Einig waren sich Mitte Dezember der Waldbauernverband NRW, der Gemeindewaldbesitzerverband, der Grundbesitzerverband und das Düsseldorfer Forstministerium, dass angesichts des schlechten Waldzustandes alle Kraft dem Waldumbau und der Unterstützung der Bewirtschaftung gelten muss.
Bei einem Treffen zeichnete sich das Ministerium durch konstruktive Vorschläge in Bezug auf den Wald- und Wegebau, eine neuartige Unterstützung der kooperativen Waldbewirtschaftung und der Umsetzung von Windkraftanlagen im Wald aus. Der Waldbauernverband unterstrich hierbei die Bedeutung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Honorierung der Ökosystemdienstleistungen im Wald, der dort so genannten „Waldprämie“.
Der Vorsitzende des Waldbauernverbandes, Dr. Philipp Frhr. Heereman, sprach sich klar für eine Waldprämie aus. "Das Land darf sich nicht mit dem Hinweis auf die Bundesförderung davon verabschieden. Prämien sind keine Förderungen!“
Streitverkündung rechtlich nicht zwingend
Überhaupt nicht in die Zeit passe da die Streitverkündung der Landesregierung an kleine unselbstständige Waldeigentümer, die jahrzehntelang auf die Empfehlungen des Landes zur gemeinsamen Holzvermarktung vertraut haben.
Heereman: „Zwei Wochen nach der Kabinettsentscheidung der Landesregierung muss sie die Streitverkündung umgehend „einfrieren“! Wir werden erst nach den Feiertagen mit der Politik sprechen können. Die Kabinettsentscheidung darf uns daran nicht hindern. Denn wir sind weiterhin der Ansicht, dass die Streitverkündung rechtlich nicht zwingend, parteipolitisch unklug und gesellschaftspolitisch katastrophal ist! Die Chance auf ein Gegensteuern darf uns Waldbauern nicht genommen werden.“
Die Streitverkündung ist im Rahmen eines anhängigen Schadenersatzverfahrens zwischen der Sägeindustrie und dem Land erfolgt. Damit will sich das Agrarressort die Möglichkeit eines Regressanspruchs offen lassen. In dem betreffenden Rechtsstreit klagen 32 Sägeunternehmen gegen das Land Nordrhein-Westfalen auf Schadenersatz, weil dieses über Jahre hinweg die Holzpreise in die Höhe getrieben habe. Mit der Streitverkündung wird die Beteiligung von privaten und kommunalen Waldbesitzern an dem Streit herbeigeführt.
Der Waldbauernverband unterstreicht: „Die klagenden Säger haben uns verkauft. Wir sind von ihrem Handeln enttäuscht. Es zerstört nachhaltig das Vertrauen!