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topplus Rekord-Getreideernte

So steht Chinas Agrarsektor da

Während die chinesische Schweineproduktion unter niedrigen Preisen leidet und leicht schrumpft, ist die Getreideernte 2023 in China offenbar auf Rekordniveau ausgefallen.

Lesezeit: 4 Minuten

In China nimmt die Veredlungsproduktion in diesem Jahr erneut zu, und auch die Getreideernte soll reichlich ausfallen. Wie das Nationale Statistikbüro kürzlich mitteilte, stieg in den ersten drei Quartalen 2023 die Wertschöpfung der Pflanzenproduktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,6%.

Die abgeschlossene Sommergetreideproduktion war zwar im Vergleich zu 2022 um 0,9% auf 146,1 Mio. t rückläufig, jedoch wurde damit das zweithöchste Niveau in der Geschichte erreicht. Beim bedeutenderen Wintergetreide waren laut Statistikamt bis Mitte Oktober gut 80% eingebracht. Aufgrund der um 0,5% vergrößerten Produktionsfläche und dem vermehrten Anbau ertragsstarker Sorten soll insgesamt wieder eine Rekordgetreideernte eingefahren werden, die etwas über dem Vorjahresergebnis von 685,5 Mio. t liegt.

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Deutliche Wachstumsraten meldeten die Pekinger Statistiker für den Bereich der tierischen Erzeugnisse. Die Rohmilchproduktion wurde gegenüber Januar bis September 2022 um 7,2% gesteigert, das Aufkommen an Eiern um 2,1%. Die Fleischerzeugung stieg insgesamt um 3,9% auf 69,74 Mio. Tonnen. Hierbei legte die Produktion von Schaffleisch mit 5,2% überdurchschnittlich zu; es folgen Rind- und Geflügelfleisch mit 5,0% beziehungsweise 4,0%.

Etwas moderater fiel der relative Zuwachs beim Schweinefleisch mit 3,6% auf 43,0 Mio. t aus. Dafür wurden 537,2 Mio. Schweine geschlachtet; das waren 3,3% mehr als in der Vorjahresperiode.

Schweinebestand rückläufig

Den chinesischen Schweinebestand Ende September bezifferten die Statistiker auf 442,3 Mio. Tiere, was binnen Jahresfrist einen Rückgang von 0,4% bedeutete. Der Sauenbestand wurde für Ende des dritten Quartals 2023 mit 42,4 Mio. Tieren angegeben, womit sich die Herde in den zwölf Monaten unter dem Strich um 1,61 Mio. Tiere oder 3,7% verringert hat.

Laut dem Leiter des Büros für Tierhaltung und Veterinärwesen im Landwirtschaftsministerium, Chen Guanghua, ist Schweinefleisch am Markt aber nicht knapp. Er wies darauf hin, dass der Sauenbestand über der Zielmarke von 41 Mio. Tiere liege und zudem die Produktivität der Sauen jährlich um 0,5 aufgezogene Ferkel zunehme.

Erzeugerpreise nicht kostendeckend

Laut Chen hat es in weiten Teilen von 2023 bei mäßiger Nachfrage nach Schweinefleisch ein Überangebot an Schlachtschweinen gegeben. Die Folge waren im ersten Halbjahr niedrige Erzeugerpreise und ein durchschnittlicher Verlust von rund 130 CNY (16,80 Euro) je Schwein, der inzwischen aber geringer ausfällt. Der aktuelle Schlachtschweinepreis von 15 CNY (1,94 Euro) pro Kilogramm Lebendgewicht (LG), der um 44% unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau liegt, ermöglicht jedoch auch noch keine vollkostendeckende Erzeugung.

Der Verlust soll sich laut Berechnungen in der zweiten Oktoberwoche auf gut 2 Euro je Schwein belaufen haben. Die aktuellen Ferkelpreise liegen sogar um rund 60% unter dem Vorjahresniveau. Die Landwirte wurden von den Regierungsstellen bereits aufgefordert, ihre Produktionskapazitäten angemessen zu reduzieren.

Mit Blick auf die Zukunft erwarten Branchenexperten laut Chen, dass die Schweineproduktion aber vorerst weiter moderat zunimmt. Es stünden viele schwere Schweine zur Vermarktung an, und die Zahl der geworfenen Ferkel habe landesweit von April bis September 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 5,9% zugenommen.

Auf der anderen Seite sei das vierte Quartal das verbrauchsstärkste im Jahr, weshalb die Schweinepreise sich etwas erholen könnten. Chen warnte die Schweinehalter jedoch davor, dass es nach dem Frühlingsfest Anfang Februar 2024 zu einer „doppelten Kollision“ von schwacher Nachfrage und wachsendem Schweineangebot kommen könne. Die Verluste der Erzeuger könnten dann sogar noch höher ausfallen als im Vorjahreszeitraum. Die Produktion sollte deshalb entsprechend angepasst werden.

Schweinefleisch: Importe lassen nach

Der gut versorgte Schweinemarkt in China hat sich merklich auf die Verbraucherpreise ausgewirkt. Laut Nationalem Statistikbüro konnten die Verbraucher Schweinefleisch im September um 22,0% günstiger einkaufen als zwölf Monate zuvor. Auch der Importbedarf hat sich zuletzt abgeschwächt. Die Einfuhrmenge lag im dritten Quartal unter dem Niveau des Vorjahresquartals und war in einem Vierteljahr so gering wie seit Anfang 2019 nicht mehr. Insgesamt führte China laut Zollstatistik von Januar bis September 2023 aber mit 2,16 Mio. t noch 5,9% mehr Schweinefleisch ein als in der Vorjahresperiode.

Hierbei nahm der Bezug von Schlachtebenerzeugnissen etwas stärker zu als der von frischem und gefrorenem Schweinefleisch, der sich nach neun Monaten auf 1,27 Mio. t summierte. Laut Daten des dänischen Dachverbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hat Brasilien bei den Teilstücklieferungen mit einer Steigerung um 16,6% auf 323.570 t Spanien als führenden Lieferant Chinas abgelöst. Für die Iberer wird hier ein Rückgang von 9,4% auf 308.800 t gemeldet. Allerdings importierte die Volksrepublik mit 167.680 Tonnen auch eine große Menge von Nebenerzeugnissen aus Spanien, das damit bei den Gesamtlieferungen an Schweinefleisch immer noch vorn lag. AgE

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