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Getreidehandel

Russland peilt bei Weizen neuen Exportrekord an

Russland sitzt noch auf einem Teil der Rekordernte des Vorjahres und erwartet in diesem Jahr erneut eine überdurchschnittliche Menge Weizen. Der Ausfuhrdruck ist enorm – die Nachfrage auch?

Lesezeit: 3 Minuten

Moskau tut momentan alles, um die ukrainischen Agrarexporte zu unterbinden. Inzwischen werden sogar Donauhäfen bombardiert. Offenbar auch, um auf dem Weltmarkt Platz für die eigene Ware zu schaffen.

Das Moskauer Institut für Agrarökonomie (Sovecon) hat seine eigene Prognose zur diesjährigen russischen Weizenernte erneut angehoben: Mit 92,1 Mio. t liegt man zwar weit unter dem Rekordergebnis des vergangenen Jahres, als angeblich 104,2 Mio. t gedroschen wurden. Dennoch wäre die Ernte 2023 damit immer noch die zweitgrößte der russischen Geschichte und fast 10 Mio. t mehr als im langjährigen Durchschnitt geerntet wurden.

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Weizenexporte kratzen womöglich an der 50 Mio. t-Marke

Unter dem Eindruck der sehr hohen Ertragsaussichten hatte Sovecon vor zwei Wochen auch eine neue Schätzung zu den Weizenexporten im Wirtschaftsjahr 2023/24 herausgebracht. Demnach könnten die Ausfuhren auf 48,1 Mio. t steigen und sogar noch die Rekordverkäufe des Vorjahres (46,9 Mio. t) übertreffen. Das wären nach Einschätzung von Marktexperten auch nötig, da sich trotz der regen Ausfuhren noch hohe Restbestände aus dem Vorjahr in den russischen Lägern befinden sollen.

Bisher profitieren die Händler offenbar noch von einer regen Nachfrage vom Weltmarkt. Laut Sovecon sollen allein in den ersten neun Augusttagen fast 5 Mio. t Weizen geordert worden sein, während im Vorjahreszeitraum gerade 0,7 Mio. t in den Büchern standen. Es bleibt aber abzuwarten, ob der Schwung anhält. Viel wird dabei von den Entwicklungen im Schwarzen Meer abhängen, wo der Hauptabsatzweg für ukrainisches Getreide nach dem Ausstieg Russlands aus dem Getreidedeal quasi verschlossen ist.

Ukraine sucht Exportalternativen

Die Ukraine tut seit längerem alles für den Ausbau alternativer Transportrouten, allen voran über die Binnenhäfen an der Donau. Obwohl die angrenzenden Länder hier meist ihre Unterstützung für die Ukraine signalisieren, sind den Transportmengen hier doch im Vergleich zu den Hochseekorridoren klare Grenzen gesetzt. Dass die Donaukommission Investitionen in den Ausbau des Binnenwasserweges verspricht, dürfte daran vorerst wenig ändern. Die Frage ist auch, welche Schäden Russland im Donaudelta noch anzurichten vermag.

Polen tritt auf die Bremse

Solange Russlands Präsident Wladimir Putin den Getreidedeal blockiert, bleibt der Ukraine damit nur noch der Landweg über die Europäische Union – mit allen unerwünschten Nebeneffekten wie beispielsweise der massiven Störung der osteuropäischen Agrarmärkte. Länder wie Polen wollen das aber nicht länger hinnehmen.

Der dortige Landwirtschaftsminister Robert Telus bekräftigte deshalb in dieser Woche noch einmal die Forderung seines Landes nach einer Fortsetzung des vorerst bis 15. September geltenden Importbanns für ukrainische Agrarexporte. Das temporäre Einfuhrverbot hatte die EU-Kommission auch zur Beruhigung der Lage in den fünf osteuropäischen EU-Frontstaaten ausgesprochen. Telus kündigte an, dass Warschau im Falle einer Nichtverlängerung „im Interesse unserer Landwirte“ einseitige Importrestriktionen für Ukraineware verhängen werde. Transits für Güterzüge aus der Ukraine werde Polen jedoch offen gegenüber stehen, so der Minister.

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