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Nach ASP: China öffnet sich für belgisches Schweinefleisch

Nach fünf Jahren Embargo darf die Schweinebranche Belgiens wieder nach China liefern. Möglich machte das offenbar der Besuch des Premierministers bei Xi Jinping. Jetzt sollte Kanzler Scholz aktiv werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Schweinefleischbranche schaut neidisch auf ihre belgischen Mitbewerber. Denn Chinas Zollbehörde hat vergangene Woche ein fünfjähriges Importverbot von Schweine- und Schweinefleischprodukten aus Belgien aufgehoben, dass wegen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest 2018 verhängt wurde. Demnach können belgische Betriebe ab sofort wieder liefern. Wie die Nachrichten-Agentur Reuters berichtet, fällt die Ankündigung mit einem Treffen zwischen dem belgischen Premierminister Alexander De Croo und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Freitag in Peking zusammen.

„Das ist kein Zufall“, sagt Steffen Reiter Geschäftsführer des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF). Der Durchbruch Belgiens im chinesischen Markt sei vor allem durch wiederholte diplomatische Bemühungen auf höchster Ebene erreicht worden. Die hochrangige politische Unterstützung war erforderlich, obwohl Belgien bereits seit einigen Jahren frei von der ASP ist.

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Er fordert nun entschlossenes Handeln von Bundeskanzler Scholz: „Es ist höchste Zeit, dass Kanzler Scholz die Verhandlungen zu einem ASP-Regionalisierungsabkommen mit China zur Chefsache macht, um die Wertschöpfung in Deutschland zu stärken und unsere nachhaltige Tierhaltung zu unterstützen.“

Erfolge auch in Österreich und Frankreich

Vor Belgien hatten bereits andere EU-Staaten mit diplomatischer Unterstützung Erfolge beim Schweinefleischexport. Das ASP-Regionalisierungsabkommen, das Frankreich mit China 2021 ausgehandelt hat, geht insbesondere auf das persönliche Engagement von Präsident Macron zurück, meinen Branchenkenner. Österreich sicherte sich die Zulassung für den Export während eines Besuchs von Präsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kurz im Jahr 2018.

Regierung kann Schweinehaltern helfen

Das ASP-Abkommen mit Frankreich könnte somit auch eine Blaupause für Deutschland sein. Die deutsche Regierung könnte offenbar mehr für die Schweinefleischbranche bzw. für die Schweinehalter tun ohne dass es öffentliche Gelder kostet. Der VDF fordert in seinem dringenden Appell, die Vermarktungschancen des gesamten Tieres zu nutzen und die nachhaltige Tierhaltung in Deutschland voranzubringen. Die Zeit für politisches Handeln sei jetzt!

China bleibt Absatzmarkt Nr.1

Nach Informationen des VDF hat China für die EU weiterhin eine immense Bedeutung. Zwar hat sich der gesamte Schweinefleischimport Chinas nach den Boomjahren 2020 und 2021 wieder normalisiert (siehe Übersicht). Mit rund 2,5 Mio. t (Jan. bis Nov. 2023) ist das Reich der Mitte aber weiterhin der mit Abstand größte Absatzmarkt für weltweit gehandeltes Schweinefleisch.

Aktuell ist es vor allem Spanien, dass profitiert. Im vergangenen Jahr waren es bis einschließlich November rund 560.000 t Schweinefleisch bzw. Einnahmen von etwa 1,4 Mrd. Dollar. Dabei handelt es sich vor allem um Nebenprodukte, die in der EU ohnehin nur schwierig zu verwerten sind. „Für die deutsche Schweinebranche sei das ein harter Wettbewerbsnachteil, und verhindert eine nachhaltige Vermarktung vieler Nebenprodukte als wertvolles Lebensmittel.“ erklärt Reiter vom VDF.

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