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„Das hatten wir schon einmal“

DLG-Unternehmertage: Paetow warnt vor Planwirtschaft in der Landwirtschaft

Der Staat stellt alle Landwirte unter Generalverdacht, Kontrollen werden verschärft, Auflagen und Bürokratie wachsen ins Unermessliche. Das alles erinnert Hubertus Paetow an Planwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Stimmung bei den Landwirten draußen auf den Höfen ist so schlecht wie lange nicht mehr. Ihnen fehlt gesetzliche Planungssicherheit, die Kosten explodieren und von der Politik fühlen sie sich alleingelassen. Die meisten Berufskollegen haben ihre Investitionen gestoppt.

Unter dem Motto „Internationale Perspektiven und Strategien“ ging es auf den DLG-Unternehmertagen am Mittwoch in Magdeburg zwar um den Blick über den Tellerrand, jedoch auch „wieder einmal um den Standort Deutschland“, wie DLG-Präsident Hubertus Paetow eingangs feststellte.

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Seit dem Ukrainekrieg hat sich die Sichtweise nämlich geändert. Der Standort gilt nun als wichtig für die Unabhängigkeit, die vielen in der Wirtschaft so plötzlich vor Augen geführt wurde. Die 100 %ige Arbeitsteilung habe Grenzen, ebenso wie nur ein Standort für ein wichtiges Produkt i der Welt.

"Zeitenwende" für Unabhängigkeit in der Grundversorgung

„Die Preissteigerungen der letzten Monate sind existenzbedrohend. Die Diversifizierung des Handels und mehr Unabhängigkeit sind wichtiger geworden“, so Paetow vor den anwesenden Mitgliedern. „Wenn die deutsche Schweineproduktion nach Spanien geht, hat das mit Ernährungssicherheit nichts mehr zu tun“, sagte der Landwirt und nannte auch die Brotherstellung als Beispiel. Die von der Ampel ausgelobte „Zeitenwende“ müsse auch die Unabhängigkeit in der Grundversorgung sicherstellen.

Laut dem Präsidenten brauchen wir keinen Außenschutz, sondern Bedingungen, unter denen sich die deutschen Landwirte erfolgreich weiterentwickeln können.

Ablehnung von Gentechnik und Pflanzenschutz bremsen

Als unerlässlich hält es Paetow, dass Deutschland nicht die Augen vor Innovationen verschließt oder den Zugang zu Fortschritt wahllos einfriert. Das könne größere Folgen haben als vermeintliche Risiken zu fürchten. Die Regierung rief er auf, eine Form der Regulierung zu finden, die allen Forderungen begegnet.

Ein völliges Ablehnen der Innovationen wie Gentechnik oder Pflanzenschutz und eine Angstdiskussion würden seiner Überzeugung nach die nachhaltige Entwicklung bremsen und den Standort Deutschland gefährden.

Markt ist positiv, Wirtschaft aber frustriert

In dem Zuge fordert Paetow mehr Sicherheit für die Investitionen der Unternehmen. Die Landwirte müssten sich auf die gesetzlichen Vorgaben verlassen können.

Er sieht Deutschland aktuell in einem widersprüchlichen Konflikt: Der Markt ist positiv gestimmt, die Ernährungswirtschaft hingegen ist frustriert. Politische Entscheidungen bestimmen über die Wettbewerbsfähigkeit und die strategische Ausrichtung.

„Ich habe große Zweifel, dass der Werkzeugkasten noch reicht für den heutigen Wettbewerb. Ökologische Nachhaltigkeit und ökonomische Zukunftsfragen dürfen nicht mit Generalverdacht gegenüber einer ganzen Branche mit Planwirtschaft überzogen werden“, mahnt Paetow und nennt als Beispiel die Satellitenüberwachung der Landwirtschaftsämter.

Es habe schon einmal ein maximal unternehmerfeindliches System gegeben. Das wir da heute wieder hinsteuern, sei eine katastrophale Situation. Auch die extreme Bürokratie sei ein großes Hindernis.

Blick nach vorn statt Resignation

Resignation ist für Paetow aber keine Option. Trotz Gegenwind sollten die Bauern nach vorn schauen, die eigenen Stärken nutzen und Zukunftsthemen nachhaltig angehen.

Zuvor hatte Wolfgang Grupp seinen Finger in die Wunde gelegt:

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