsstandorten, zwei H₂-Tankstellen, zwei Wasserstoffbussen des ÖPNV und über 60 angemeldeten Brennstoffzellenfahrzeugen im Kreis Nordfriesland in Betrieb sein.

Das Prinzip eFarm: Grüne Energie aus Wasserstoff

Die Pionierleistung des Projekts eFarm liegt in der Nutzung von Wasserstoff als Speicher und nachhaltigem Energieträger für die Mobilität. Der Strom aus regionalen Wind- und Solaranlagen wird an vier Standorten in Nordfriesland per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt. Dieser wird anschließend komprimiert, in mobilen Speichercontainern gelagert und anschließend per Lkw zu den H₂-Tankstellen in Niebüll und Husum transportiert. Dort können Brennstoffzellenfahrzeuge den Wasserstoff tanken. Die tägliche produzierte Menge würde für zwölf Busse oder 120 Pkw ausreichen. Die bei der Elektrolyse entstandene Wärme wird in das lokale Wärmenetz eingespeist und so direkt in den Gemeinden der Region genutzt. Auf diese Weise werden nahezu 95 % der volatilen Windenergie verwendet und für verschiedene Sektoren nutzbar gemacht, während andere Anlagen wegen drohender Netzüberlastung oft abgeschaltet werden müssen.

Nach dem Vorbild von eFarm sind auch in anderen Gemeinden und Landkreisen gemeinsam mit Projektpartnern vor Ort regionale Wasserstoffnetzwerke entstanden. In Ostfriesland initiierte GP Joule zum Beispiel das Projekt H2NORD. Und auch in Bremerhaven, Kiel und Waiblingen starten bald erste Bauarbeiten für die grüne Wasserstoffproduktion und Nutzung in der Mobilität.

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