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topplus Bruterfolg im Windpark

Windenergie und Artenschutz: Erneut Wanderfalken am Windkraftturm

In Gütersloh sind wieder zwei junge Wanderfalken in einem Nistkasten direkt in einem Windpark geschlüpft. Windräder scheinen ein idealer Brutort für die seltenen Vögel zu sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Windräder können für bestimmte Vogelarten zur Gefahr werden. Seit Beginn des verstärkten Ausbaus kommt es immer wieder zu Konflikten mit sogenannten sensiblen Vogelarten, weil ein bestimmter Mindestabstand zu deren Brutplätzen einzuhalten ist.

In Gütersloh wird seit einigen Jahren bewiesen, dass man diese Vorschrift zumindest für Wanderfalken überdenken sollte. Als im Jahre 2002 das Bürgerwindrad an der A2 in Höhe der Raststätte Gütersloh gebaut wurde, brachte der Initiator Helmut Schierl aus Rietberg am Turm der Anlage in 65 m Höhe einen Falkenbrutkasten an.

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Für den erfahrenen Falkner war dieses nicht der erste. Vielmehr hatte er schon seit vielen Jahren gute Erfahrung mit Falkenbrutkästen an Windkrafttürmen. So war auch der Brutkasten in Gütersloh schon im folgenden Jahr von Turmfalken besetzt. Mitglieder des Naturschutzteam Gütersloh beobachteten von Brutbeginn an das Verhalten der Falken an diesem Turm und stellten fest, dass die drehenden Rotoren auch keine Gefahr für die flüggen Jungfalken bedeuteten.

Wanderfalken seit 2017

Im Jahre 2017 wurden die alljährlich dort brütenden Turmfalken von einem Wanderfalkenpaar aus ihrem bisherigen Lebensraum verdrängt und es kam zur ersten erfolgreichen Wanderfalkenbrut an dieser Windkraftanlage. Seither haben die Wanderfalken diese Windkraftanlage als Lebensraum besetzt.

Da sich an diesem Turm Funkantennen befinden, gibt es genügend Ansitzmöglichkeiten, sodass auch die flüggen Jungfalken während der sogenannten Bettelphase immer wieder zum Turm zurückkommen. In dieser Zeit werden sie von den Altvögeln im Beuteschlagen trainiert. Erst, wenn sie selbständig sind, werden sie von den Altvögeln vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen.

Seit fünf Jahren ist auch der Brutkasten an einer weiteren Windkraftanlage von Wanderfalken besetzt. Diese Anlage steht in der freien Natur umgeben von Feldern östlich von Friedrichsdorf. Da sich an dieser Anlage keine Antennen befinden, nutzen die Jungfalken die Eichen einer nahen Baumreihe bis zur Selbstständigkeit.

Erneuerbare Energien helfen gegen das Artensterben

Fazit der Biologen: Manche Greifvogelarten können vom Ausbau der Windkraft betroffen sein, für Wanderfalken trifft dies nicht zu, wie die guten Erfahrungen des Naturschutzteams in Gütersloh beweisen. „Wanderfalken sollten kein Grund zur Verhinderung von Windkraftanlagen sein“, postuliert Franz Thiesbrummel, Vorsitzender des Vereins. Die Klimakrise sei in Form von Hitze, Dürre, Überschwemmungen und Waldbränden unübersehbar. „Nur durch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien sind die nationalen und globalen Ziele noch zu erreichen. Genau so dringlich ist die Bekämpfung des Artensterbens. Dem Wanderfalken können Brutkästen an ausgewählten Windkraftanlagen sehr helfen“, resümiert er.

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