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Mentoring-Programm „Kompass“

Schulze Bockeloh: „Wir möchten die Frauen in der Landwirtschaft stärken und vernetzen“

Junge Frauen für den Verband und das politische Arbeiten begeistern: Im top agrar-Interview erzählt die DBV-Vizepräsidentin vom neuen Mentoring-Programm „Kompass“ für Frauen in der Agrarbranche.

Lesezeit: 4 Minuten

Veranstaltungshinweis: Am 18. Oktober 2023 diskutieren wir unter anderem mit Susanne Schulze Bockeloh, warum es gut ist, dass die Agrarbranche jünger und weiblicher wird. Sie sind herzlich eingeladen, bei unserer Veranstaltung „Landwirtschaft im Dialog: Vielfältig und vernetzt“ kostenlos vor Ort in Berlin dabei zu sein. Die Podiumsdiskussion wird zudem live auf YouTube übertragen. Auf der Bühne begrüßen wir unter anderem Ministerin Daniela Schmitt aus Rheinland-Pfalz, Nikola Steinbock von der Rentenbank und den Landjugendvorsitzenden Jan Hägerling. Weitere Infos und die Anmeldung zum Event finden Sie hier.

Frau Schulze Bockeloh, am 15. September lief die Bewerbungsphase für das Mentoring-Programm „Kompass“ vom Bauernverband aus. Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz?

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Susanne Schulze Bockeloh: Sehr zufrieden! Die Zahl der Bewerberinnen hat die Zahl unserer freien Plätze schon drei Wochen vor Bewerbungsschluss deutlich überschritten. Die hohe Resonanz zeigt und bestätigt, dass viele Frauen auf ein solches Angebot gewartet haben und unser Unternehmerinnen-Fachauschuss mit dem Programm einen Nerv getroffen hat. Leider haben wir nur 10 Plätze und müssen nun aus weit über 30 Bewerberinnen entscheiden, wer teilnehmen kann. Das ist nicht so einfach, aber alle Bewerberinnen können direkt in unser Netzwerk eintreten.

Wer sind die Bewerberinnen?

Schulze Bockeloh: Das ist bunt gemischt. Wir haben Bewerbungen aus Bayern und Baden-Württemberg, aus Nordrhein-Westfalen, aber genauso aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Frauen sind Hoferbinnen, Betriebsleiterinnen, Agraringenieurinnen oder mitarbeitende Familienarbeitskräfte. Einige haben eigene Geschäftsbereiche wie die Direktvermarktung. Auch die Produktionsrichtungen auf den Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben der Bewerberinnen sind gemischt. Die Gruppe der Teilnehmerinnen wird also vielfältig.

Welche Ziele möchten Sie mit dem Mentoring-Programm erreichen?

Schulze Bockeloh: Wir möchten die Frauen in der Landwirtschaft stärken und vernetzen. Ziel ist, die Frauen so tüchtig zu machen, dass sie rausgehen und ihre Meinung und die Landwirtschaft in der Gesellschaft, in der Politik und in den Gremien der Bauernverbände stark vertreten können.

Wie soll das gelingen?

Schulze Bockeloh: Neben den Mentorinnen, die die 10 Teilnehmerinnen begleiten werden, konnten wir auch die Andreas Hermes Akademie mit ins Boot holen. Sie unterstützt das Mentorenjahr mit mehreren Kursen. Dabei geht es darum, den eigenen Auftritt zu üben und auszuprobieren, wie es ist, Rede und Antwort zu stehen. Die Frauen lernen Rhetorik, bekommen ein Kameratraining und durchlaufen verschiedene Module, wie z.B. das Zeitmanagement. Natürlich wollen wir auch intensiv die Verbandsarbeit beleuchten. So sind die Frauen zu Veranstaltungen des Bauernverbandes und unseres Unternehmerinnenausschusses eingeladen.

Das klingt fast so, als ob der Bauernverband seine Türen weit öffnet und die Teilnehmerinnen hinter die Kulissen blicken lässt.

Schulze Bockeloh: Wir sind noch weiter gegangen und haben nicht nur die Türen geöffnet, sondern eine herzliche Einladung mit einem attraktiven Programm ausgesprochen. Offene Türen allein führen noch nicht zum Eintreten. Das nächste Jahr wird natürlich zeigen, wie erfolgreich das Programm ist. Wenn es gut läuft, dann kann ich mir vorstellen, dass wir „Kompass“ ausbauen und weiterführen. Das Interesse der Frauen ist eindeutig da.

Warum haben Sie die Männer nicht gleich mit angesprochen?

Schulze-Bockeloh: Als Unternehmerinnen-Fachausschuss ist die „Stärkung der Frauen“ eine wichtige Aufgabe. Da ist es selbstverständlich, dass wir mit „Kompass“ diese Aufgabe angehen und die Frauen ansprechen. Außerdem fehlen uns die Frauen: Sowohl in der Betriebsleitung als auch in den Verbandsgremien gibt es viel zu wenige Unternehmerinnen. Deren Kompetenzen, Ideen und Blickwinkel sind für unsere Branche enorm wichtig. Daher bieten wir das Mentoring-Programm jetzt erst einmal nur für Frauen an.

Vereinbarkeit ist für die Frauen ein wichtiges Thema und oft ein Hindernis. Beim Mentoring müssen nur zwei Personen gemeinsam Zeit finden."
Susanne Schulze Bockeloh

Wieso haben Sie sich für ein Mentoring-Programm und nicht z. B. für eine Seminarreihe entschieden?

Schulze Bockeloh: Vereinbarkeit ist für die Frauen ein wichtiges Thema und oft ein Hindernis. Beim Mentoring müssen nur zwei Personen gemeinsam Zeit finden. Ob sie am Telefon, per Video-Call oder am Kaffeetisch sprechen, ist dabei zweitrangig. Auch die Flexibilität, sich lieber mittags um eins oder abends um zehn zu verabreden, bleibt dem Tandem aus Mentorin und Mentee erhalten. Die Erfahrung mit Mentoringprogrammen zeigt, dass die Zusammenarbeit und Unterstützung oftmals über die geplante Zeit des Programms hinausgeht und sich ein wertvolles Vertrauensverhältnis aufbaut.

Werden Sie jetzt auch Mentorin?

Schulze Bockeloh: Es macht mir jetzt schon viel Freude zu sehen, mit wie viel Begeisterung sich die Frauen im Unternehmerinnenausschuss engagieren. Genau das ist unser Ziel, dass die Frauen sich austauschen, stärken und gemeinsam zum Thema Landwirtschaft nach vorne gehen. Deshalb würde ich meine Erfahrungen sehr gerne teilen und auch aktiv als Mentorin unterstützen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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