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Geschäft mit Lebensmitteln

Ernährungsindustrie verzeichnet Absatzplus - Stimmung aber schlecht

Die Lebensmittelhersteller freuen sich über sinkende Rohstoffpreise und das Plus im Absatz. Nur die Stimmung beim Blick inb die Zukunft wird immer trüber.

Lesezeit: 4 Minuten

Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Mai 2023 ein preisbereinigtes Plus von 1,9 % beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Im Inland betrug das Absatzplus 2,3 %, während der Zuwachs beim Auslandsgeschäft mit plus 1,0 % zum Vorjahresmonat etwas geringer ausfiel.

In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 20,1 Mrd. €. Die Hersteller erhöhten damit das Vorjahresergebnis um 9,8 %, schreibt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

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Die Steigerung der nominalen Umsatzentwicklung ist größtenteils auf gestiegene Preise zurückzuführen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 13,3 Mrd. € und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von 9,3 % um nominal 11,8 % aus.

Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,8 Mrd. € und stieg somit um 6,2 % im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise erhöhten sich dabei um 5,2 %. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,5 %.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im Mai sanken die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte zum Vormonat um 2,0 %. Zum Vorjahresmonat sanken die Preise um 7,7 %. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken dabei im Mai verglichen zum Vormonat um 3,6 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei minus 20,8 %. Produkte tierischer Erzeugung wiederum verbuchten im Mai einen Rückgang um 1,5 % zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat weiterhin bei einem Plus von 2,1 %.

Im Juni sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 17,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, auch bedingt durch den stark aufkommenden Basiseffekt: Im Frühjahr 2022 erreichten die Agrarrohstoffpreise ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Vergleich zum Vormonat liegt das Minus bei 0,6 % (jeweils auf Eurobasis).

Vergleicht man den Index für Nahrungs- und Genussmittel mit dem Frühjahr 2019 (Vorkrisenniveau), so steht dieser immer noch gut 60 % über den damaligen Werten.

Energierohstoffe

Steigende Energiekosten sind ebenso eine große Belastung für Unternehmen und beeinflussen mittelfristig auch die Verkaufspreise der Lebensmittelhersteller. Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet diese ab. Dieser sank im Juni um 3,8 % im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat steht nun ein Minus von 46,6 % (jeweils auf Eurobasis). Auch hier wirkt sich der Basiseffekt verstärkt aus. Der Teilindex für Erdgas sank im Juni um 5,7 %. Dies bedeutet zugleich ein Minus von 61,3 % im Vergleich zum Wert vom Juni 2022.

Noch deutlicher als der Vergleich des Indexes für Nahrungs- und Genussmittel mit dem Frühjahr 2019 verhält es sich mit dem Index für Energierohstoffe, welcher im Verhältnis zum Vorkrisenniveau von 2019 immer noch gut 80 % höher steht. Dies verdeutlicht - trotz Rückgang - die anhaltend hohen Preise.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Nach einer stetigen Erholung in den letzten Monaten vom Rekordtief im Herbst 2022 zeigten die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex einen deutlichen Rückgang und verstärken somit die Sorgen eines konjunkturellen Rückgangs.

Der Saldo des Geschäftsklimas verlor im Juli spürbar und steht mit 93,3 Punkten deutlich unter der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich ebenso wie die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate. Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen nun wieder deutlich: 7,8 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 36,6 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung hat sich nach dem Rekordtief im Herbst 2022 weiter erholt, liegt aber nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Der Konsumklimaindex stieg im Juli 2023 im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Punkte und steht nun bei minus 24,4 Zählern. Die Einkommenserwartung verbesserte sich und die Konjunkturerwartung konnte sich stabilisieren.

Im Juni 2023 stagnierten die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zum Vormonat, während die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,3 % zulegten. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 13,8 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 6,4 % zu.

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