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Neuer Betriebszweig für den Hof – Tiergestützte Arbeit: „Die Kuh ist mein Co-Trainer“

Vom Krabbelgruppen-Kind bis zur Seniorin im Rollstuhl ist auf dem Vorwiesenhof jeder willkommen. Charlotte Schlichting möchte die „Soziale Landwirtschaft“ zum ertragreichen Betriebszweig ausbauen.

Lesezeit: 3 Minuten

Charlotte Schlichting grüßt schon von Weitem. Der Vorwiesenhof, auf dem sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder arbeitet, liegt am Stadtrand von Lübeck in Schleswig-Holstein. Vorm Haus stehen Kinderschubkarren, am Kuhstall lehnt eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Auf dem Weg zum Hühnerstall hakt sie im Melkstand kurz nach, ob die Kälber schon gesoffen haben.

Man merkt ihr an, dass sie gerne unter Menschen ist. Seit sieben Monaten empfängt sie gemeinsam mit ihrer Mutter, die in einem Seniorenheim arbeitet, Besucher auf dem Hof. Einzelne Kinder, Kleingruppen oder Schulklassen: Sie kontrollieren die Weiden, stechen Spargel, gehen in den Melkstand oder Hühnerstall. An anderen Tagen verbringen sie und ihre Mutter mit einer Gruppe Senioren die Zeit am Futtertisch und lassen zwischen Kuhsabber und Silagegeruch vergangene Tage aufleben.

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Durch ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin fühlt Charlotte Schlichting sich zudem in der Lage, auch Menschen mit einem Handicap auf dem Hof zu betreuen. „In der Klinik behandle ich an drei Tagen in der Woche neurologisch erkrankte Patienten. Ich hatte oft den Gedanken, dass der Bauernhof viele Bewegungen und Aufgaben bietet, die ihnen guttun würden“, sagt sie.

Deshalb entschloss sie sich vor drei Jahren, die Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention zu beginnen. „Damals wusste ich noch nicht, ob ich später ein paar Hühner ins Auto lade und Schulklassen besuche. Auch nicht, ob es möglich ist, hier auf dem Hof Aktionen anzubieten“, sagt sie.

Für die Fortbildung fuhr sie zwei Jahre lang je ein Wochenende im Monat nach Hannover. Allein für den Weg und die Unterkunft war das mit hohen Kosten verbunden. Doch nach der Prüfung war Charlotte Schlichting überzeugt, dass tiergestützte Intervention nicht nur mit Hund und Pferd, sondern auch mit Kuh und Huhn gelingt. Im anschließenden Kurs „Green Care“ der Landwirtschaftskammer lernte sie, die Ideen so umzusetzen, dass sie auch für den Familienbetrieb ein wirtschaftliches Standbein bilden können. Seit Dezember 22 kommen nun jede Woche Besucher auf den Vollerwerbsbetrieb.

Schnell ausgebucht

„Wir bieten aktuell nur Einzeltermine und keine Kurse an“, sagt sie. Bisher reiche auch die Werbung über Social Media aus, um das Angebot völlig auszubuchen. „Ich sage lieber einmal Nein als mich später zu ärgern“, erklärt Schlichting. Ihren Verpflichtungen auf dem Hof müsse sie weiterhin nachkommen, auch wenn die Familie ihr einiges abnimmt. „So ein Projekt stellt man nicht allein auf die Beine“, sagt sie.

Weil die Kühe einigen Gästen zu groß sind, möchte Charlotte Schlichting in Zukunft noch Ziegen und Schafe auf den Hof holen. „Wir haben noch viele Ideen.“

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