Problemwölfe schneller erlegen können, das fordern Tierhalter in Rheinland-Pfalz schon lange. Unterstützung fanden sie bislang bei der Opposition im Landtag, den Freien Wählern, aber auch bei der Regierungspartei FDP.
Nun gibt offenbar auch die SPD ihre Abwehrhaltung auf und schwenkt beim Thema Wolf um: Laut der Rhein-Zeitung sehen die Sozialdemokraten ein, dass das Land ein offensiveres Wolfsmanagement braucht. Damit geraten die Grünen als letzte Gegner in der Regierung deutlich unter Druck.
Erleichterung beim Bauernverband
Positiv reagiert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, auf den Bericht: „Na endlich, es wird Zeit, dass bei einer zu erwartenden steigenden Anzahl an Wölfen im Land schneller auf Wolfsrisse reagiert werden kann. Nur so können die Weidetierhaltung und das Grünland in Rheinland-Pfalz erhalten bleiben.“
Es dürfe nicht unterschätzt werden, welche Auswirkungen Tierrisse auf die Herden hätten. Das Entschädigen der getöteten Tiere genüge nicht. Die überlebenden Tiere einer Herde seien traumatisiert und kaum mehr zu führen. Sie würden nach einem Wolfsübergriff auf unbekannte Geräusche oder Bewegungen teilweise panisch reagieren. Bei einer flächendeckenden Besiedlung des Wolfes in den Mittelgebirgslagen seien somit Grünlandstandorte akut gefährdet, da sie zumindest über die Tierhaltung dauerhaft nicht mehr bewirtschaftet werden könnten.
Horper begrüßt die regierungsinterne Diskussion über eine schnelle Entnahme auffälliger Wölfe. Das schütze nicht nur das Leben der Rinder und Schafe, sondern auch die Psyche der Tierhalter. Viele EU-Staaten hätten längst sinnvoll auf steigende Wolfspopulationen reagiert. Nun müssten auch Deutschland und Rheinland-Pfalz endlich praxisnahe Regelungen einführen. Gerne sei der Berufsstand bereit, sich in die weitere Diskussion einzubringen, damit sachgerechte Entscheidungen gefällt werden könnten.