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topplus Kartoffelanbau gefährdet?

Krisenherd Israel: Auch der Kartoffelmarkt in der EU ist betroffen

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel bedrohen die Kartoffelproduktion. Wie wirkt sich das auf EU-Importe aus und was bedeutet das für den Markt?​

Lesezeit: 2 Minuten

Israel ist nach Ägypten ein Hauptlieferant von Frühkartoffeln für die EU. Die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungenkönnten jedoch den Kartoffelmarkt erheblich beeinflussen. Der Kartoffelanbau für den Export und die eigene Versorgung findet hauptsächlich in der Negev-Wüste statt, nahe dem Gazastreifen. Dort fanden am 7. Oktober 2023 die Angriffe der Hamas statt, und das genau während der Auspflanzsaison für die Winterernte.

Auswirkungen auf den Anbau

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Für die Winterernte wird von Mitte September bis Ende Oktober gepflanzt. Sie bringt die größere von zwei Ernten hervor und liefert auch den Hauptanteil für die Exporte. Als Pflanzgut wird "Nachbau" von importiertem Pflanzgut aus Europa verwendet. Dieser "Nachbau" erfolgt in spezialisierten Betrieben während der Frühsommerernte von Mai bis Juni.

Exporte bis zu 20 % kleiner?

In der Nähe des Gazastreifens gibt es Kibbuzim, die Kartoffeln in großem Umfang anbauen. Viele dieser Flächen sind derzeit unzugänglich, da sie in einem militärischen Sperrgebiet liegen. Pflegemaßnahmen und Bewässerung sind eingeschränkt, und ein erheblicher Teil der Flächen wurde noch nicht bepflanzt. Das verbleibende Pflanzgut wurde in andere Regionen verlegt, wo jedoch weniger sandige und eher schwere Böden vorhanden sind. Marktteilnehmer sind aber unsicher, ob sämtliches Pflanzgut einen geeigneten Acker findet. Zusammen mit den Verlusten nahe des Gazastreifens könnten Israels Exporte um 10 bis 20 % gegenüber dem laufenden Jahr zurückgehen.

Arbeitskräftemangel verschärft Situation

Ein weiteres Problem ist der Mangel an Arbeitskräften. Viele ausländische Arbeitskräfte, insbesondere Thailänder, haben Israel verlassen. Dieser Mangel könnte in den kommenden Monaten zu Nahrungsmittelknappheit führen, wobei insbesondere Gemüse betroffen ist. Im Kartoffelanbau fehlen Arbeitskräfte für Bewässerung und Sortierung. Um die Bevölkerung zu versorgen, werden voraussichtlich verstärkt einfacher anzubauende Kulturen vermarktet, wie beispielsweise Kartoffeln. Das führt wiederum dazu, dass weniger Kartoffeln exportiert werden.

Ausblick Kartoffelmarkt

Weniger kritisch ist aus heutiger Sicht der mittelfristige Ausblick. Die Phase der Pflanzkartoffelimporte für die Ernte 2024/25 steht bevor. Schiffsanlandungen sind derzeit nicht beeinträchtigt und die Anbauflächen liegen nicht in den Sandgebieten nahe dem Gazastreifen. Es werden schwere Böden für die Vermehrung bevorzugt. Wasser- und Stromversorgung sind bisher nicht beeinträchtigt. Exporteure gehen davon aus, dass zumindest die üblichen Programme in Deutschland bedient werden können - mehr dann aber vielleicht nicht. AMI

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