Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Gesundheit auf dem Hof

Warum die Arbeit auf dem Bauernhof zu Lärmschwerhörigkeit führen kann

Viele Arbeiten auf dem Hof machen Krach. Diese Geräuschkulisse schlägt Landwirtinnen und Landwirten nicht nur aufs Gemüt, sondern beeinträchtigt auch das Hören.

Lesezeit: 3 Minuten

Den Stall mit dem Hochdruckreiniger säubern, die Schweine füttern oder mit Säge und Co. hantieren: Im Arbeitsalltag sind Landwirtinnen und Landwirte oft einem hohen Geräuschpegel ausgesetzt. So werden beispielsweise die Lautstärken von einer größeren Motorsäge, einer Heckenschere und einem Aufsitzmäher mit 115 Dezibel Schallpegel (dB(A)), 103 dB(A) und 94 dB(A) angegeben. Zum Vergleich: Ein normales Gespräch bewegt sich zwischen 40 und 60 dB(A).

Aber, Lärm macht krank – egal, ob man meint, sich daran gewöhnt zu haben oder immun zu sein. Schon ab einer Dauerbeschallung von 65 dB(A) kann es zu Lärmstress und Spannungszuständen kommen. Wer wiederholt in Bereichen ab 85 dB(A) arbeitet, riskiert eine sogenannte Lärmschwerhörigkeit oder sogar eine -taubheit. Beides ist unheilbar.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Und: Lärmschwerhörigkeit nimmt in der Grünen Branche ständig zu. Im Jahr 2021 etwa sind der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) 489 berufsbedingte Verdachtsfälle angezeigt worden.

Lärmschwerhörigkeit: Was passiert genau, und wie lässt es sich verhindern?

Rund 150 000 Haarsinneszellen hat der Mensch im Innenohr. Sie sind dafür verantwortlich, Schallwellen in elektrische Impulse umzuwandeln und an das Gehirn weiterzuleiten. Wirkt nun dauerhafter Krach auf das Gehör ein, ermüden die Haarsinneszellen, und man selbst scheint sich an die Geräuschkulisse gewöhnt zu haben.

Folgt auf diese Ermüdung jedoch keine ausreichende Pause, werden die Haarsinneszellen in Mitleidenschaft gezogen. Sie knicken regelrecht um – ein Prozess, der wohl vergleichbar ist mit Ähren, die sich nach einem Sturm nicht wieder aufrichten können und am Ackerboden liegen bleiben.

Während zu Beginn nur das Feingehör leidet, zerstört jede neue Überlastung weitere Zellen. Die Schwerhörigkeit nimmt zu. Sobald in einem Frequenzbereich alle Haarsinneszellen irreparablen Schaden genommen haben, kann auch kein Hörgerät mehr helfen.

Umso wichtiger, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Maßnahmen, um die Lautstärke zu mindern und das Gehör zu schützen, sind zum Beispiel:

• Beim Kauf von Maschinen und Geräten auf eine niedrige Schallemission achten. So bietet der Handel etwa spezielle Kreissägeblätter an. Schon Vorhandenes lärmdämmend verkleiden.

• Ab 80 dB(A) muss der Arbeitgeber seinen Beschäftigten persönlichen Gehörschutz bereitstellen; ab 85 dB(A) ist dieser verbindlich zu tragen.

• Ob Kapselgehörschutz, aktiver Gehörschutz, Stöpsel oder Otoplastik: Zuerst die zu erwartende Lärmbelästigung ermitteln, dann mit den Dämmwerten in den Herstellerangaben abgleichen. Darüber hinaus entscheiden Einsatzzweck und Tragekomfort über die Wahl des Gehörschutzes. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre „Körperschutz“ der SVLFG.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.