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GAP-Anreize funktionieren

Wechsel auf entkoppelte GAP-Direktzahlungen macht Landwirtschaft produktiver

Landwirte orientieren sich durch die Gemeinsame Agrarpolitik erfolgreich am Marktgeschehen. Trotz höherer Produktivität steigen die Umweltauswirkungen dabei nicht, hat die TU München festgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr Marktorientierung ist ein Ziel, das die EU mit ihrer Agrarpolitik in den letzten Jahrzehnten verstärkt verfolgt hat. Um das zu erreichen, wurden unter anderem die Direktzahlungen von der Produktion entkoppelt.

Diese Form der Direktzahlungen macht landwirtschaftliche Betriebe tatsächlich produktiver stellen jetzt Agrarökonomen der Technischen Universität München (TUM) fest. Und die Umweltauswirkungen blieben trotz höherer Produktivität auf vergleichbarem Niveau.

Seit 2005 richtet sich die Förderung vorwiegend nach der Fläche. Landwirte sollten sich dadurch stärker am Markt orientieren, erinnert die TUM. Jüngst setzen die EU-Länder allerdings wieder vermehrt auf gekoppelte Direktzahlungen und eine Reform im Jahr 2013 weitete ihre Möglichkeiten aus.

Bauern orientieren sich am Markt

Die TUM-Agrarökonomen Dr. Philipp Mennig und Prof. Johannes Sauer untersuchten nun, wie sich Prämien auf die Produktivität landwirtschaftlicher Betriebe auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass landwirtschaftliche Betriebe durch die Entkopplung produktiver werden. Bedingt ist dies ist vor allem durch Skaleneffekte und die verstärkte Nutzung technischer Neuerungen. Landwirte orientieren sich bei entkoppelten Prämien erfolgreich am Marktgeschehen und ergreifen Entwicklungsmöglichkeiten.

Obwohl die Produktivität stieg, blieben die Umweltauswirkungen auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Entkopplung, „Eine Steigerung der Produktivität kann durchaus umweltneutral erfolgen, sie ist nicht per se mit einer Intensivierung der Produktion verbunden“, so der Agrarökonom Mennig.

Ein weiterer Effekt war, dass Landwirte ihre Betriebe durch die Entkopplung diversifizierten. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass sie ihre Betriebe auf mehr Standbeine stellten, um das marktbedingt höhere Preisrisiko abzumildern. Ein weiterer Erklärungsansatz ist, dass Landwirte vermehrt außerlandwirtschaftliches Einkommen erwirtschafteten.

Subventionen: Entkopplung als Schlüssel zu effizienter Ressourcennutzung

Die Analyse zeigt auf, was Entscheidungsträger künftig bei agrarpolitischen Reformen beachten sollten. Demnach identifizieren Landwirte erfolgreich die passende Ausrichtung für ihren Betrieb und nutzen dadurch Ressourcen effizient.

„Dies ist insofern relevant, weil eine effiziente Ressourcennutzung bei knapper werdenden Ressourcen sowie eine Steigerung der Produktivität im Agrarbereich auf globaler Ebene unerlässlich sind, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und ausreichend Rohstoffe für die Bioökonomie bereitzustellen“, so Mennig weiter. Gekoppelte Direktzahlungen behindern hingegen, dass landwirtschaftliche Güter mit möglichst optimalem Ressourceneinsatz hergestellt werden.

Auch geben die Ergebnisse Aufschluss darüber, wie die Gemeinsame Agrarpolitik hinsichtlich nachhaltiger Landwirtschaft weiterentwickelt werden könnte. Wenn Agrarumweltmaßnahmen gefördert werden, ist dies derzeit häufig an bestimmte Produktionspraktiken geknüpft. Sie entfalten dadurch jedoch nicht ihr volles Potenzial.

Mehr Flexibilität und Ergebnisorientierung bei den Maßnahmen könnte künftig dafür sorgen, dass Landwirt:innen Ökosystemdienstleistungen entsprechend der Nachfrage am Markt produzieren. Das Wissen darüber, wie die Märkte für Umweltgüter gestaltet werden könnten, ist aktuell jedoch noch begrenzt.

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