Lebensmittelkette
Koordinationszentrale Handel-Landwirtschaft gegründet
Seit Mittwoch gibt es eine neue Plattform für Gespräche zwischen Handel und Landwirtschaft. Die Initiatoren bezeichnen sie als „Beitrag zur Zukunftssicherung der Landwirtschaft“.
Für eine bessere Zusammenarbeit in der Lebensmittelkette hat sich am Mittwoch der Verein „Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“ (ZKHL) gegründet. Er will eine neue Gesprächs- und Vermittlungsplattform für die schwierigen Beziehungen zwischen Landwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) liefern.
Die ZKHL versteht sich als Forum für diejenigen, die eine wirksame Verbesserung in der Zusammenarbeit der Lebensmittelkette anstreben, heißt es in einer ersten Erklärung des Vereins. Ziel sei, dass gemeinsam erzielte Effizienzgewinne und höhere Wertschöpfung allen Marktbeteiligten zugutekommen. Für die Landwirtschaft soll die Zentrale einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftssicherung leisten, heißt es weiter.
Initiatoren sind der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Handelsverband Deutschland (HDE). Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählen fünf weitere Verbände und Organisationen: Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels, die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse, die Handelsvereinigung für Marktwirtschaft, der Verein information.medien.agrar und das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Agrarwirtschaft.
Offen für den Agrardialog
„Die ZKHL ist offen für die Mitgliedschaft weiterer Organisationen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft“, erklärt Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der Koordinationszentrale und langjähriger QS-Geschäftsführer. Die Integration des Agrardialogs sei vorgesehen. Für die ZKHL stehen die Bereiche im Vordergrund, die Landwirte, Verarbeiter und Lebensmittelhandel gemeinsam verantworten und auf die sie Einfluss nehmen können.
Die Koordinationszentrale, die ihre Aktivitäten über einen Vorstand, einen Steuerungskreis und die Mitgliederversammlung organisiert, hat sich vier Ziele gesetzt:
- Die Installation einer Dialogplattform für konfliktträchtige Themen.
- Die Festlegung von Handlungsoptionen bei der Standardsetzung in der Lebensmittelkette.
- Die Erarbeitung eines Lebensmittelkodex für die Zusammenarbeit in der Kette.
- Die Schaffung einer neutralen Schlichtungsstelle.
Verständigung in aktueller Situation alternativlos
„In der aktuellen Situation ist eine Verbesserung der Verständigung in der Lebensmittelkette auf wirtschaftlicher Ebene alternativlos“, sagte Nienhoff am Mittwoch. „Alle Gründungsmitglieder sind sich bewusst, dass wir keine schnellen Lösungen erwarten dürfen. Wir sind aber sicher, dass die ZKHL eine echte Chance für alle ist. Nur gemeinsam werden wir uns im internationalen und europäischen Wettbewerb behaupten“, so Nienhoff weiter.
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