Die Großdemo vor dem Brandenburger Tor war ein richtiger Schritt, um den Unmut der gesamten Landwirtschaft öffentlich zu machen. Landwirtin Marie v. Schnehen reichte das aber nicht, weshalb sie mit einigen Berufskollegen eine Petition zum Erhalt von Agrardiesel und KfZ-Steuerbefreiung ins Leben rief. Und das mit durchschlagendem Erfolg.
Million nicht mehr weit
Die Petition „Gegen die Streichungen der Agrardieselrückvergütung & Kfz-Steuerbefreiung“ auf Change.org ist erst am 17. Dezember gestartet, hat aber innerhalb von vielleicht 48 Stunden bereits mehr als 650.000 Unterstützer eingesammelt. Das nächste Ziel - eine Million – scheint bei dem Tempo in greifbarer Reichweite.
Mitinitiatorin Marie v. Schnehen hat Landwirtschaft in Göttingen studiert und 2020 den elterlichen Betrieb übernommen. Als die Vorschläge der Ampelregierung auf den Tisch kamen, hatte sie in der Petition eine Möglichkeit gesehen, auf demokratischem Wege ein Zeichen zu setzen. Auch, um Kolleginnen und Kollegen in Land- und Forstwirtschaft wie auch im Weinbau eine Stimme zu geben und diese zu bündeln. Die Petition hat die junge Landwirtin mit Felix Nesselrode, Bernhardt v.d. Marwitz und der bekannten Agrarbloggerin Marie Hoffmann auf den Weg gebracht.
Marie v. Schnehen: Das Thema bewegt auch außerhalb der Landwirtschaft
Dass inzwischen bereits deutlich mehr Unterstützer gefunden wurden als es überhaupt Agrarbetriebe in Deutschland gibt, ist für Marie v. Schnehen ein Beleg dafür, dass sich zunehmend auch Bürger und Verbraucher der Petition anschließen. „Das zeigt, dass das Thema die Menschen auch außerhalb der Landwirtschaft bewegt“, so die Junglandwirtin.
Sie und ihre Mitstreiter weisen darauf hin, dass es in den kommenden Wochen eine weitere, offizielle e-Petition beim Bundestag geben wird. Diese liege gerade zur Überprüfung bei der Bundestagsverwaltung und konnte daher noch nicht freigeschaltet werden. Sollte diese Petition die notwendige Zahl von 50.000 Unterschriften erreichen, befasst sich auch der Petitionsausschuss des Bundestages damit.
