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Fällt die Trendwende am Getreidemarkt aus?

Die Erholung der Getreidepreise ist bislang ausgeblieben. Müssen sich Getreideerzeuger von der Hoffnung auf deutlich steigende Notierungen verabschieden?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Wende hin zu besseren Preisen für Weizen, Gerste und Co. lässt weiter auf sich warten: Von zeitweisen Schwankungen abgesehen, sind die Weizenkurse in der Pariser Terminbörse unter das Niveau vom Jahresstart 2024 gesackt. Bei den Erzeugerpreisen zeigt sich ein ähnliches Bild. Ist in den kommenden Wochen mit Besserung zu rechnen und wie sollte man bei der Getreidevermarktung reagieren?

Reichliches Angebot

Die weltweite Versorgung mit Weizen wird weiter gut eingeschätzt. Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) geht für 2023 mit gut 2,8 Mrd. t Getreide weltweit von einem neuen Rekord aus.

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Südamerika tritt auch wieder auf dem Weltmarkt an. Die Ernte in Argentinien ist Anfang Februar beendet, und die Landwirte sind auch aufgrund der schwächeren Währung im Land eher bereit, Ware zu verkaufen. Ebenso sind Offerten aus Australien zu erwarten.

Die Auseinandersetzungen mit den Huthi-Rebellen im Roten Meer führen dazu, dass Getreide aus der Schwarzmeerregion in Richtung EU oder Nordafrika fließt. Nordafrika ist aber traditionell der Absatzmarkt für Getreide aus der EU. Das drückt zusätzlich auf die hiesigen Kurse.

Erste Analysten wagen bereits einen Ausblick auf die nächste globale Getreideernte 2024/25. Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet für das kommende Wirtschaftsjahr global mit einem größeren Aufkommen an Weizen. Erste Schätzungen belaufen sich mit knapp 800 Mio. t auf ein Plus von fast elf Mio. t im Vergleich zu diesem Wirtschaftsjahr. Ob sich diese Prognose einstellt, bleibt abzuwarten.

Länder mit Einfuhrbedarf halten sich mit Anfragen zurück, in der Hoffnung, dass die Kurse noch weiter nachgeben. Die in den vergangenen Wochen fast durchgängig schwächelnden Preise spiegeln die Zurückhaltung wider. Zwischendurch gibt es zwar immer wieder Bemühungen des Marktes, eine festere Tendenz einzuläuten – bisher aber nicht mit nachhaltigem Erfolg. Allein die theoretische Aussicht auf Exportmöglichkeiten in Richtung China sorgt nur kurzfristig für eine festere Bewertung.

Kaum Bewegung im Markt

Der Kassamarkt zeigt denn auch seit Wochen wenig Bewegung. Die Mühlen und Kraftfutterwerke sind gut versorgt, das gilt besonders für B-Weizen und Futtergetreide. Auch Anfang Februar gab es kaum eine nennenswerte Nachfrage für dieses Getreide.

Sowohl im Mühlenbereich als auch in der Kraftfutterindustrie besteht inzwischen deutlich geringerer Bedarf als in früheren Jahren: Weniger Tiere in den Ställen und eine anhaltend geringere Nachfrage nach Backwaren sind Hauptursachen für das Minus. Folge: Angesichts der enttäuschenden Preisofferten der Erfasser ist die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft und Verarbeiter verbreitet fast vollständig eingebrochen.

Gleichzeitig wird der deutsche Markt bei Bedarf mit vergleichsweise noch günstigerem Getreide aus anderen Herkünften bedient. Dazu gehört beispielsweise Gerste aus Tschechien in Richtung Bayern oder Brotweizen aus Frankreich in Richtung Süden und Südwesten. Getreide aus Osteuropa und der Ukraine gelangt weiterhin in Richtung Deutschland. Diese ebenfalls deutlich günstiger angebotenen Partien dürften solange zu uns gelangen, wie in den Herkunftsländern noch Ware zur Verfügung steht.

Chancen für E- und A-Weizen?

Etwas besser nachgefragt ist immer mal wieder Weizen mit höheren Eiweißgehalten. E- und A- Qualitäten wurden in der verregneten Ernte 2023 in Deutschland aber kaum eingefahren. So ist das Angebot klein und die Verkaufsbereitschaft auch für diese Partien ebenfalls nicht sehr groß, obwohl die Kurse teils mehr als 30 €/t über dem Brotweizen liegen. Die Hoffnung auf eventuell weiter steigende Kurse lässt die Landwirte zurückhaltend agieren.

Zuletzt schien die Verkaufsbereitschaft der Erzeugerseite zumindest punktuell etwas aufzuleben. Im Süden Deutschlands wurde Qualitätsweizen und Mais regional gehandelt. In der Nordhälfte konnten Landwirte von einer etwas besseren Nachfrage für einzelne Exportgeschäfte profitieren. Sowohl Gerste als auch Weizen waren dafür gefragt. Anschlussgeschäfte fehlten allerdings.

agrarfax-Meinung: Öfter kleinere Partien verkaufen!

Echte Verkaufsanreize fehlen derzeit. Die Aussichten auf merklich steigende Erzeugerpreise für Getreide sind eher trüb, wenn nicht unerwartet doch noch ein größeres Versorgungsproblem auftritt. Das welt­weite Getreideangebot, auch für die kommende Ernte, fällt aus heutiger Sicht recht komfortabel aus. Mit dem regelmäßigen Verkauf von Teilmengen, auch aus der neuen Ernte, können Landwirte aber zumindest das Preisrisiko splitten.

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