Im dritten Quartal 2023 haben sich die Preise für alle Hackschnitzelqualitäten im Vergleich zum vorigen Quartal kaum verändert, berichtet das Deutschen Pelletinstitut (DEPI). Hackschnitzel der Qualitätsklasse A2 für mittelgroße Heizanlagen kosten nun durchschnittlich 26,72 Euro/SRM netto oder 3,27 ct/kWh bei einer Abnahmemenge von 80 Schüttraummetern (SRM). Damit sind die Preise für Holzhackschnitzel fast wieder beim Vorkriegsniveau angekommen.
Schleppende Baukonjunktur bremst Nachfrage nach Holz
Angebot und Nachfrage sorgen bei Hackschnitzeln für stabile Preise im dritten Quartal. Das Interesse an Rundholz wird durch die schleppende Baukonjunktur eher gebremst. Dadurch fallen weniger minderwertige Koppelprodukte im Wald an, die zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet werden können.
Schäden durch Borkenkäfer scheinen sich aus dem nördlichen Mittelgebirge weiter nach Süden zu verlagern. Die Hackschnitzelgewinnung aus befallenen Hölzern stellt eine effektive Waldschutzmaßnahme mit doppeltem Nutzen dar: Einerseits wird die Ausbreitung des Käfers gebremst und andererseits fossile Brennstoffe wie Öl und Gas ersetzt.
Bereits seit Anfang 2023 zeichnet sich bei Holzhackschnitzeln nach den kriegsbedingten Verwerfungen der Energiemärkte im Vorjahr wieder eine Normalisierung des Marktes ab. Schon im ersten Quartal des Jahres kam es zu einem deutlichen Preisrückgang in allen Qualitätsklassen.
Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) empfiehlt, beim Kauf von Hackschnitzeln auf das ENplus-Siegel zu achten, das einen einheitlichen Brennstoff in hoher Qualität und damit einen einwandfreien Heizungsbetrieb garantiert.
Nur 7 % Umsatzsteuer auf Holzhackschnitzel
Zu beachten ist, dass seit einem Jahr für Holzhackschnitzel nur 7 % Umsatzsteuer fällig sind. Im April 2022 hatte der Bundesfinanzhof (BFH) in einem Urteil (Az.: V R2/22) Klarheit über den Umsatzsteuersatz für Holzhackschnitzel geschaffen. Seitdem muss beim Verkauf von Hackschnitzeln zum Verbrennen die ermäßigte Umsatzsteuer von 7 % angewandt werden. Bislang wurde jedoch noch toleriert, wenn Landwirte weiterhin 19 % Umsatzsteuer verlangten. Ab dem 1.1.2024 ändert sich das allerdings und es drohen teure Konsequenzen.
So setzt sich der DEPI-Hackschnitzelpreis zusammen
Der Hackschnitzelpreis wird vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) quartalsweise erhoben. Der Erhebungszeitraum endet am 15. des dritten Monats des laufenden Quartals. Er bezeichnet den Durchschnittspreis (netto) in Deutschland für einen Schüttraummeter der jeweiligen Qualitätsklasse. Qualitätsklasse A1 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A1 (Wassergehalt ≤ 15 m-%, Aschegehalt ≤ 1,5 m-%, Feinanteil ≤ 5 m-%). Qualitätsklasse A2 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A2 (Wassergehalt 20-35 m-%, Aschegehalt ≤ 2,5 m-%, Feinanteil ≤ 8 m-%). Qualitätsklasse B entspricht der Qualitätsklasse ENplusB (Wassergehalt ≥ 35 m-%, Aschegehalt ≤ 5 m-%, Feinanteil ≤ 10 m-%).