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Lemke plant neue Maßnahmen zum Schutz landwirtschaftlicher Böden

Lemken will prüfen lassen, ob Acker und Grünland künftig als „landwirtschaftliche Vorrangflächen“ eingestuft werden können. Für den Bodenschutz wollen sie und Özdemir die Reduktionspläne vorantreiben.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesumweltministerin Steffi Lemke plant neue Maßnahmen zum Schutz landwirtschaftlicher Böden und zur Vermeidung weiterer Flächenverluste.

Der fortschreitende Verlust von Acker und Grünland sei angesichts multipler Krisen und wegen der enormen Bedeutung fruchtbarer Böden für die Artenvielfalt nicht länger hinnehmbar, stellte Lemke zum Auftakt des diesjährigen Agrarkongresses gestern in Berlin klar.

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Lemke: Besser mit Agrarflächen haushalten

Ihr zufolge enthält ein Hektar gesunder Boden das Gegengewicht von 20 Kühen in Form von Klein- und Kleinstlebewesen. Diese seien überhaupt erst die Grundlage der Bodenfruchtbarkeit und damit erfolgreichen Ackerbaus, aber auch der anderen Ökosystemleistungen des Bodens, verdeutlichte die Grünen-Politikerin. Deutschland müsse deshalb endlich lernen, besser mit diesen Flächen hauszuhalten.

Lemke lässt deshalb ihr Ressort die Ausweisung „landwirtschaftlicher Vorrangflächen“ prüfen. Damit könnten Agrarflächen in der Nähe wachsender Siedlungen nicht mehr ohne weiteres zu Bauland umgewidmet werden. Darüber hinaus schließt die Bundesministerin weitergehende Änderungen im deutschen Bodenschutzrecht nicht aus, bleibt hier jedoch vage.

Moorschutz intensivieren

Das ist für Lemke jedoch nur eine von vielen Baustellen. Sie will in den nächsten Jahren den Moorschutz ebenso weiter vorantreiben wie die Umsetzung der Beschlüsse des UN-Weltnaturschutzgipfels von Montreal. Dazu zählt die Grüne ausdrücklich die Halbierung der aktuellen Nährstoffüberschüsse und des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bis 2030. Nutzen will Lemke ebenfalls die GAP, um Bodenschutz ab 2027 besser zu fördern.

Özdemir: Die Reduktionsziele sind gesetzt

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bekräftigte die Reduktionsziele für Dünger und Pflanzenschutz im Green Deal. Die seien gesetzt. Der Minister betonte jedoch, dass es bei der Umsetzung tragfähige Lösungen für die Landwirte brauche. Es sei keine triviale Frage, ob es künftig noch Wein aus der Pfalz oder Obst vom Bodensee gibt, erklärte Özdemir. Er sieht daher weiterhin Nachbesserungsbedarf bei den Brüsseler Plänen, insbesondere was die Definition der „Sensiblen Gebiete“ angeht. Auch dürften im Vorlauf erbrachte Reduktionsleistungen nicht nachträglich bestraft werden.

Notwendig ist nach Özdemirs Überzeugung auch die wirtschaftliche Ausgestaltung der von Landwirten erbrachten Leistungen für Klima-, Umwelt- und Artenschutz. Ertragsrückgänge müssten ebenfalls kompensiert werden, ob auf dem Acker oder im Stall, wenn nachhaltiger oder tierwohlgerechter gewirtschaftet wird, so der Agrarminister.

Paetow: Wirtschaftliche Motivation für Bodenschutz schon da

Die Pläne der Bundesregierung für Boden- und Moorschutz sowie den Schutz der Biodiversität sind laut DLG-Präsident Hubertus Paetow „kein Schreckensszenario“ für die Landwirte. Nach seinem Verständnis gehen ökologische und ökonomische Interessen schon heute in kaum einem Bereich so gut zusammen wie beim Bodenschutz. Schließlich sei allen Landwirten an einem gesunden Boden gelegen.

Für weitergehende Nachhaltigkeitsziele – ob beim Artenschutz oder dem Humusaufbau – müsse jedoch die wirtschaftliche Motivation erhöht werden, forderte Paetow. Außerdem müssten die Grenzen des Machbaren gesehen werden; Humusanreicherung sei jedenfalls auf Moorböden leichter als auch mineralischen, gab der DLG-Präsident zu bedenken. Er rät deshalb dazu, beim Humusaufbau auf Moorböden und Wiedervernässung zu setzen, denn „da hängen die Früchte tiefer“.

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