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topplus Grüne Staatssekretärin

Nick erneuert Forderung nach Verkleinerung des Tierbestandes

Aus Sicht des Bundesagrarministeriums müssen die deutschen Tierhalter abstocken und mehr auf Nachhaltigkeit setzen. Warum eine Konzentration auf die Haltungsstufen 3 und 4 nicht geht, erklärt die ISN.

Lesezeit: 3 Minuten

Ihre Forderung nach einer Reduzierung der Tierzahlen in der Landwirtschaft hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, erneuert. Die Branche müsse sich jetzt stärker auf neue Nachhaltigkeitsanforderungen fokussieren. Das könne sich auch wirtschaftlich langfristig positiv auf die Betriebe auswirken, erklärte Nick am vergangenen Donnerstag im Ecopark-Emstek.

Was die Rahmenbedingungen für den Umbau der Tierhaltung anbelange, so werde der Gesetzesentwurf für die Tierhaltungskennzeichnung jetzt im Kabinett behandelt. In Sachen Herkunftskennzeichnung müsse die EU liefern, betonte Nick. Andernfalls werde Deutschland einen Alleingang machen müssen.

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Auch an der Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen arbeite das Bundeslandwirtschaftsministerium intensiv, berichtete die Staatssekretär. Was allerdings die Finanzierungsfrage zum Umbau der Tierhaltung anbelangt, verwies sie auf die sich sperrenden Koalitionspartner. Außerdem könne die Koalition für die Absicherung der Umbauten allenfalls eine verbindliche Zusage für zehn Jahre treffen. Eine Absicherung auf 20 Jahre sei illusorisch.

ISN: Mehr als Hälfte aller deutschen Schweine müsste in Haltungsformstufe drei und vier

Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Dr. Torsten Staack, warnte vor einem Abwandern der Schweinefleischproduktion ins Ausland.

Sollte der gesamte Frischfleischbedarf des Lebensmitteleinzelhandels, wie angekündigt, im Jahr 2030 nur noch mit Schweinen aus den Haltungsformstufen drei und vier gedeckt werden, würden dazu jährlich etwa 17,5 Mio. Schweine pro Jahr benötigt, erläuterte Staack. Mehr als Hälfte aller deutschen Schweine müssten dann in den Haltungsformstufen drei und vier gehalten werden; derzeit seien es gerade einmal rund 3 %.

Der dazu erforderliche Umbau der Ställe bedürfe allerdings erheblicher Investitionen. Dabei wandere die Schweinehaltung aufgrund gestiegener Kosten und mangelnder Wettbewerbsfähigkeit bereits jetzt ins Ausland ab.

Der ISN-Geschäftsführer sieht die Gefahr, dass die Transformation zu den höheren Haltungsformstufen an der Finanzierung beziehungsweise an der Zahlungsbereitschaft der Kunden scheitert, die deutsche Schweineerzeugung weiter stark zurückgeht und stattdessen die Schweinefleischimporte aus dem Ausland zunehmen.

Alle drei Säulen wichtig

Die Leiterin des Verbundes Transformationsforschung:agrar Niedersachsen, Dr. Barbara Grabkowsky, ging auf die wirtschaftlichen Folgen eines Abbaus der Tierhaltung im Nordwesten Niedersachsens ein. Unter Verweis auf Berechnungen des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts erklärte sie, dass bei einem starken Rückgang des Tierbestandes um ungefähr 40 % die Bruttowertschöpfung in der Agrarwirtschaft um 54 % und in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie um 30 % einbrechen würde. Die Beschäftigungsverluste lägen bei 55 % beziehungsweise 32%.

Durch Verflechtungen mit weiteren Branchen addierten sich die Gesamtverluste für die Region bei der Bruttowertschöpfung auf bis zu 3,0 Mrd, bei einem gleichzeitigen Verlust von bis zu 23.900 Arbeitsplätzen. Zukunftsfähigkeit könne nur durch eine Nachhaltigkeit erreicht werden, in der die drei Säulen Ökologie, Soziales und Ökonomie gleichrangig berücksichtigt würden, so Grabkowsky.

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